• Hallo

    am 23. Juni hab ich mich hier angemeldet, damals war ich verunsichert, ich konnte mich nicht einordnen, abhängig?? nur ne Krise??

    Ich habe seit einigen Wochen ein neues Leben. Den Stoff blende ich aus. bis auf 2 kleine Krisen, gelang mir das sehr gut. (da war der Gedanke da, jetzt ein Glas Sekt...aber ein Pott Kaffee und ne Zigarette haben es auch getan, tief durchatmen und an die schönen, positiven Veränderungen denken)

    Ich habe einige Betroffene kennengelernt, zu denen ich regelmäßig Kontakt pflege.

    Schaffen musste ich es ganz allein, weil ich es wollte, ich trinke ja auch nicht freiwillig Gift. (Hab ich aber, monatelang :roll: )

    Mein erwachsener Sohn studiert, kommt alle 14 Tage mal nach Haus, er ist so stolz auf mich und glücklich, meine kleinen Mäuse sind ruhiger, ausgeglichener und nicht mehr so aggressiv. Sie spielen jetzt auch schon mal ne Stunde zusammen.

    Ich habe 6 kg abgenommen, habe wieder den Glanz in meinen blauen Augen und fühle mich super.

    Leider ist Alk in dieser Gesellschaft selbstverständlich, so komme ich immer wieder mal in Erklärungssituationen.

    Ich fahre............na ein Glas kannste doch, puhhh wie anstrengend manche sind.

    Sonst ist es im Moment kein Problem für mich. Ich bin jetzt aber auch taff genug, damit umzugehen.
    Habe viel mehr Selbstbewusstsein...ich lebe mein Leben, es geht um mich, nicht darum was ANDERE über mich denken, ich bin wichtig, für meine Familie und meine Gesundheit.
    Ich habe nur 1 Leben und es gibt keine 2. Chance, wenn ichs vergeigt hab...tja, zu spät ist es zwar nie, aber die Zeit ist so schnelllebig.

    Mein neues Laster heisst Sport. Soll gesund sein :) Nee Spass bei Seite. Hab schon immer gern gesportelt, aber jetzt setzt ich mir immer mal neue Ziele und Stress, lässt sich so prima abbauen.
    Aber im Ernst, von Kaffee und Nikotin komm ich einfach nicht los :oops:

    So, nun seid ihr dran, habt ihr Fragen??

    rose71

  • Hallo Rose

    Herzlich Willkommen!
    Da hast du ja schon ein paar abstinente Wochen hinter dir...du merkst die positiven Veränderungen.


    Wie gehst du heute mit Problemen um,mit Stress?
    Hast du gelernt über deine Gefühle zu sprechen....?
    Mit Sport kann ich mich auch immer wunderbar "erden" aber ich kann den Problemen nicht davonlaufen obwohl ich nicht die Langsamste bin :wink:

    Ich wünsche dir einen guten Austausch hier!
    Liebe Grüße von

    Backmaus

  • Hallo Rose, auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum. Wie du an dir selbst merkst, stellen sich die ersten Erfolgserlebnisse schon ein, da du nicht mehr trinkst. Das ist gut so und das merken auch deine Kinder :) Das du einige Betroffene kennengelernt hast, mit denen du regelmässig Kontakt pflegst, ist ebenfalls gut,denn so merkst du, du bist nicht allein mit deiner Abhängigkeit. Auch ich komme immer wieder in Situationen, in denen ich den Alkohol ablehne und das begründen soll :evil: Ich begründe aber nicht, ich trinke einfach nicht und das sage ich dann auch in sooo einem bestimmten Ton, das spätestens dann Feierabend ist mit der ollen Fragerei :wink: Das Selbewusstsein kommt mit der zunehmenden Trockenheit, d a s stimmt :D Das mit deinem Sport ist auf jeden Fall ein guter Ausgleich, Backmaus hat allerdings recht, du kannst vor Problemen, die jetzt ohne Alkohol auch kommen werden, denn du hast ja nix mehr um dich zu betäuben, n i c h t weglaufen. Stattdessen kannst du hier im Forum schreiben, wenn du Probleme hast und dann können wir versuchen, dir zu helfen. Auch ich musste erst wieder lernen, meine Probleme anderen mitzuteilen, heute weiss ich, es hilft.
    Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem, neuen trockenen Weg!

