• Hallo Julchen,

    die Probleme kenne ich, gerade schlecht sozialisierte Hunde haben vor allem Panik, nennt man Umweltunsicherheit. Meiner hatte das auch ganz stark, allerdings geht er nicht nach vorne sondern tritt den Rückzug an, konnte dann sein, dass er nach Hause gerannt ist und dann vor unsere Tür auf uns gewartet hat.
    Dass dein Kleiner dich zwickt ist eine Übersprungshandlung, er hat so einen hohen Adrenainspiegel, dass er nichts mehr mitbekommt.

    Ich würde über den Futtertrieb arbeiten, also wenn eine Gefahrsituation droht, anderer Hund, Autos, dann halte ihm das Futter (am besten seine Portion Trockenfutter) vor sein Maul und lass ihn fressen. Kauen reduziert Streß. Das machst du solange, bis du den Eindruck hast, dass er gelassener ist, kann aber schon einige Monate dauern, wenn dass dann so passt, dann hälst du das Futter einfach höher, so dass er erstmal nur nach dir schaut (hoffe ich hab es verständlich erklärt, ansonsten fragen).
    Das Futter musst du ihm schon ganz am Anfang hinhalten, also bevor er los geht. Mein Tip daher: Wenn ein Hund was entdeckt hat, dann kräuselt sich zuerst die Nase, dann nimmt er mit den Augen Blickkontakt zum Objekt auf und dann spitzt er die Ohren. Wenn du kannst, dann reagiere wenn sich die Nase kräuselt, spätestens wenn er schaut; hat er die Ohren gespitzt ist es nämlich meistens schon zu spät. Die Nase ist das wichtigste Organ beim Hund, weil die sich beim Welpen als erstes "entwickelt", dann macht er die Augen auf und dann sind erst die Ohren dran. Beobachte deinen Hund einfach mal ganz neutral auf einem ruhigen Spaziergang oder wenn ihr zusammen spielt.

    Nebenher solltest du auf den Spaziergängen Suchspiele mit ihm machen, dann ist seine Aufmerksamkeit schon mal eher bei Dir, weil du ihm eine spannende Alternative bietest. Ich würde am Anfang auch eher mal reizarmere Streckenl laufen, wo er sich gar nicht so aufregen muss.

    Was macht ihr denn sonst noch so mit ihm, wir können ja ein kleines Programm für Euch entwickeln.

    Du nervst nicht mit deinen Fragen, ich beantworte sie gerne, also nur her damit und wenn was unklar ist, dann fragen.

    Schön dass ihr dem Kleinen ein zuhause bietet.

    Liebe Grüße Morgenröte

  • Ui,da haben wir ja eine Fachfrau bei uns :lol:
    Tolle Sache!

    Bei Aika hat das" Futtermittel" nicht funktionniert und das überschwängliche Lob grad auch nicht :shock: Sie überdrehte dann dermassen,dass sie sich nicht mehr konzentrieren konnte.

    Da habe ich eine Hunde/Menschentrainerin gefunden.Sie hat 20 Jahre mit Urs Ochsenbein gearbeitet.(ein in unserer Gegend nahmhafter Hunde-Spezialisten,seine Bücher finde ich sehr interessant.)Und sie hat ihm versprochen ,dass sie seine Lehre weiterführen und immer wieder der Zeit anpassen werde.

    Und siehe da,es funktionnierte bestens!Da bin ich aber froh.
    Aika und ich haben sehr viel gelernt.
    Lieider kann ich jetzt aus finanziellen Gründen nicht mehr in diese HS.
    Aber wir durften sie lange geniessen.Und vielleicht später auch wieder.
    Liebe Grüsse ein Wuf von Aika
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo morgenröte

    du erklärst ganz prima, danke schön.

    Leider ist mein Hund nicht besonders scharf auf Futter. Mit Leckerchen klappt prima in der Wohnung, aber sobald wir draußen sind, ist alles andere interessanter. Auch beim Handstand üben, ich klicke, dann kriegt er was. Das macht er drei-viermal, dann nimmt er das Leckerchen gar nicht mehr. Meistens nicht mal Wurst.
    Gibt es da eine Alternative zu Leckkerchen?

    Ich muss leider sagen, dass wegen der Trennung von meinem Mann der Hund etwas zu kurz kommt. Meine achtjährige Tochter spielt sehr viel mit ihm, aber das Trainieren, das ich sonst so gern gemacht hab, da hab ich nicht mehr so die Zeit dafür. Dabei lernt er so gern, das sieht man ihm richtig an. Er macht Sitz, Platz, Rolle, Tod und Männchen. Meine Tochter versteckt ihm gern Leckerchen in der ganzen Wohnung und er sucht dann.
    Wenn du noch paar Tipps hast, ich freu mich immer von dir zu lesen!

    julchen

  • Hallo Julchen,

    euer Beschäftigungsprogramm hört sich doch prima an u. dass er mal kürzer treten muss, macht nichts aus, manchmal sind die Umstände halt so.

