• Moin,

    gestern Abend durfte ich eine für mich sehr wichtige Erfahrung machen: ich habe meine körperlichen Grenzen gespürt und akzeptiert.
    Nachdem ich in der letzten Zeit einige wichtige Schritte in Richtung Veränderung meiner beruflichen Situation eingeleitet und gestern ein weiteres Bewerbungsprojekt auf den Weg gebracht hatte, war bei mir die "Luft raus". Ich fühlte mich müde, ausgelaugt und war nur noch genervt.

    In dieser Situation habe ich für mich das einzig Richtige getan: ich habe meine *To-do-Liste* weggelegt und alles liegen und stehen lassen. Habe auf meinen Körper geachtet, der sich über den Schlafmangel der letzten Zeit beschwert hatte und bin ins Bett gegangen.

    Nach einem tiefen und traumlosen Schlaf fühle ich mich besser. Früher habe ich mich mit Alk "gestählt", um weiter funktionieren zu können. Heute kann ich meine körperlichen Grenzen akzeptieren.

    Ich freue mich auf den Tag....

    RoteLampe

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo Rote Lampe

    Wir haben unseren Körper jahrelang mit Alkohol überstrapaziert.
    Es ist schön ,wie Du beschreibst,dass Du ihm Ruhe gegönnt hast.
    Liebe Grüsse
    Backmaus

  • Hallo, liebe Weggefährten,

    Nach einem erholsamen Wochenende, das ich bei meinem Partner in einer anderen Stadt verbracht habe, war ich heute den ganzen Tag in einer merkwürdig traurigen und sehr indifferenten Stimmung. Ich stand mir selbst im Weg und fühlte mich mies.
    Einen aktuelle Anlass für mein Tief gab es nicht, aber nachdem ich in mich hineingehört habe, fand ich heraus, dass mir das Warten nachdem ich einige Bewerbungen auf den Weg gebracht habe, ziemlich zu schaffen macht.
    Bei näherem Hinsehen stellte ich dann fest, dass dahinter noch etwas anderes steckt - diese Überlegungen hatte ich zuvor in meinem Tagebuch festgehalten:

    Zitat

    Was also treibt mich so um? Es sind nicht wirklich die Bewerbungen, sondern es ist die Tatsache, dass ich etwas in Bewegung gesetzt habe, dessen Ablauf und Ausgang ich nicht mehr in der Hand habe. Ich habe es aus der Hand gegeben, habe keinen Einfluß mehr darauf - ich habe es nicht mehr unter Kontrolle. Nach der aktiven Zeit kommt nun die Zeit des (ab-)wartens und genau hier liegt mein Knackpunkt: Geduld, GEDULD und nochmals Geduld. Meine schwerste Lektion....

    Zum Thema Geduld habe ich heute viele Beiträge im Thread "Geduld und andere Grausamkeiten" gefunden, in denen mein Problem sehr anschaulich und treffend formuliert wurde. Ich habe mir mal die betreffenden Sätze herauskopiert, ausgedruckt und zerschnipselt. Mit diesen Teilen möchte ich mich noch eingehender beschäftigen. Aber dazu werde ich mir Zeit nehmen, denn ich habe in letzter Zeit sehr oft das Gefühl, als würde mein Geist unablässig Purzelbäume schlagen und überhaupt nicht mehr zur Ruhe kommen. Hier setze ich inzwischen mit mehr oder weniger Erfolg mit meinen Entschleunigungsmaßnahmen an.

    Ich stelle also fest, dass die Angst vor Kontrollverlust mich immer noch umtreibt und es ist gut, dass ich das erkannt habe. Hier möchte ich für mich noch Wege finden, wie ich mit dieser Angst besser umgehen kann. Schließlich habe ich durch meinen Alkoholkonsum ja auch die Kontrolle - fast bis zur Entmündigung abgegeben.

    Ich habe mich den unangenehmen Gefühlen gestellt und sie ausgehalten, anstatt sie zu betäuben. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Gefühlen konnte ich feststellen, wo es bei mir noch hakt.

