Tipps von euch, was zu tun ist?!

  • Hallo Fragezeichen,

    willkommen im Forum. Grundsätzlich vorab, die einzige wirkliche Hilfe bei Alkoholismus ist Nichthilfe und ein Abhängiger der keine Hilfe will bzw. sucht, den kann man auch nicht unterstützen. Zumindest nicht was das Trockenwerden angeht.

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    Mein Partner hat sie bereits auf ihr Verhalten angesprochen, aber es kam - wie wohl zu vermuten - nur Leugnung und Ablehnung von Hilfe

    Wenn keine Krankheitseinsicht vorhanden ist, dann ist sie noch nicht soweit, dann will sie trinken.

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    Mein Partner traut sich nun nicht mehr etwas zu unternehmen, weil er denkt, damit die von ihr gesetzte Grenze zu überschreiten.

    Wenn sie eine Grenze gesetzt hat, sollte die auch nicht überschritten werden. Das würdest Du bei Deinen auch nicht wollen. Deine Schwiegermutter mag Alkoholikerin sein und wenn dem so ist und sie nichts unternimmt, kann sie das auch umbringen, aber das ist ihre Sache, denn es ist ihr Leben. Sie ist kein hilfloses, unmündiges Kind, wenn sie eine Grenze setzt, sollte die respektiert werden. Sie ist erwachsen und kann für sich selbst sorgen.

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    Das geht mir nur zu weit. Sie hat nur noch Augen für mich. Deswegen meide ich es schon zu ihr hinzufahren

    Hier sind Deine Grenzen verletzt. Du hast umgekehrt jedes Recht sie zu wahren und ihr zu sagen, dass Du nicht gewillt bist das mitzumachen. Ihr aus dem Weg zu gehen ist dabei keine Lösung.

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    Dennoch kann ich Bedürfnis nach Nähe und den Wunsch nach Hilfe (den sie meiner Meinung nach mehr als deutlich ausstrahlt) verstehen und würde gerne helfen. Nur wie?"

    Meine Mutter hatte die gleiche Ausstrahlung. Diese Ausstrahlung heißt aber nicht automatisch, dass sie aufhören wollte zu trinken. Meine Mutter wollte beides mich und den Alkohol. Das hatte sie auch lange genug, bis ich mich da rausgezogen habe, weil ich sonst mit drauf gegangen wäre. Dann hatte sie nur noch den Alkohol. Obwohl ihr meine Distanziertheit wehgetan hat, hat sie nicht aufgehört zu trinken.
    Kurz ausgedrückt, Du kannst ihr nicht helfen, solange sie nicht aufhören will zu trinken. Diesen Willen kannst Du nicht erzwingen oder einreden, der muss von ganz allein kommen. Selbst wenn sie will kannst Du allenfalls unterstützen, aber nicht helfen. Aufhören zu trinken muss sie ganz allein, ohne Dich, ohne ihren Mann, ohne ihren Sohn.

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    Soweit ich das mitbekommen habe, besteht das Problem nun schon seit über 10 Jahren. Allerdings ist es nicht so, dass man es ihr als Außenstehender anmerkt. Selbst mir fällt es oft nicht auf, bis mein Partner sagt "Sie hat wieder getrunken". Also vielleicht laienhaft ausgedrückt: Sie trinkt nicht so viel, dass es aufällt, aber dafür regelmäßig.

    Ein Alkoholiker ist ein Alkoholiker. Es macht keinen Unterschied, ob er noch ein „intaktes“ soziales Umfeld, ein Dach über dem Kopf hat und seinen Spiegel halten kann oder ob er obdachlos unter der Brücke haust ohne soziale Kontakte und sich bis zur Besinnungslosigkeit besäuft. Ich habe meiner Mutter im Übrigen auch jeden Schluck angemerkt. Man bekommt als Kind sehr feine Antennen dafür.

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    ob man sie nochmal ansprechen sollte?

    Das müsst ihr letztendlich selbst wissen. Allerdings führt auch häufigeres Ansprechen nicht zwangsläufig zum „gewünschten“ Ergebnis.

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    wie man sie ansprechen sollte?

    Nur dann wenn sie nüchtern ist, sonst hat alles gar keinen Sinn. Dann Ohne Vorwürfe (du hast…), ohne Vorschriften (du musst….). Wenn dann in der Ich-Form, ich habe das Gefühl…… ich habe Angst, dass….. ich würde mich freuen, wenn…..

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    wer sie ansprechen sollte (ihr Mann (der es wohl nicht tun wird), mein Partner (ihr Sohn), der Angst davor hat?

    Diese Frage kann Dir keiner Beantworten, es ist Eure Familie.

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    was sagt man dann? Mit "Hey, du hast ein Problem, laß dir mal helfen" würde man ja sicher nicht weit kommen.

    So verkehrt ist das nicht. Ich würde es nur in sofern abändern in: „Ich glaube, Du hast ein Problem und ich denke Du brauchst Hilfe.“ Sehr viel mehr außer sie dann auf den Hausarzt, Selbsthilfegruppen und Suchtberatung als erste Anlaufstellen hinzuweisen, kannst Du ohnehin nicht tun.

    Wenn sie nicht aus eigenem Antrieb trocken werden will, kannst Du Dich auf den Kopfstellen und ein Liedchen pfeifen, es wird sie nicht interessieren, was Du sagst oder tust.

    Ließ Dich mal ein wenig im Forum durch. Deine Fragen sind auf die eine oder andere Art schon gestellt worden, vielleicht helfen Dir diese Threads auch etwas weiter.

    Gruß
    Skye

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