    Anstelle von Leckerchen würde ich sein Trockenfutter nehmen, hast du dass schon mal ausprobiert. Meiner muss sich auf den Spaziergängen oder auch sonst sein Trockenfutter erarbeiten. Wenn er Stress hat, würde er auch keine Leckerchen nehmen, aber er nimmt sein Trockenfutter.

    Oder du versuchst es mit einer Futtertube wo du Nassfutter oder Hundewurst oder Katzennassfutter reinfüllst.

    Andere Möglichkeit wäre noch über ein Spielzeug, seine Aufmerksamkeit wiederzubekommen.

    Liebe Grüße Morgenröte

  • Hallo Morgenröte

    hab deinen Post erst heute entdeckt, sorry.
    Ich probier das mal mit dem Futter verdienen, klingt irgendwie logisch.
    Hab heut erst wieder einen Schrecken bekommen. Die Langlaufleine war ganz draußen und ein Fahrrad kam angedüst, das ich nicht rechtzeitig bemerkt hab. Ich konnt ihn nicht so schnell herziehen und er ist aufs Fahrrad los wie ein verrückter. Es ist Gott sei Dank nichts passiert.

    Schöne Grüße

    julchen

  • Hallo Julchen,

    das ist ja gerade nochmal gut gegangen. Ich würde ihn in nächster Zeit sogar mal an eine kürzere Leine machen, damit verringerst du seinen Radius. Wenn Hunde nämlich zu weit von uns weg sind, müssen sie eigenständig handeln und selber entscheiden. D. h. natürlich nicht, dass er für immer an einer kürzeren Leine laufen muss, einfach für den Anfang mit der Futterarbeit, dann hast du ihn auch schneller bei dir. Klappt das mit dem Futter dann gut, dann wird das Futter wieder weniger u. die Leine wieder länger.

    Ich bin bald im Urlaub, also nicht wundern, wenn ich dann mal für 2 Wochen nicht antworte.

    Liebe Grüße Morgenröte

  • Hallo Morgenröte

    Ich weiß nicht, ob du schon vom Urlaub zurück bist, trotzdem kurzer Zwischenstand.

    Spazieren gehen klappt mit kurzer Leine wesentlich besser, manchmal kommen wir sogar ohne Gebell an Fußgängern oder Autos vorbei!
    Mit ihm trainieren klappt auch toll, jetzt springt er auch durch einen Hula-Hopp Reifen, da hatte er bis jetzt immer Angst davor. Handstand kapiert er nicht, das geb ich jetzt leider auf.
    Soweit die positiven Sachen.
    Woran ich noch arbeiten muss ist, dass wenn jemand kommt, ist er außer Rand und Band, bellt, springt hoch, er reagiert überhaupt nicht auf Befehle. Grad jetzt im Sommer ist das mit bloßen Armen und Beinen nicht sehr angenehm. Ich schimpf ihn, wenn er so toll macht und wenn er sitzt, lob ich ihn und geb Leckerli. Vielleicht weißt du ja was besseres?
    Und was kann ich machen, wenn er mit meiner kleinen Tochter etwas wilder spielt, dass er sich nicht besteigt?

    Schöne Grüße

    julchen

  • Hallo Julchen,

    wie wäre es, wenn du ihn lobst, wenn losgeht? Hört sich im ersten Moment wahrscheinlich völlig wirr an. Aber wenn ein Hund bellt, möchte er uns was mitteilen und das ist ihm total wichtig. Mit dem loben zeigen wir ihm gegenüber unsere Präsenz und er fühlt sich dadurch wieder sicher. Also wenn er bellt und tobt, loben und ihn seitlich klopfen. Es wird noch nicht beim ersten mal besser und auch nicht beim zweiten mal, aber du siehst nach ein paar Wochen erste Besserungen u. meistens reicht dann nur noch ein kurzes Lob und Hund ist ruhig.
    Ich war anfangs auch total baff, aber bei meinem funktioniert das prima, er ist wie ausgewechselt. Damals habe ich ihn überhaupt nicht mehr ruhig bekommen, er hat sich da total reingesteigert, heute reicht ein kurzes Lob und ein liebevoller Schulterklopfer und er ist sofort ruhig.

