Mein Papa droht mit Selbstmord!!

  • Hallo Dana

    Wenn du dich hier durch die Beiträge durchliest, dann wirst du immer wieder den Satz lesen: „Jeder ist für sich selbst verantwortlich“. Das kann ich auch jetzt zu dir sagen. Du bist nicht für das Wohl deines Vaters verantwortlich, weder rechtlich noch moralisch. Wenn du ihm den Willen tun würdest, dann bist du weiterhin erpressbar. Wenn das einmal funktioniert hat, dann wird er dir immer wieder mit Suizid drohen.

    Jetzt musst du vor allem an dich selbst denken. Was nützt es, wenn du ihm den Willen tust, du selbst aber wieder depressiv wirst. Dadurch ist weder deinem Vater noch dir geholfen. Ein anderer Aspekt ist, dass du sogar seine Alkoholsucht förderst, wenn du dich um ihn kümmerst. Solange du das machst, kann er doch in aller Ruhe seinen Alkohol trinken.

    Ich weiß zwar nicht, ob es dir möglich ist und ob dein Vater es überhaupt zulässt, sonst wäre ein Gespräch mit ihm angebracht, in dem du ihm die Wahl lässt, entweder du oder sein trinken. Wenn er vom trinken weg will, dann kannst du ihm deine Hilfe anbieten, wenn nicht, dann hast du genug getan und solltest dich ganz von ihm distanzieren und brauchst dir selbst dann keine Vorwürfe zu machen, wenn er seine Suiziddrohung wahr machen sollte. Hilfe anbieten heißt aber nicht, immer für ihn da zu sein, sondern lediglich, ihm bei der Suche nach professioneller Beratung behilflich zu sein.

    Es ist eine sehr schwere Entscheidung, die du treffen musst, aber denke dabei auch an dich. Wenn es dir nicht gut geht, kannst du auch niemand anderem helfen.

    Wünsche dir alles Gute

    Henri

  • Hallo Dana

    Es gibt Situationen, in denen keine Hilfe die beste Hilfe ist. Kümmerst du dich um deinen Vater, wird er nichts verändern. Nur wenn er merkt, dass er durch sein trinken große Nachteile hat, bzw. ihm viele Vorteile entgehen, wird er vielleicht daran denken, sich zu verändern. Also kann deine Hilfe genau das Gegenteil von dem bewirken, was du gerne möchtest. Du hast Recht, Theorie und Praxis ist ein sehr großer Unterschied und ich kann es dir nachfühlen, wie schwer es ist, sich vom Vater zu trennen. Nur, wenn du überlegst, dass du ihm dadurch helfen kannst, fällt es dir vielleicht doch etwas leichter. Wenn du aber denkst, dass es für dich zu schwer wird und du das nicht verkraften kannst, die Suchtberatung ist auch für die Probleme der Angehörigen zuständig. Dort kannst du dir auch Rat und Hilfe holen.

    Wünsche dir viel Kraft

    Henri

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