    So hat mich dieser Tag einen kleinen Schritt weiter gebracht. Dafür bin ich dankbar. Ich danke auch denjenigen, die mich mit ihren Beiträgen im Thread über Geduld und andere Grausamkeiten durch Denkanstöße auf die richtige Spur gebracht haben.

    Ich freue mich, dass ich heute hier wieder wichtige Impulse für meine eigene Trockenheitsarbeit mitnehmen durfte!

    Lieben Dank,

    RoteLampe

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo guten Abend

    Es ist sehr interessant, wenn ich mitbeobachten kann und darf, wie andere diese Stadien durchmachen, die ich selbst hinter mich brauchte.

    Gerade dieser Kontrollverlust machte mir sehr sehr viel zu schaffen!

    Schönen Abend!

    lg Pia

  • Hallo Pia,

    Wie hast Du denn Deine Angst vor dem Kontrollverlust in den Griff bekommen?

    Ich stelle für mich immer wieder fest, dass ich mit für mich unklaren Situationen noch Schwierigkeiten habe. Aber ich bleibe dran - das Schreiben in meinem Tagebuch und die dortige Auseinandersetzung mit meinem Gefühlswirrwarr helfen mir dabei :idea:

    Einen schönen Abend wünscht

    RoteLampe

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo RoteLampe,

    Zitat von RoteLampe


    Ich stelle für mich immer wieder fest, dass ich mit für mich unklaren Situationen noch Schwierigkeiten habe.

    Du hast Dich nun beworben und wartest auf Entscheidungen? Was könntest Du aus dieser Dir geschenkten Zeit denn machen? Sie wurde Dir geschenkt, denn momentan bist Du anderen ausgeliefert.
    Weißt Du, ob Du diese Zeit irgendwann mal wiederbekommst?

    Nie, diese Zeit des ungeduldig Abwartens wirst Du nie wieder erleben, Augenblicke, die nie wieder kehren.

    Wir machen uns viel zu wenig Gedanken über die Zeit, die uns gegeben ist. Und anstatt jeden Augenblick zu geniessen, auszufüllen und sich zu freuen, alleine nur über die Tatsache, dass es Jobs gibt, auf die Du Dich bewerben konntest, verfällst Du in Ungeduld und ein negatives Stimmungstief. Kenne ich alles zur Genüge und Geduld ist auch absolut nicht mein Ding. Aber sich vor Augen zu halten, dass Du jetzt gerade Deine wertvolle Zeit verschwendest, sollte Dir helfen, auf andere Gedanken zu kommen.

    Jetzt, in diesem Moment, geht es sehr vielen sehr schlecht, sie sind arbeitslos, sie saufen gerade, sie verzweifeln gerade.
    Und Du musst ungeduldig "nur" warten! :)

    Mach was draus, nutze diese Zeit. Mir wäre jetzt nach einem herrlichem Bad mit Kerzen und einem Latte Macciato, schöne Musik und gutem Essen! Leider scheitert dieser Wunsch schon an der fehlenden Badewanne. Das werde ich in der nächsten Wohnung ändern!

    Ich wünsche Dir sehr viel Glück und drücke Dir die Daumen!

    Lobanshee

  • Hallo,

    Heute früh bin ich mit Kopf - und Gliederschmerzen und einem Kratzen im Hals aufgewacht. Auch die Stimme hat sich krächzenderweise verabschiedet. So habe ich mich morgens um 05.00 Uhr nochmal in meinem Bett herumgedreht und mich für heute krank gemeldet. Dabei gingen mir folgende Gedanken durch den Kopf, die ich aus meinem Tagebuch hierher kopiere:

    Zitat

    Als ich heute früh im Bett liegen blieb, hatte ich zunächst ein ungutes Gefühl, denn ich erinnerte mich daran, dass es Zeiten gegeben hat, in denen ich im Bett legen geblieben bin, weil ich mich zu nichts aufraffen konnte. Mit der Entschuldigung "Magen-Darm-Beschwerden" habe ich mich abgemeldet und später führte mich mein Weg stracks zum nächsten Supermarkt, wo mich eine Auswahl meiner französischen oder italienischen Freunde bereits aufmunternd erwartete. Natürlich legte ich auch immer noch etwas anderes mit in den Wagen, damit es nicht auffiel, dass ich morgens um 08.00 Uhr schon Wein im Einkaufswagen hatte Eine Zeitlang kaufte ich Zwiebelsuppe in Tüten, denn die verdarb nicht so schnell. Noch heute denke ich daran, wenn ich diese Tüten sehe
    In diesen Zeiten mutierte mein Schlafzimmer zur Kulisse meiner eigenen Saufgelage. Dies kam mir heute früh in den Sinn -gedanklicher Rückblitz.

    Zum Glück wurde mir schnell der Unterschied zu heute klar, wo es mir wirklich gesundheitlich nicht so gut geht. Auch habe ich vor längerer Zeit mein Schlafzimmer komplett renoviert, neu gestrichen, den weinfleckigen Teppich rausgerissen und alles umgestellt. Nichts erinnert mich in diesem Raum mehr an die Geister des Weines, die mein Schlafzimmer zu lange beseelt hatten.
    Als ich mir vorhin Medikamente besorgte, habe ich auch einen Strauß gelber und Lila Tulpen besorgt, die nun etwas Frühling in einer Vase auf meinem Vertiko zaubern.

    Warum mir diese Gedanken an mein früheres Schlafzimmer (besser gesagt, die frühere Funktion desselben Raumes) wohl im Kopf herumspuken? Ich habe kein Verlangen nach Alk - im Gegenteil, ich spüre den Unterschied

    Ich bin ein wenig verunsichert. Hat sich da das Suchtgedächtnis gemeldet? Es war kein Gedanke an das Trinken von Alkohol im Spiel, ich habe mir nur die Situation *früher - heute* bewusst gemacht :?::?:

    Jedenfalls bin ich froh, dass ich mir heute morgen Blumen statt Alkohol besorgt habe - der Strauß erhellt nun den wettermäßig sehr trüben Tag. Darüber freue ich mich!

    RoteLampe

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo Lobanshee

    lieben Dank für Deinen Beitrag und Deine Aufmunterung!
    Du hast Recht:

    Zitat

    Mach was draus, nutze diese Zeit.

    Ich bin heute erkältungsbedingt zu hause geblieben und habe die Zeit für mich genutzt, mir Blumen gekauft und blühende Zweige in die Vase gestellt. Gleich werde ich diese noch ein wenig österlich schmücken und mir so ein paar Lichtblicke -als Gegenpol zu dem hier zurzeit sehr "grauen" Wetter draußen- in mein Wohnzimmer setzen.

    Mit Blick auf die allgemeine wirtschaftliche Lage ist mir schon bewusst, dass ich mich aus einer gesicherten beruflichen Position weiter bewerben darf, da ich auch hier in den letzten Monaten heraus den starken Wunsch nach Veränderung spüre. Ich versuche daher, die Wartezeit so gelassen zu überbrücken, wie ich es eben kann.

    Bei meinen Überlegungen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die "Bewerbungssituation" nur ein Beispiel für meine Schwierigkeit ist, Situationen auszuhalten, auf die ich keinen Einfluß (mehr) habe.

    Es fällt mir schwer, die Gefühle, die in so einer momentan nicht kontrollierbaren Lage entstehen, bewusst auszuhalten. Sie ungefiltert ohne den Alkoholnebel, mit dem ich mich früher in vergleichbaren Situationen betäubt habe, an mich heranzulassen. Es bedeutet ja auch, dass ich mich da hilflos und schwach fühle. Dabei "muss" ich doch gar nicht immer die Starke sein :twisted:

    Es ist mir bewusst, dass ich gerade einen wichtigen Prozess auf meinem weiteren Weg durchmache, aus dem ich gestärkt hervorgehen werde. Drücken gilt nicht :roll:

    Danke nochmal und einen schönen Tag mit Cappu, Musik und Kerzenschein

    RoteLampe

    Das Beste geschieht JETZT!