    Das mit dem Besteigen ist normal, ich würde ihn in dem Moment sofort runterziehen und das Spiel unterbrechen, vielleicht versucht du wilde Spielereien schon wenn sie sich anbannen zu unterbinden, normalerweise müsste das sich das Besteigen wieder legen, wenn deine Kleine älter ist.

    Wenn jemand kommt, meinst du damit Besuch? Dafür würde ich ihm eine Leine umlegen und ihn mit zur Türe nehmen, versuche dabei, dass er aber hinter dir bleibt und der Besuch soll ihn einfach ignorieren.

    Liebe Grüße Morgenröte

  • Hallo Morgenröte

    Du bist besser als dieser Hundeprofi im Fernseher!

    Irgendwie klingt das logisch, ich werd auf jeden Fall ausprobieren. Beim Spazierengehen klappt es immer besser, letzthin nur ein von drei vorbeifahrenden Autos angebellt! Ich hab auch den Eindruck, dass er mehr auf mich merkt, er schaut oft nach mir, was er machen soll.

    Bellen tut er eigentlich immer, egal ob jemand im Treppenhaus vorbeiläuft, ob es klingelt oder er sonst was hört. Wenn Besuch kommt oder die Kinder oder ich heimkommen, bellt er, springt hoch und ist nicht mehr zu bändigen. Ich komm rein und streichel ihn erst, wenn er unten bleibt und ruhig ist. Passt das?

    Sag mir bitte Bescheid, wenn ich nerv mit meinen Fragen, aber ich bin echt froh über deine Ratschläge.

    Schöne Grüße

    julchen

  • Hallo Julchen,

    dankeschön, aber ich bin erst ganz am Anfang meiner Ausbildung. Und nerven tun deine Fragen bestimmt nicht, sonst wäre ich Fehl am Platz als baldige Hundetrainerin. Außerdem ist es doch schön, wenn man auch ein wenig seines Wissens weitergeben kann.

    Ich würde dir Impulskontrollübungen vorschlagen. Also wenn er bellt, wenn du heimkommst, dann musst du mit dem Training schon vor der Türe anfangen. Also die Türe geht erst dann auf, wenn er ruhig ist. Dazu machst du die Türe langsam immer einen Spalt auf u. wenn er bellt, geht sie kommentarlos wieder zu u. wenn er ruhig ist, geht sie immer weiter auf - ganz auf geht sie natürlich nur, wenn er ruhig ist. Das du ihn nur streichelst, wenn er ruhig ist, ist schonmal richtig. Meiner ist auch so ein Kandidat, der sich riesig freut, wenn ich heimkomme, mit ihm habe ich das Training auch gemacht u. er korrigiert sich schon selber, wenn er merkt das seine Töne zu laut werden. Wenn ich dann reinkomme, setzt er sich hin, dann streichle ich ihn und dann wird geknuddelt, dann schmeißt er sich meistens in sein Körbchen und wir spielen.


    Weitere Impulskontrollübungen wären, dass er neben dir sitzen muss, du wirfst Leckerchen auf den Boden u. auf Kommando darf er sie futtern oder du lässt ihn hinsetzen u. wirfst vor ihn die Leckerchen hin, später dann auch zwischen seine Pfoten u. auf Kommando darf er sie wieder holen. Damit lernt er einfach sich zu beherrschen.

    Liebe Grüße Morgenröte

  • Hallo Morgenröte

    Die Impulskontrollübungen klappen ganz prima, er bleibt prima neben mir sitzen. Gestern hab ich erst der Katze ihre Schüssel mit Futter runtergestellt und sie anfangen lassen zu fressen. Mein Hund war neben mir gesessen, es war bestimmt jeder Muskel angespannt vor lauter Aufregeung, aber er hat sich nicht auf sein Futter gestürzt wie sonst.
    Wenn ich heimkomme, ist er auch schon bisschen ruhiger, setzt sich hin und lässt sich streicheln. Bei den Kindern klappt das noch nicht so gut, müssen wir weiterüben!

    Jetzt hab ich doch noch eine Frage. Wie bring ich ihn dazu, beim Spazieren gehen nicht so zu ziehen? Die Leine ist immer gespannt, wenn er sich aufgeregt hat, zieht er richtig toll.
    Ich zieh ihn immer leicht zurück, lass ihn auch eine Zeitlang bei Fuß gehen, klappt aber nicht immer. Oft bleib ich auch einfach stehen, er kommt dann von allein zu mir, und lass ihn Sitz machen. Das klappt gut, aber beim Weiterlaufen zieht er dann genauso.

    Hat dein Hund das "Schäm dich" schon gelernt? Ich find das so süß, aber da trau ich mich nicht ran.

