Abhängigkeit eingestehen

  • Hallo Pitti,

    erstmal herzlich Willkommen.

    Es gibt keine magischen Worte, die Du aussprechen kannst, dass Dein Mann dadurch erkennt, dass er krank ist. Er muss von sich aus erkennen, dass das eine Sucht ist und er diese Sucht loslassen will. Wann sowas passiert ist recht unterschiedlich, wir sprechen dann hier vom individuellen Tiefpunkt eines Suchtkranken. Bei manchen reicht es schon aus, wenn die Familie auszieht oder man selbst merkt, dass es einem nicht gut tut, manche muessen aber erst Haus und Hof versoffen haben und die Familie verloren haben, bevor man erkennt, dass die Sucht das Leben bestimmt und man aufhoeren will, manche schaffen es leider auch nie.

    Das einzige fuer Dich, ist zu schauen, was Du fuer Dich und Deine Tochter machen kannst, damit es Dir wieder gutgeht.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Liebe Pitti,

    wir Co's bzw. Angehoerige wollen unsere Selbstverantwortung in unserem Leben uebernehmen und nicht das Glueck vom Verhalten des Partners abhaengig machen. Letzendlich musst Du Dich entscheiden, ob Du so weiterleben willst oder ob Du in den sauren Apfel beisst und so weiter machst wie bisher. Du hast Dich aber hier angemeldet, weil Du nicht zufrieden bist. Deinen Partner wirst Du nicht aendern koennen, Du kannst nur etwas fuer Dich tun, damit es Dir und Deiner Tochter besser geht.

    Wie sieht denn Dein Mann die ganze Sache mit dem Trinken, hast Du ihn denn mal im nuechternen Zustand darauf angesprochen?

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Oooh, liebe Pitti,
    ich kann Dir fast "versichern", dass es die nächsten 20 - 30 Jahre nicht weiter geht, zumindest nicht auf dem Level. Ich befürchte nämlich mal (lasse mich da aber gerne korrigieren falls ich falsch liege) dass all die vielen Jahre Missbrauch sich langsam in Körper und Gehirnstübel festsetzen und Konsequenzen an den Tag bringen.

    Zumindest kann ich Dir sagen, dass mein Expartner rund 25 Jahre unauffälliger Problem-/Spiegeltrinker war und dann recht schnell (nach drei Todesfällen) so ausgerastet ist, dass ich dachte Trauma+Psychose+Wahnsinn kommen jetzt zusammen.

    Nun, wie schon geschrieben "er kann sich nur selber zur Einsicht bringen". Nun, und Du sprichst davon zu feige sein sich zu trennen. Hm, dachte ich auch, bis dann plötzlich mein Leben in Gefahr geriet weil er eben austickte .... Ich sehe diese Gefahr nun aber bei jedem stark Suchtkranken. Somit evtl. auch bei Deinem Mann.......

    Sich vom Partner zu trennen - zumindest räumlich (im Notfall im eigenen Haus/Wohnung) muss nicht zwangsläufig heißen auch eine Zusammenarbeit aufzukündigen. Aber ich denke, Du bist noch in dem Wunschgedanken (in dem auch ich lange schwelgte) "das kann doch nicht sein, das ist nur ein böser Alptraum, aus dem ich aufwachen muss...."

    Allerdings war mein Erwachen noch böser als der schlimmste Alptraum.....

    Viel Kraft wünscht Dir Dagmar

  • Liebe Pitti,

    ich denke das einzige was Du machen kannst, ist dass Du Deinem Mann ganz offen gegenuebertrittst und ihm, wenn er nuechtern ist, sagst, was Dir auffaellt. Was dann passiert und ob er tatsaechlich auch erkennt das er ein Alkoholproblem hat und dann auch was tun will, liegt in seinen Haenden. Also habt ihr noch nie darueber miteinander gesprochen?

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hallo Pitti,

    ich weiß es ist sehr schwer aber du solltest das Problem offen und ehrlich ansprechen auch wenn es nicht einfach ist.

    Ich kann gut verstehen das du Hemmungen hast die hätte ich auch aber schweigen bringt auch nichts.

    Lieben Gruß
    Marina

  • Hallo Pitti

    Dein Thread heißt „Abhängigkeit eingestehen“.
    Mh… hier müssen evtl. beide Abhängigkeit eingestehen, denn Konfliktscheu und Harmoniesucht sind auch Symtome für CO-Abhängigkeit, würde ich mal sagen ?

    Hast Du Dir eigentlich mal die Grundbausteine hier durchgelesen, ob Du Dich darin evtl. wieder erkennst ?

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…bhaenigkeit.php

    Deinem nassen Alkie kannst Du nicht helfen, aber DU selbst kannst hier Hilfe und Unterstützung bekommen, wie Du Deine Situation zum positiveren verändern kannst…
    Es liegt in Deiner Hand, diese Situation zu verändern, Du kannst aber auch natürlich noch 20-30 Jahre so weiter machen, wirst dabei aber wahrscheinlich weiteren Schaden nehmen, der sich später auch körperlich äußern kann, falls es nicht gar schon jetzt soweit ist.

    Frage Dich vielleicht einmal, was hält Dich noch an Deinem Mann, ist es noch Liebe oder beruht die Beziehung eher auf gegenseitiger Abhängigkeit. Hast Du Angst vorm Alleinsein, ich meine jetzt, übermäßig große ?
    Denn ein bisschen hat wohl jeder Angst davor … Könntest Du Dir denn eine Trennung vorstellen ? Ich frag das jetzt nur mal so, ob sowas für Dich überhaupt in Frage käme…
    Denn viele mußten sich hier von ihrem nassen Alkie trennen, wollten sie nicht selbst mit vor die Hunde gehen… es gibt aber auch gemeinsame Wege, aber wohl nur, wenn der alkoholkranke Partner Einsicht zeigt und handelt, d.h. sich Hilfe von Außen sucht, denn allein kommt man aus der Sucht eh nich mehr raus, ich kenne jedenfalls niemanden, dem es gelang.

    Was könntest Du sonst Gutes für Dich tun ?
    Wann hast Du das letzte Mal einen Tag für Dich ganz allein gehabt ?
    Was konntest Du da schönes für Dich machen ?
    Wie könntest Du Deine momentane Situation kurzfristig und auch langfristig verbessern, irgendwelche Ideen ?

    LG
    Lilly

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