Möchte helfen, aber weiß nicht wie

  • Hallo blocki,

    sie hätte Recht, wenn sie dir sagte, dass es dich nichts angeht. Wenn du dich da einmischst, bist du ganz schnell in der Rolle der Co-Abhängigen. Dass du deinen Beitrag hier schreibst, weist schon darauf hin. Mach dich mal schlau, wie Co-Abhängigkeit funktioniert.

    Deine Nachbarin muss selber den Weg gehen. Wenn sie die Kurve kriegt und dann mal jemanden zum Reden braucht (das war für mich damals beim Trockenwerden sehr wichtig), dann kannst du dir überlegen, ob du dich dafür zur Verfügung stellen willst. Sei aber kein "hilfloser Helfer"!

    Gruß
    ella

  • hallo blocki,

    meine meinung:
    nicht jeder, der einem alkoholkranken hilft, wird dadurch automatisch zum co-alkoholiker.

    wenn ihr schon ein gewisses vetrauensverhältnis hattet, wenn eure kinder zusammen spielen, halte ich folgendes angebot erstmal überhaupt nicht für schädlich:
    "wenn du mit jemandem reden willst, kannst du gern zu mir kommen".

    natürlich darfst du dich nist von ihr herunterziehen lassen und mußt eine gesunde distanz zu ihren problemen bewahren. du willst dich ja nicht zum seelischen müllplatz machen lassen.
    mehr hilfe als ein gesprächsangebot ist auch nicht nötig.

    das angebot halte ich aber für eine menschliche geste, die in unserer anonymen gesellschaft leider sehr selten ist.

    das ganze kann allerdings nur funktionieren, wenn du dich ausreichend von problemen anderer menschen abgrenzen kannst.
    und dafür kannst du in diesem forum immer hilfe finden, nicht nur im bereich der co-abhängigen sondern auch bei "nur"-alkoholikern, die ihre umgebung zu manipulieren und auszunutzen wußten :!:

    gruß
    max

  • .... und wenn du genau und mit viel Muße liest, kannst du auch die Co-Abhängigen unter den "nur"-alkoholikern erkennen. Da wirst du wirklich viel lernen!

    Gruß
    ella

  • Hallo blocki,
    ich habe die selben Gedanken vor ein paar Wochen gehabt bei einem Bekannten. Ich will noch erst einmal sagen das ich eine genesende Co-Abhängige bin und mein Mann trockener Alkoholiker. Diesen Bekannten habe ich gesagt das ich glaube er habe ein Alkoholproblem und wenn ER wolle könnte ich ihm ein Gespräch mit meinem Mann herstellen (habe meinen Mann aber erst gefragt ob er das machen würde)außerdem gäbe es Selbsthilfe-Gruppen. Er hat so erleichtert geschaut das er endlich mal darüber reden konnte. Ich habe ihm überlassen, ob und wann er dieses Gespräch wollte. Habe ihm versichert das ich ihn auf das Thema nicht mehr ansprechen werde ,wenn er mir nicht zu verstehen gibt ,das er reden möchte.
    Ich glaube das jeder das für sich entscheiden kann und soll. Er ist mir ein paar mal begegnet und ich habe nur alltägliches freundlich mit ihm geredet. Irgendwann hat er mich wieder angesprochen um Hilfe gebeten und sich bedankt das ich ihn angesprochen habe.Bei seiner Frau habe ich es ähnlich gemacht und ihr nur angeboten einfach zuzuhören oder ihr eine Telefonnr. (in meiner Selbsth.-Gruppe haben wir eine Telefonliste ) zu geben . Auch sie hat das Angebot angenommen. Dabei gebe ich aber sehr acht das ich nicht wieder in das Helfersyndrom verfalle. Wenn ich nicht genug Kraft habe ihre Sorgen zu teilen kann ich das sagen. Denn mir muß es dabei gut gehen. Mein Mann und ich versuchen,die Beiden in dieser schweren Zeit zu begleiten.
    Ich denke immer wenn mir damals jemand zugehört hätte (und die Betonung liegt auf zuhören ,Ratschläge hab ich nicht haben wollen ),hätte ich nicht so lange leiden müssen.
    Ich höre übrigens immer auf mein Gefühl, das war lange verschüttet, es hat bis jetzt immer gepasst.
    Ich wünsche Dir die Kraft die richtigen Entscheidungen zu treffen und das Du gut auf Dich achtgeben kannst.
    Liebe Grüße Regenbogenkind

  • Hallo blocki

    Die junge Frau hat dir anvertraut, dass sie Alkoholikerin ist und eine Entziehungskur gemacht hat. Ihr Vertrauen zu dir ist jedoch nicht so groß, dass sie von ihrem Rückfall sprechen würde, dafür ist die Hemmschwelle doch zu groß. Es ist ein großer Unterschied, ob ich von mir sagen kann, dass ich trockener Alkoholiker bin oder von einem Rückfall reden soll. Vielleicht will sie sogar mit dir reden, aber traut sich nicht. Deshalb, sprich sie einfach vorsichtig an, dann wirst du sehr schnell merken, ob sie mit dir reden will oder nicht. Kannst ihr auch signalisieren, dass du später zu einem Gespräch bereit bist, wenn ihr das lieber ist. Versuche nur nicht den Eindruck zu erwecken, dass du dich aufdrängen willst. Mehr denke ich, solltest du und kannst du nicht tun.

    LG Henri

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