Wo gibt es ausführliche Listen?

  • Servus Kermy,


    boah, mich schüttelt es gerade, wenn ich das lese.

    Sag mal, was hältst Du davon, wenn Du diese Verantwortung (=nichts alkoholisches zu sich zu nehmen) auch demjenigen überlässt, für den es lebenswichtig sein kann - nämlich Deinem Vater?

    Wenn Dein Vater trocken werden will (und vor allem: bleiben will!), dann ist es seine Sache, sich über solche Themen zu informieren und die Einhaltung sicher zu stellen.

    Wie er das dann macht (ob er selbst einkaufen geht, ob er detaillierte Anweisungen gibt...), ist auch wieder seine Sache...

    Behandle ihn doch bitte einfach als das, was er ist: ein mündiger Erwachsener, der für sein Leben selbst verantwortlich ist. Und nicht wie ein Kind, dem Du auch noch das Essen hinterherträgst.

    Wie geht's Dir denn mit dem Thema "mein Vater ist Alkoholiker"?

    LG
    Spedi

  • Hallo Kermy,

    ich kann deinen Ansatz nachvollziehen. Listen kenne ich jedoch nicht. Ich habe einfach beim Kochen überall Alkohol weggelassen. Beim Einkaufen achte ich darauf, dass kein Alkohol in den Produkten ist.

    Sicherlich hat Spedi recht, wenn in erster Linie dein Vater sich darum kümmern muss, alkoholfreie Lebensmittel zu sich zu nehmen. Solltest du jedoch für deinen Vater kochen, finde ich es sinnvoll, dass du dich informierst. Ich halte es zumindest so, dass ich darauf achte, was und womit ich koche, währenddessen alles andere die Verantwortung meines Ex-Freundes ist. Hier sehe ich nicht so sehr die Co-Abhängigkeit im Vordergrund, sondern eine Rücksichtnahme auf die Krankheit des Angehörigen, für den ich koche. Einem Diabetiker würde ich schließlich auch keine dicken Tortenstücke vorsetzen.

    LG

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Servus Ette,

    Zitat

    Hier sehe ich nicht so sehr die Co-Abhängigkeit im Vordergrund, sondern eine Rücksichtnahme auf die Krankheit des Angehörigen, für den ich koche. Einem Diabetiker würde ich schließlich auch keine dicken Tortenstücke vorsetzen.


    mir geht es nicht um eine eventuelle Coabhängigkeit, sondern darum, das der Alkoholiker ganz klar für sich die Verantwortung für seine Trockenheit übernimmt.

    Wenn ihm das Thema "Alkohol im Essen" wichtig ist, dann ist es auch seine Aufgabe, seine Familie entsprechend zu informieren, zu instruieren und die Einhaltung seiner Vorgaben zu überwachen.

    Alles Andere ist ein "Delegieren der Trockenheit", und das kann nicht zielführend sein.

    LG
    spedi

  • Servus SilviaZ,

    nein, nein, Du hast mich schon richtig verstanden: Wenn er etwas will [was er -aus welchem Grund auch immer- nicht selbst erledigt], dann hat er denjenigen, der das für ihn erledigt, auch exakt zu instruieren. Sonst delegiert er seine Verantwortung ja schon wieder.
    Und gleiches gilt für's Kontrollieren. Das hat nix mit Vertrauen zu tun, sondern damit, dass er -wenn es ihm wichtig ist- auch sicher gehen kann, dass seine Instruktionen auch 1:1 umgesetzt wurden. Unterlässt er dies - richtig, delegiert er schon wieder ein Stück Verantwortung.

    Was gemerkt? Es geht um ihn, um sein Handeln, um sein Wahrnehmen von seinen Interessen und seinen Notwendigkeiten.

    Es geht nicht um die Tochter/die Ehefrau/die Familie/den Kantinenkoch/den Wirt/den Fertigprodukthersteller.

    Und wer damit -auch als Angehöriger- nicht "klarkommt" sollte sich mal fragen, welches "Problem" er denn vielleicht haben könnte? Mal ausnahmsweise selbst kontrolliert zu werden, anstatt zu kontrollieren? Ist das ein Problem? Für jemand, der nichts "zu verbergen" hat, ist das kein Problem - es sei denn, er macht eines daraus.

    Ach ja, und wenn das Vertrauen fehlt? Der ist gut. Sag mal, wieviel Vertrauen hat es denn "üblicherweise" im Zusammenhang mit Sucht? Ich spreche von mir: ich habe mir selbst am Anfang meiner Trockenheit nicht getraut/vertraut. Meinst du, ich hätte Dir oder sonst wem auch nur "für ein Fünferl" mehr getraut/vertraut? Niemals...

    LG
    Spedi

  • Servus SilviaZ,

    sorry wenn ich Deine "heile Welt" erst mal zerstöre, aber da war bei uns 0,0 Vertrauen übrig beim Thema Saufen.

    Woher denn auch?

    Meine Frau hat in Einzelfällen noch nach gut zwei Jahren "geschnuppert", wenn ihr eine Situation "unterkam", der sie nicht traute.

    Mal ganz ehrlich: der Alkoholiker, der seine Umwelt im Punkt "Alkoholkonsum" nicht belügt, ist mir noch nicht untergekommen. Von daher empfinde ich das Misstrauen der Angehörigen durchaus gerechtfertigt, woher sollte denn nun plötzlich das Vertrauen wieder kommen? Viele von uns Alkoholikern haben doch auch so manche Trinkpause hinter sich, mit der sie Angehörige und sich selbst etwas vorgelogen haben.

    Wer mir erzählen will, dass er trotz jahrelanger Saufeskapaden des Partners noch "Vertrauen" in diesem Punkt hat, den frage ich ganz bewusst provokativ, ob er "Vertrauen" nicht vielleicht mit "Gleichgültigkeit" verwechselt oder aber gar nicht sehen will, was da wirklich bei ihm unter "Vertrauen" läuft?

    Aber willst Du nicht einen eigenen Thread für dieses Thema aufmachen?

    LG
    Spedi

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