  • hallo RoteLampe

    Ich denke es ist normal sich Situationen,in denen früher der Alkohol "gebraucht" und vor allen Dingen missbraucht wurde,in's Gedächnis zu rufen.
    Ich meine das dieses Bewusstmachen zur Trockenheitsarbeit dazugehört.
    ..und sind das dann positive Erinnerungen ?
    Nein,alles,egal,was es war ist doch durch den Alkohol verfälscht worden.
    Hatte ich Probleme,egal welche und habe dann Alkohol zu mir genommen,sind die Probleme ,wenn ich wieder nüchtern wurde,immer noch dagewesen-und mit ihnen noch ein dicker Kopf und andere körperliche negative Erscheinungen.
    Wollte ich Alkohol um mich zu belohnen,blieb es natürlich auch nicht bei einem Glas-aus dem Wohlgefühl wurde ganz schnell ein schlechtes Gefühl und ich ein Häufchen Elend.
    Brauchte ich den Alkohol um mir Mut vor schwierigen Herausforderungen anzutrinken,hätte bei "Otto-Normalo" ein Glas den Zweck erfüllt.
    Ich -ja ich war in kürzester Zeit betrunken und unfähig irgendwelche Entscheidungen zu treffen.

    Diese Gedankenspielereien sind für mich akzeptabel,ja hilfreich,sie machen mich stark.
    Je länger ich trocken bin umso häufiger habe ich diese beschriebenen Situationen ohne Alkohol gemeistert.Von mal zu mal wird es einfacher.

    Wie ich auch schon in einem anderen Thread geschrieben habe:
    Ich darf auch Angst haben,sie gehört zu meinem Leben dazu.Ich war schon als Kind ein "Angsthase".
    Angst vor Veränderungen habe ich immer noch-ich habe aber gelernt damit umzugehen.Ich "schütte" die Angst nicht mehr zu.
    Dadurch das Du gerade in "Warteposition" bist,was Deine Bewerbungen angeht,hast Du viel Zeit "übrig" und da kommen solche Geanken halt.
    Lasse sie zu und freue Dich über Dein trockenes Leben.
    ..und was die momentane Erkältung angeht...
    gute Besserung!
    Liebe Grüsse
    Backmaus

  • Liebe Backmaus,

    Danke für Dein Feedback, es hat mir sehr geholfen

    Zitat

    Ich darf auch Angst haben,sie gehört zu meinem Leben dazu.Ich war schon als Kind ein "Angsthase".
    Angst vor Veränderungen habe ich immer noch-ich habe aber gelernt damit umzugehen.Ich "schütte" die Angst nicht mehr zu.

    Als Reaktion auf meinen Tagebucheintrag im geschützten Bereich fiel das Wort "Ohnmachtsgefühle", welches ich sehr treffend als Benennung meiner diffusen Gefühle finde (hier zeigt sich auch, dass der Betrachter von außen die Situation noch treffender auf den Punkt bringen kann, als ich, die ich "drin" bin)

    Ich habe mal versucht, den Faden weiter zu spinnen: Ohnmacht- ohne Macht- machtlos - ausgeliefert - hilflos - schwach. Das trifft es genau.
    Früher hieß meine Devise "Bloß keine Schwäche zeigen*, die Fassade um jeden Preis aufrecht erhalten und stark sein.

    Mir ist bewusst, dass ich nicht immer stark sein muss, aber mir wird gerade deutlich, dass es vom Verstand zum Gefühl noch ein weiter Weg ist.
    Ich habe heute etwas wichtiges über mich erfahren - dafür bin ich dankbar.

    So kann auch ein ansonsten ziemlich unproduktiver Tag zu Hause wertvolle Impulse geben :wink:

    Liebe Grüße,

    RoteLampe

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo,

    das Thema aus aktuellem Anlass beschäftigt mich sehr:


    Zitat

    Soeben habe ich in den Nachrichten weitere besorgniserregende Einzelheiten zum gestrigen Amoklauf vernommen. Wie es scheint, war der Täter doch nicht so "unauffällig", wie noch gestern in den Medien berichtet. Er soll angeblich in Therapie gewesen sein und diese abgebrochen haben. Außerdem hat er wohl seinen Amoklauf einen Abend vor der Aktion in einem Chat angekündigt, war aber wohl nicht ernst genommen worden. Ein Chatpartner aus Bayern hat sich nun wohl daran erinnert.