    Liebe Grüsse schreibt

    Franky

  • Hallo Backmaus,

    ich hab jetzt viel gelesen und mich in der einen oder anderen Sache wiedererkannt.

    Bei mir fing es so mitte 2007 an, da war das Burn out, nicht erst 2009 wie meine Ärztin meinte. 2 schnelle Schwangerschaften, Haus gebaut, gestillt, 2 Wickelkinder, Mann rund um die Uhr in Schichten....ich war leer und ausgebrannt, kaum noch psychisch und physisch belastbar.
    Zu diesem Zeitpunkt hatte ich ca 4 Jahre so gut wie gar nichts getrunken. Da der gute Rat: Trink doch mal ein Glas Sekt, damit du ruhiger wirst. Toller Rat und so nahm das Schicksal seinen Lauf. 2008 dann wieder zur Arbeit, die kleinen klammerten wie verrückt, meine Eltern wurden immer kranker, der Haushalt musste bewältigt werden und dem riesigem Leistungsdruck auf der Arbeit, konnte ich nur mit größter Anstrengung stand halten.

    Da wurden die trinkfreien Tage immer weniger und die Mengen mehr. Im August 2008 hab ich das 1. mal gemerkt, dass ich ein Problem habe, aber hab es mir nicht eingestanden, nur ne Krise, die wieder vorbei geht.

    Das Zeug brauchte ich nie zu beschaffen, es war einfach immer ein guter Vorrat da. Ja es geht schleichend und Buch führt sicher keiner.

    Anfang 2009 wurde es dann so schlimm, dass ich die freien Tage bis Ende April an einer Hand zählen konnte.

    Es gab immer mehr ne Schnellbesohlung. Am 4 Mai hab ich ganz schnell ne Flasche Rotwein klar gemacht, da rief mein Bruder an. Er merkte gleich, das etwas nicht stimmte. Ich erzählte unter Tränen, aber bekam kein Mitleid, sondern den Satz: du hast ein arges Problem, geh zum Arzt und hol dir Hilfe, du bist ALKOHOLIKERIN.

    Das war so bitter, es tat weh. Ich nee, das sind doch die Anderen, genau das Bild vom Seufer ist ein Anderes..........

    Noch schnell en Bier und ab ins Bett, morgen gehts früh raus, das wars....der Körper schickte einen Warnschuss und ich sass am 5 Mai bei meiner ärztin.

    Nein, ich male jetzt nicht s rosarot...die ersten Wochen waren hart, immer wieder diese Zweifel, kannste nicht doch mal wieder ein Glas.
    Nachdem ich mich hier angemeldet hatte und einige Anworten erhielt, brauchte ich erstmal Abstand. Bin zum Therapeuten und zu meiner Ärztin.

    Heute ist es mir egal ob Alki oder Missbräuchlerin: ich kann damit nicht umgehen und fast 7 Monate ohne haben mir den Rücken gestärkt.

    Stress war es immer nur mit Alk, es waren viele selbstgemachte Leiden.

    Ich schreib heut Abend nochmal, jetzt sind meine Kinder dran.

    LG rose

  • so nun kann ich doch nochmal schreiben, mein Mann spielt mit den Kleinen Mensch ärgere dich nicht.

    Zum Thema Stress und Probleme:
    Probleme werden ausdiskutiert und nach einer Lösung gesucht und zwar gemeinsam, mit den entsprechenden/betreffenden Personen. Es wird nicht mehr geschluckt und totgeschwiegen.

    Stress gab es meist nur wegen der Kleinen: aber wie schon erwähnt, selbstgemachtes Leid. Ich war nicht ruhiger durch den Alk, sondern habe immer mehr eine negative Aura ausgestrahlt, es war ein Ping-Pong Effekt, wie eine Spirale.

