Hallo zusammen,

  • hallo Konrad.
    bin neu hier im Forum und möche Dir noch viele trockene Stunden und viel Durchhaltevermögen wünschen. Auch Dir viele alkoholfreie Abende wünscht Rgenbogenkind

  • Hallo Konrad,

    Zitat

    Z.Zt. lese ich mich durch das Forum und erkenne, daß meine Probleme
    relativ gering waren, im Gegensatz zu anderen Mitgliedern.

    Das ist eine nicht ungefährliche Denkweise.

    1. Ist man nach so kurzer Zeit noch nicht in der Lage den eigenen Zustand wirklich objektiv beurteilen zu können und

    2. Ist das so ein typischer Alkoholikerspruch.

    Viele Probleme die hier genannt wurden sind nicht vergleichbar.
    Ich persönlich hatte z.B. einen wirklich leichten Entzug (körperlich).

    Ich empfinde das nicht als Vorteil, weil ich Angst davor hatte (und z.T. auch noch habe) leichtsinnig zu werden. Das passiert schneller als man denkt.

    Der "psychische Entzug" ist wesentlich schwerer als der körperliche und der steht Dir noch bevor. Und die Schwere dieses Entzugs ist unabhängig von den Beschwerden beim körperlichen Entzug.


    Trotzdem alles Gute und pass auf Dich auf

    Käthe

    Alkohol ist nicht die Antwort, aber beim Trinken vergisst man die Frage.

  • Guten Morgen Konrad,

    ich denke man sollte sein Schicksal und seinen Weg nicht mit anderen Menschen vergleichen. Es mag manchmal tröstend sein, vor allem wenn man denkt:" Mensch, so schlimm ist es mir doch gar nicht ergangen." Denn dann kann bald dieses "Eigentlich geht es mir doch gut" schnell kommen. TRUGSCHLUSS! Man läuft dann in die Gefahr sein eigenes Leben und damit verbundene Probleme oftmals unbewusst runterzuspielen. Und man fängt oftmals an, sich mit den Problemen anderer auseinanderzusetzen, anstatt seine kleine Welt erstmal in Ordnung zu bringen. Man lenkt ab und startet seinen Selbstbetrug.

    Tatsache ist, das man wirklich erstmal schauen sollte, zu welchen Gegebenheiten man zum Alkohol greift/gegriffen hat und sich für solche Situationen eine Alternative suchen.
    Das heißt alte Rituale zu durchbrechen und sie mit neuen Ritualen zu bestücken.
    Auch das Gespräch mit "Gleichgesinnten", der Austausch ist eine ganz wichtige Sache. Wer seinen Alkoholismus nur mit sich ausmachen möchte, wird sich anfangen im Kreise zu drehen, weil er/sie ja nicht über den Tellerrand rausschauen kann und einfach das "Feedback", der Gedankenanstoss von anderen Menschen fehlt. Da gibt es ja z.B. die Möglichkeit von SHG´S in den unterschiedlichsten Formen. Hast du über so etwas schon nachgedacht?

    Der eigene Kopf, die eigenen Gedanken können einen recht schnell in sein altes Muster wieder reingehen lassen. Es ist einfach nicht mit "NICHTTRINKEN" getan.

    Ich hatte nach ungefähr 5 Monaten eine Situation erlebt, die mich fast meine Abstinenz gekostet hätte. Das Wissen was ich glaubte zu haben, vor allem mein Denkgerüst war dem Irrglauben verfallen, je mehr Zeit ins Land geht desto "besser" wird es. Trugschluss, denn ein Alkoholmißbrauch der über 20 Jahre stattgefunden hat, hat sich so stark in das eigene Leben mit eingebaut und gehörte mit dazu, das es vieles an Situationen geben wird, die man erst lernen muss, ohne den täglich normalen Griff zur Flasche zu lösen. Selbst Gefühle werden anders gefühlt, wenn sie länger nicht ihren gewohnten Alk bekommen. Und sie nüchtern anzunehmen ist schwieriger als es sich jetzt anhört...weil man es durch den jahrelangen Mißbrauch nämlich nicht gelernt hat sie bewusst anzunehmen, nicht zu bekämpfen. Das ist ein verdammt feiner Unterschied, den du evtl. auch noch kennenlernen/durchmachen wirst... Ich kann dir nur sagen, sei vorsichtig!
    Wie schon die Vorposter gesagt haben, der psychische Entzug dauert und an vielen Situationen wird man es merken.
    Versuche wirklich "Schritt für Schritt" an deinem Leben zu bauen, sonst bist du schneller wieder da, wo du gestartet hast.

    Liebe Grüße,

    Jenny

  • hallo konrad,

    es gibt nur alkoholkranke oder nicht-alkoholkranke.
    da ich quartalstrinker bin/war, habe ich immer trocken entzogen, kein problem, bis zum letzten mal. da bin ich lieber in die klinik, ich hatte angst.
    ja, richtig angst vor delir, weil meine trinkpausen von einem halben jahr auf 2 wochen geschrumft sind und zum schluss konnte ich gar nicht mehr aufhören. ich brauchte auch keine medis, aber sicher ist sicher.
    als ich das erste mal trocken war, etwas über 21/2 jahre, dachte ich auch, als stolzer trockener alkoholiker, so schlimm war das garnicht.
    hab dann so eine idee vom kontrollierten trinken gehabt, ich dürfte noch 9 jahre meine runden drehen. in der zeit hielt ich mich für sowas wie ein edelalki, hab ja nur am wochenende getrunken und nur gute teure sachen.
    es hätte nicht viel gefehlt dann wäre ich am bahnhof auf dem klo wach geworden, allerdings hätte es nicht lange gedauert und ich wäre sowieso nicht mehr. meine leber war kurz vorm umkippen.
    sei vorsichtig bei dieser denkweise, das nächste mal ist es viel schlimmer, wenn es ein nächstes mal gibt.

    sei ganz, ganz wachsam und fang an anders zu denken.
    gruß
    schorni

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