    Vor dem Hintergrund des Gehörten bin auch ich nachdenklich geworden. Höre ich immer genau zu? Bekomme ich wirklich in einem Gespräch alle Nuancen meines Gesprächspartners mit? Oder stelle ich nicht immer die notwendigen Fragen, um dem anderen "nicht zu nahe" zu treten? Bleibt nicht so manche Frage ungestellt, weil ich innerlich vor einem "das geht Dich nichts an - kümmer Dich um Deinen eigenen Schei**" zurückschrecke.

    Viele Fragen.... und eine

    nachdenkliche RoteLampe

    Momentan geht es mir gesundheitlich eher bescheiden, da mir mein Körper aufgrund eines Erkältungsvirus zurzeit ganz klare Grenzen aufzeigt. Mein Doc hat mich vorhin auch arbeitstechnisch "stillgelegt".

    Ich sehe es mal positiv: eine gute Gelegenheit, um hier im Forum zu lesen und mich vielleicht auch einzubringen - zu einer Zeit, in der ich sonst arbeite.

    Aus dieser Perspektive ist mein sinnbildliches Glas auch heute "halbvoll" - trotz Erkältung und trotz des alles durchdringenden Nieselregens vor dem Fenster :roll:

    RoteLampe

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo,

    nach 10 Stunden Schlaf geht es mir heute körperlich schon wieder besser.

    Auch an einem Freitag dem 13. scheint die Sonne (zumindest hier in der Region): sie hat mich mit ihrem Strahlen durch mein Schlafzimmerfenster liebevoll geweckt 8)

    Bei so einem positiven Start in den Tag dürfte nicht mehr viel schiefgehen...

    Viel Ruhe und Gelassenheit am 13. wünscht

    RoteLampe

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo RoteLampe,

    heute ist der 13. und Freitag? So ein Mist, und ich fahre heute Bahn! Da komme ich ja nie ans Ziel! :)

    Genieße den Tag!

    Lobanshee

  • Hallo Lobanshee,

    Der 13. fällt nun schon den 2. Monat auf einen Freitag :roll:

    Wenn die Bahn ihre Pannen und Verspätungen nur auf Freitag, den 13. konzentrieren würde, würden wir vermutlich alle in Form von pünktlich erscheinenden öffentlichen Verkehrsmitteln davon profitieren :wink:

    Ich wünsche Dir eine stressfreie Bahnfahrt! Komm gut an Dein Ziel.

    RoteLampe

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Zitat von RoteLampe


    Wenn die Bahn ihre Pannen und Verspätungen nur auf Freitag, den 13. konzentrieren würde, würden wir vermutlich alle in Form von pünktlich erscheinenden öffentlichen Verkehrsmitteln davon profitieren :wink:

    Stimmt, aber heute käme das voll doof für mich! :)

    Hmm, schon zweimal? Wo war ich da nur? Wahrscheinlich nicht auf Reisen, sonst wäre es mir aufgefallen. Ich suche ja schon selber verzweifelt nach Entschuldigungen für die Bahn, um es ertragen zu können! :)

    Lobanshee

  • Guten Morgen

    nach einer zweitägigen "Entschleunigungskur", in der mein durch die Erkältung etwas geschwächter Körper die Regie geführt hat, geht es nun wieder besser.

    Ich habe alle Verpflichtungen -auch die Schönen, auf die ich mich gefreut hatte- abgesagt und meine Gesundung an die erste Stelle gesetzt - eine Lektion, die mir nicht ganz leicht fiel, da ich mich in der Vergangenheit immer ganz hinten in die Reihe gesetzt habe

    Für den heutigen Tag habe ich auf eine Wanderung im Bergischen Land verzichtet, obwohl ich gestern abend noch etwas "rumgeeiert" und mir diese Option offen gelassen habe. In der Frühe habe ich festgestellt, dass ich noch nicht fit bin für 15 km mit Steigungen und es sein lassen.