    Ich habe gelernt, dass Konsequenz und das ruhige Reden auf einer Augenhöhe viel mehr bringen. Auch eine Entschuldigung muss man akzeptieren und den Kindern zeigen, dass man sich darüber freut. Genauso bin ich in der Pflicht, mich bei meinen Kindern zu entschuldigen, denn auch Erwachsene machen Fehler.

    Wenns hart auf hart kommt und mein Schatz ist zu Haus, mach ich mir einen Latte Macciato setzt mich raus (egal wie das Wetter ist) rauche eine und atme tief durch. Wenn ich allein bin, hab ich auch schon mal eine DVD eingelegt und das Ritual durchziehen zu können. Bis jetzt hat es geklappt.

    Ich weiß, die Gefahr lauert überall, man darf sich nie zu sicher fühlen...das ruf ich mir regelmässig ins Gedächtnis.

    Ja, Backmaus, ich kann sehr offen und ehrlich über meine Gefühle und durchgemachte Zeit sprechen, das ist für mich sogar sehr, sehr wichtig. Ich kann es in einem bestimmten Kreis sogar wildfremden Menschen gegenüber, aber ich hänge mir kein Schild um.

    Ich stehe morgens gutgelaunt auf, sehe im Spiegel die Frau, die ich auch vorher war, ich möchte so bleiben!!!!!!!!!!!

    Den Anblick vom Frühjahr hab ich nicht vergessen, kleine, trübe, gerötete Augen, kein Lächeln im Gesicht, aschfale Haut, die nur mit kiloweie Make-up aufzupeppen war, immer dieses aufgetrocknete Gefühl, manchmal leicht flatternd.....oh Gott, naja es hat nichts mit normalem Menschenverstand zu tun, der war irgendwie ausgeschaltet.

    Mal ne Frage: weiss jemand von euch, ob man durch jahrelangen Missbrauch oder Alkoholismus auch Rheuma bekommen kann?

    Rose

  • Hallo Rose!

    Erst mal ganz herzlich willkommen im Forum!

    Auf Deine Frage nach dem Rheuma nach Alkohol-Abusus kann ich Dir wissenschaftlich nicht antworten.
    Ich weiss nur,dass ich eine solche Krankheit habe,seit etwa 6 Wochen.
    Weiter weiss ich,dass der Alkohol generell unserem Körper gar nicht gut tut.

    Ich hatte vor zwei Jahren ein Lungenoedem mit daraus folgender linken Herzinsuffiziens.Es gab Aerzte die auch das dem Alkohol zuschrieben.....

    Fundiert ist meine Antwort ja nicht gerade,es ist mein Erlebtes.

    Ich wünsche Dir einen schönen Abend!

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Liebe Yvonne,
    danke für deine schnelle und ehrliche Antwort. Das es in diesem Fall nicht um mich geht, versteht sich wahrschienlich. Mein Vater ist seit ca 2 Jahren daran erkrankt und es wird immer schlimmer. Er hat seit Sommer auch einen Schrittmacher, was wohl die Kältekammer nicht mehr erlaubt.

    Ja, meine Eltern haben ihr Lebenlang getrunken, aber es immer abgestritten. Seit 2 Jahren sind sie ganz brav, aber der Körper ist fertig und duldet es nicht mehr.

    Was mich ärgert ist die Tatsache, das sie sich als Heilige hinstellen. Ja es geht auch ohne..nur leider viel zu spät. Sie haben uns Kindern nie was Anderes vorgelebt. Alltagsbewältigung hieß Alkohol. Oft unter der Woche ganz ohne, waren die WE s um so heftiger.

    Wir durften sie nie daraufhin ansprechen, sie stritten ab, verniedlichten oder wurden jezornig.

    so hat wohl jeder hier irgendwie seine Geschichte, die ihn geprägt hat.

    LG rose

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!