    Schöne Grüße

    julchen

  • Hallo Julchen,

    Schäm dich hat er noch nicht gelernt, aber es braucht ja auch seine Zeit, evtl. lass ich auch noch mal jemanden drüber schauen, ob ich das richtig aufgebaut habe.
    Das hört sich bei Euch ja schon richtig gut an, super macht ihr das, finde ich echt toll.

    Das mit dem Leineziehen ist so eine Sache. Ich habe das immer so geübt, kurz bevor der Hund am Ende war, habe ich ihn hergerufen u. es gab ein Leckerchen u. dann habe ich ihn wieder vorgeschickt u. dann wieder hergerufen. Wenn ich ihn dann wieder losgeschickt habe, kam ein langsam. Das ist halt meine Methode, ob die wirksam ist, ist ne andere Frage. Mit dem Absitzen finde ich allerdings eine gute Idee. Ansonsten kannst du mit Futter Arbeiten, du zeigst ihm das Futter u. hälst ihm das dicht vor die Nase, langsam wandert das Futter immer höher zu dir u. irgendwann braucht man gar kein Futter mehr, weißt du was ich meine? Ich habe mit Leinenführung noch nicht soviel Erfahrungen, weil ich das halt immer irgendwie gemacht habe.

    Liebe Grüße Morgenröte

  • Auch ich möchte gerne meinen Rat dazu geben.
    Futter als Motivation wirkt nur dauerhaft, wenn der Hund ausschließlich sein Futter erarbeiten muss. Das heißt also auf gut deutsch: Wenn er nicht hört, gibt es kein Futter. Und deutlich: Es wird dann auch nicht zu Hause aus dem schlechten Gewissen des Hundehalters heraus wieder in sein Futternapf gegeben- sprich also nachgefüttert, was er sich beim Training nicht erarbeiten konnte.
    Denn, wenn der Hund gesättigt ist oder keinen Hunger hat, entscheidet mancher Hund selbst, welcher Reiz für ihn nun größer ist. Oftmals ist dann zum Beispiel ein Jogger ein größerer Reiz als das Stück Futter, welches ja dann doch noch am Abend im Futternappf wieder zu finden ist. Und Hunden kann bis zu drei Tagen ein anderer Reiz größer erscheinen, bevor der Hungerreiz überhand nimmt.
    Am Anfang hatte ich oft ein schlechtes Gewissen, wenn meine Hunde abends nichts mehr bekamen, weil sie auf das Rufkommando nicht zu 100% gehört hatten und sie nur mit einem Teil ihrer Futterration auskommen mussten. Heute hat sich diese Konsequenz ausgezahltt und ich bin stolz, dass ich sie selbst von Rehen, Kaninchen und anderem Getier zu jeder Zeit abrufen kann- und das ohne Starkzwang oder Gewalt.

    Allerdings muss man beständig dabei bleiben und selbst heute noch heißt es auf Spaziergängen, wenn ich pfeife gibt es ein Stück Futter. Also niemals ohne Futter gehe, auch wenn es abends nun eine Mahlzeit gibt, da sie alle ihre Lektionen schon beherrschen. Es ist nun nicht mehr der Hunger, der der Reiz ist, sondern "klassische Konditionierung".
    Es gibt Hundeschulen, die ausschließlich mit Fleischwurst oder Leckerlis als besonderen Reiz arbeiten. Dies ist nur solange wirksam, wie diese Belohnung gegeben wird. Die Hundetrainer denken nicht daran, dass das Gehorsam ja für immer bleiben soll, aber rennen wir ein Leben lang mit Fleischwurst in der Tasche rum? Da ist doch das Trockenfutter praktischer und gesünder.

    Es gibt Hunde, die in besonderen Situationen auch bei Hunger nicht das gewünschte Verhalten zeigen und somit Futter oder Leckerlis keinen Erfolg zeigen.
    Meist ist bei diesen Hunden der Spieltrieb oder Jagdtrieb sehr ausgeprägt. Diese Hunde kann man zum Beispiel statt auf Futter auf Bälle konditionieren. Mein Rüde war so ein Fall während meine Hündin eher der Futtertyp ist.
    Der Ball ist dann die Belohnung und nicht das Futter und gerade bei Situationen wie Fahrradfahrer, Jogger oder sonstiges gut anwendbar.
    Man ruft den Hund zu sich/ macht ihn also vorausschauend mit dem Motivationsgegenstand auf sich aufmerksam, lässt den Hund dann absitzen und in dem Moment, wenn der Reiz (Jogger....) sich auf gleicher Höhe befindet, bekommt der Hund die Belohnung.
    So mache ich das bei Autos, Fahrradfahrern, Joggern, Pferden und anderen schnelleren Verkehrsteilnehmern. Meine Hunde machen das seit ihren Welpenalter und kommen schon alleine zum Absitzen zu mir. Selbst mein Rüde begnügt sich mit Futter (weil es praktischer ist, beiden das Gleich zu geben, wenn ich nicht einzeln trainiere).