    Als Alternative werde ich später mit unserem Hund eine größere Runde in der Natur machen - er freut sich und mir tut die Luft, die hier schon etwas wärmer geworden ist, auch sehr gut.

    Im Rückblick bin ich froh darüber, dass ich in den letzten Tagen einige für mich "kritische" Situationen (krank im Bett - allein zu Hause- kaum Aktivitäten möglich) ohne das Verlangen nach Alkohol geschultert habe. Ich habe akzeptiert, dass mein Körper zurzeit eben schlapp macht und vieles, auf das ich mich gefreut habe, verschoben werden muss und es hingenommen, ohne dagegen zu rebellieren. Das ist mir nicht gerade leicht gefallen

    Meine freie Zeit habe ich u.a. dazu genutzt, hier viel zu lesen und selbst zu schreiben. Mir hat es geholfen....

    RoteLampe

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo RoteLampe

    Ich hoffe,Du hattest einen schönen Spaziergang.
    Den habe ich auch gerade hinter mir, morgen könnte es wieder feucht werden.Das erste Eis auf der Hand war auch fällig-"zufällig" ist an der gewählten Route eine Eisdiele.

    Als ich gerade las,worauf Du krankheitsbedingt verzichtet hast,fiel mir ein,dass ich seitdem ich trocken bin,viel mehr in mich 'reinhorche.
    Will ich das Geplante heute durchziehen oder mache ich was anderes,ruhe mich z.B. aus,wonach ist mir?Ich zwinge mich nicht unbedingt,wie ich es zu Alkzeiten oft getan habe-vermutlich wegen dem schlechten Gewissen oder als Bestätigung wie gut ich doch d'rauf bin-obwohl ich doch am Vortag mir wieder "einen gekippt" hatte.
    Wir haben unserem Körper in der Vergangenheit genug gefordert-er darf sich heute ausruhen.
    Das Gefühl keine Pläne,Termine zuhaben-das ist ungewohnt....und schwupps,dann ist der Tag vorbei....und wenn Dir das Forum dabei geholfen hat,die "Leere" zu füllen-umso besser.
    Vielleicht hat jemand aus Deinen Beiträgen auch etwas "mitnehmen" können!
    Liebe Grüsse
    Backmaus

  • Liebe Backmaus,

    Danke der Nachfrage!

    Ich habe heuten vormittag einen längeren Spaziergang mit unserem Hundi gemacht - der kleine Terrier hat zurzeit Energie für 3 und ist wie verrückt draußen auf der Wiese rumgetollt.

    Zwischendurch habe ich auf einer Parkbank Rast gemacht und das Gesicht in die Sonne gehalten. Es war schön zu fühlen, wie die schon wärmenden Sonnenstrahlen das Gesicht liebevoll gestreichelt haben. Dabei gingen mir viele Gedanken durch den Kopf - ich ließ sie ziehen und hielt sie nicht fest.

    Mit der Sonne kam die Energie wieder in meinen Körper zurück und ich habe etliche Dinge im Haushalt erledigen können, ohne mich unter Druck zu setzen. Die Fenster, die ich heute nicht alle geschafft habe, kann ich auch morgen noch putzen :wink: Wichtig ist, dass ich damit angefangen habe!
    Nach dem Frühjahrsputz habe ich noch Samen für Schnittlauch, Kresse und Petersilie in Töpfe ausgesäht, die ich hoffentlich irgendwann ernten kann 8)

    Ich wünsche Dir noch ein schönes Restwochenende - vielleicht gibt`s ja morgen noch mal ein Eis :wink:

    Liebe Grüße,

    RoteLampe

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo Rote Lampe,

    das "trainiere" ich auch gerade – akzeptieren, dass ich gerade nicht so kann wie ich meistens will oder wie ich meine zu wollen; das blöde Multitasking sein lassen (darauf war ich früher mal stolz, naja); und auch mal eine Unternehmung absagen, wenn mir nicht wirklich danach ist.

