Wenn mich was anpieckst.....

  • wie gehe ich damit um?

    Hallo zusammen,

    immer mal wieder kommt es vor das sich jemand provoziert oder auf die Füsse getreten fühlt. Ich bin nun fast 2 Jahre hier und ich habe für mich gelernt, immer dann wenn sich was gewaltig in mir rührt, ob direkt angeschrieben oder bei anderen gelesen, bei MIR zu schauen was ist da, was läßt mich so tief spüren, was kommt da hoch, was soll es mir zeigen was ich bisher noch nicht gesehen habe. Welche Ebene nehme ich in dem Augenblick ein?

    Ich lass es sacken und spüre weiter nach, wichtig dabei ist ehrlich zu mir zu sein, manchmal geh ich auch drüber weg, dann ist der Zeitpunkt noch nicht da um dorthin zu schauen, es wird aber sicher wieder kommen.

    Wie geht ihr mit solchen Momenten um?

    Lieben Gruß
    Elocin

  • Hallo Elocin,

    das habe ich heute auch noch. Ursache ist meine verstellte Scham. Manchmal saß ich auf einem hohen Ross und hatte wenig Scham und bin hochmütig mit mir und andern umgegangen, da bin ich dann auch immer gleich auf den Hintern gefallen. Häufiger hatte ich zu viel Scham. Da hat mich manches so aufgewühlt, dass ich nicht schlafen konnte, weil ich dachte, dass … und … das nur für mich geschrieben oder gesagt hatten. Ich konnte da nicht hinsehen, nicht zu mir selbst. Das ging aber noch tiefer. Ich habe Rechtfertigungen eingebaut, bewertet und Gleichgesinnte gesucht, Menschen, die genau das Gleiche empfanden wie ich, was ja kein Problem war, wir sind ja hier und draußen viele Betroffene. Dann habe ich rumgeeiert. Kann ich gut.

    Ich war oft so voller Gedanken, dass es mir überhaupt nicht möglich war über den Tellerrand zu gucken. Ich weiß dass die Erde rund und keine Scheibe ist, aber warum falle ich da immer runter. ..

    Die Dinge, die ich immer dachte dass sie mir nicht gut tun, sind heute viel besser für mich und zu Alltag geworden. Es gibt immer noch Umstände die mich falsch handeln lassen, aber ich sehe sie heute oft.

    Eine blendend aussehende Frau M/60 sagte mir einmal auf die Frage, wie sie an ihr Selbstbewusstsein und die enorme Ausstrahlung gekommen ist, dass sie erst die Scham akzeptieren lernen musste. Als sie nicht mehr wasserstoffblond war, wurde fleißig nachgeholfen, was später zu schweren Zellschäden führte. Mit einer gesunden Scham, kam die Gesundheit und Ausstrahlung zurück.

    Ich übe daran und das dauert, aber ich weiß auch, dass der, der diese Gefühle in mir hervorruft, nicht ich sein kann.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Elocin,

    hmmm....scheint ein schwieriges Thema zu sein :roll:

    also, wenn mich etwas derart anpiekst, daß mich a) das Thema sehr beschäftigt und b) ich sogar wütend werde, dann schreibe ich mir dies in meinem Tagebuch im Geschützten von der Seele.

    Anfangs fühlte ich mich auch immer sehr *persönlich* angegriffen, heute kann ich erkennen, daß mir in diesem Moment ein Spiegel ins Gesicht gehalten wird. Ein Punkt, an dem ich wohl noch nicht hingesehen habe oder noch nicht genug an mir gearbeitet habe. Dazu kommt dann oft auch noch genau dieser wunde Punkt, daß ich über mich wütend werde, aber, um nicht hinzusehen, die Art und Weise*wie* etwas geschrieben wurde, wer es geschriebn hat etc. als Vorwand benutzte, um von mir selbst abzulenken.

    Erst mit der Zeit konnte ich einen Rat gut für mich annehmen, erstmal einige Zeit rauszugehen aus der Situation. Oftmals habe ich den Wunsch, gleich zu antworten, wenn mich etwas anpiekst. Mittlerweile laß ich auch mal Beiträge ein paar Tage stehen, bis ich darauf antworte, laß es wirken, laß es weiterziehen. GAnz besonders, wenn ich merke, daß es mich anpiekst.

    Ein toller Satz: *Da wo es weh tut, geht es lang*

    Lieben Gruß

    S.Käferchen

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