    Ganz, ganz wichtig: alle Sachen wie Absitzen, Ruf/ Pfeifkommando und ähnlichen müssen vorher in der vertrauten Umgebung geübt werden und erst wenn es zu Hause klappt, kann man es "draussen" versuchen.

    Mein Rufkommando mit der Pfeife ging eine Woche lang zu Hause im Garten über 3 x 5 Minuten am Tag: Pfiff- drei Schritte rückwärts laufen (damit der Hund zu einem kommen muss), ein Stück Futter und wieder Pfiff- drei Schritte zurück- ein Stück Futter-- solange bis die Zeit um war.

    Auf Spaziergängen dann später die halbe Tagesration und immer wieder den freilaufenden Hund heranpfeifen, bis seine Ration weg war (vielleicht noch eine kleine Reserve, wenn man sich nicht sicher war, ob noch Situationen kommen, wo eine Belohnung benötigt wird).

    Das an der Leine ziehen ist ähnlich: Viel Geduld und Konseguenz.
    Natürlich gibt es Haltis und die Wickeltechnik der Leine (habe ich auch schon benutzt- ist aber schon hart an der Grenze zum Zwang- also nicht unbedingt als erste Methode zu wählen).
    Auch hier soll der Hund doch lernen, dass es schön ist neben Frauchen oder Herrchen herulaufen. Futter ist eine Methode, Spielzeug auch. Aber viele Hunde sind so aufgeregt, dass es nun nach Draussen zum Toben und Schnüffeln geht, dass sie alles ausschalten.
    Wenn man dann noch feststellt, dass der Hund nicht mehr an der Leine zieht, wenn man nach einem ausgelassenem Spaziergang wieder zurück kommt, dann ist es klar: Der Hund ist nicht ausgelastet und wenn er nicht gerade dringend Gassi muss, könnte man mit ihm zu Hause vorweg schon ein paar kleine "wilde" oder lustige Übungen machen. Warum soll es denn nur draussen so toll sein, das man es gar nicht abwarten kann?
    Sollte dennoch der Hund an der Leine ziehen, kann er es noch nicht. Da heißt es: Ruckartig stehenbleiben, drei Schritte rückwärts gehen und wieder stehenbleiben, warten und erst weitergehen, bis der Hund mich anschaut.Immer wieder wiederholen, wenn der Hund zieht.
    Dieses ist natürlich eine Geduldsprobe, weil man dann meistens nicht an der Wiese ankommt, an der man ankommen wollte oder als Mensch meint, der Hund versteht nicht, was ich will oder der Hund mich nicht anschaut.
    Da es ja nun wirklich auch sture, kluge, durchsetzungsstarke Hunde gibt und die wenigsten so trottelig sind, das zu verstehen, stellen sie unsere Geduld auf die Probe, so dass Mensch oft sehr schnell aufgibt.
    Dabei soll aber der Hund doch lernen, seinem Menschen an der Leine Aufmerksamkeit zu geben. Ich hatte so einen sturen Dickschädel, der aber so einen treuen Blick, der schon naiv wirkte, aufsetzen konnte, dass ich dachte: Ist die ein bischen doof??
    Durch schnelle Kehrtwendungen, Umkreisen eines Baumes (die Spaziergänger haben mich dann wohl für ein bischen doof gehalten), wobei der Hund immer aussen läuft, bekam ich aber dann doch noch den Blick und die Aufmerksamkeit. Wenn man dann noch bei Spaziergängen an der Leine dieses auch immer wiederholt, selbst wenn man meint "Mein Hund kann das schon", wird der Hund es ein Leben lang ohne Ziehen an der Leine schaffen, bis zur Wiese zu kommen.

    Dieses sind natürlich nur meine Erfahrungen. Habe 100 Hundetrainer und du hast 100 Meinungen. Aber glaube mir, ich habe vieles schon ausprobiert- jeder Hund ist anders ( das sehe ich bei meinen zwei) und jeder Halter ist anders, aber manchmal bekommt man dann doch den richtigen Tip und manchmal nicht.


    Viel Spass bei deinen Spaziergängen

    Liebe Grüße Elke
    Deshalb heißt es ja Geduld und Konsequenz

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