    Alles ganz unscheinbare Sachen, aber immens wichtig. Finde ich gut, wie häufig und ausgiebig Du Dich damit beschäftigst.

    Viele Grüße und einen schönen, genüsslichen Sonntag,

    Zeppeline

  • Hallo Zeppeline,

    lieben Dank für Deine Rückmeldung!

    Du hast vollkommen Recht: das Geheimnis liegt oft nicht in den spektakulären, sondern in den kleinen Alltagsdingen, die wir weglassen, wenn wir uns nicht danach fühlen, oder die wir uns eben ganz bewusst gönnen.

    ___________________________________________________________

    So normal -aber eben gerade deswegen so entspannt- verlief mein heutiger Tag:

    Nach dem obligatorischen Hundespaziergang habe ich mich spontan entschlossen, in die Sauna zu gehen. Der Gedanke kam mir blitzartig, da sich die Sonne nach einem kurzen Intermezzo leider viel zu schnell wieder verdrückt hat.

    Wir haben an meinem Ort eine Art Spaßbad mit angeschlossenem Saunabereich - nichts Spektakuläres, aber zum Entspannen reicht`s.
    Ich mag es nicht so gerne so dampfig und heiß, daher ist mein Favorit die Erdsauna, in der das in einem Ofen verfeuerte Holz für eine trockene Hitze sorgt, die mein Kreislauf gut verträgt. Während der 3 Durchgänge, die ich heute gemacht habe, war diese Sauna angenehm leer, was mir sehr entgegenkam. Ich mag es nicht so gerne, wenn meine Schweißtropfen sich mit den Strömen des Nachbarn vermischen :twisted:

    Die Ruhephasen habe ich zum Teil draußen und teilweise auf einer Liege im Ruheraum verbracht. Die Außenanlage ist mit Bänken, Liegen und einem kleinen Teich ausgestattet, in dem ein Springbrunnen leise vor sich hinplätscherte. In einer Pause nahm ich auf einer Bank gegenüber diesem Teich Platz, schloß die Augen und lauschte dem einschläfernden Plätschern des kleinen Springbrunnens, während der Wind erfrischend über mein noch heißes Gesicht strich. Ich versank ganz in diesem Augenblick. Als ich später die Augen wieder öffnete, sah ich, wie Wolken sich neu formierten und beobachtete die Vögel am Himmel. Baumkronen wogten im Wind und meine Gedanken wanderten scheinbar ziellos umher.

    Ich ließ die Gedanken von Gedankenhäufchen zu Gedankenhäufchen schweben, wollte sie nicht in eine bestimmte Richtung lenken.

    Heute wollte ich meinen Gedanken nicht die Leichtigkeit nehmen, indem ich sie in ein Korsett presse, wollte einfach zulassen, dass sie sich ihren Gedankenweg selbst suchen. Es war sehr entspannend, mal an nichts besonderes zu denken, mal zuzulassen, dass kein "muss" die Richtung vorgibt.

    Auch wenn ich selbst oft von einem Gedankenfragment zum nächsten schwebe, ehe ich das erste zum Abschluss gebracht habe, so komme ich doch immer wieder auf die Dinge zurück, die mir wichtig sind. Mal früher, mal später. So bin ich - das ist in Ordnung so

    Der heutige Saunatag und die "Entschleunigungskur" der letzten Tage haben mir sehr gut getan. Ich habe auf die Signale meines Körpers geachtet und merke, dass KGS wieder im Einklang sind.

    Ich bin sehr dankbar, dass es mir so gut geht. Das möchte ich einfach mal hierlassen. Vielleicht bin ich irgendwann mal so weit, es in den Himmel zu schreien.....aber einstweilen ist es auch hier gut aufgehoben.

    Ich wünsche Dir und allen, die hier reinschauen, einen entspannten Abend und eine trockene und zufriedenen Woche.

    Liebe Grüße,
    RoteLampe

    [/quote]

    Das Beste geschieht JETZT!

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