Hallo again

Hallo Ihr lieben,
hab lange nur hier gelesen, hatte gedacht ich hätte meine Situation im Griff...bin mir aber in letzter Zeit wieder unsicherer.

Ich glaubte ich könnte beides "eine Partnerschaft" und lernen "bei mir zu bleiben"...mh.

Mein Freund hat das Trinken von Alkohol, im letzten halben Jahr, hauptsächlich aufs Wochenende verlegt...aber dann merkt man schon Freitags ab 17:00 Uhr, dass er nu, seiner Meinung nach, sein WE (mit Bier) verdient hat. Man kann die Uhr nach stellen.

An WE an denen ich eh Dienst habe, verziehe ich mich sowieso in meine Wohnung und an WE an denen ich frei habe, schaue ich sehr genau wonach mir ist, wie ich mich fühle, und entscheide manchmal auch relativ kurzfristig ob ich bei mir bleibe/schlafe oder nicht. Meistens schlaf ich allerdings bei mir und es hat nicht immer was damit zu tun ob er getrunken hat oder nicht...ich genieße es mittlerweile mein Reich und mein Bett für mich alleine zu haben.

Verständnis hat er nicht dafür, er meint, dass ich doch schon erreicht habe, dass er in der Woche nicht trinkt (naja Ausnahmen gibt es schon und die legt er sich auch klever in die Mitte der Woche) und das ich sowieso erst dann eine normale Beziehung mit ihm haben würde wenn ich geschafft hätte, dass er gar nichts mehr trinkt und das würde nicht gehen, weil er dann nicht mehr mit all seinen Freunden los kann.

Ich sage ihm dann immer: Das ich ihn NICHT am Trinken hindere, mir das auch nicht zusteht ABER das es ihm auch nicht zusteht von mir zu erwarten, dass ich mir das anschaue oder gar mitmache oder ihn dann mit zu meinen Leuten nehme. Ich kann mit Menschen die betrunken sind NICHT umgehen und er soll das bitte respektieren aber gerne fahre ich mit ihm Sonntags nachmittags ne Runde Fahrrad oder gehe mit dem Hund spazieren (nüchtern).

Ich kann gut damit leben, hab ich auch oft meine Ruhe und glucke nicht ständig mit ihm zusammen.

Aber es ist schon interressant wie konfuss dann immer wieder versucht wird den Co-Schalter zu drücken. Anstatt mich einfach in Ruhe zu lassen, kommt dann nen Spruch wie: Schläfst du heute wieder bei dir? Ich finde du siehst müde aus, sicher gehst du gleich wieder......dann kann ich ich ja nen Bierchen trinken....oder 2 oder 3...

Wie seit ihr in euren Partnerschaften damit umgegangen, wie habt ihr den Abstand hinbekommen grade bei solchen Sprüchen schlucke ich da schon, wie habt ihr da auf euch geachtet?
Ich hab dann gesagt, dass ich noch kurz mit dem Hund gehe und daraus wurde dann, aufgrund der angenehmen Wärme draußen, dann spontan ein langer Spaziergang anschließend bin ich mit ner freundlichen Verabschiedung zu mir...
Es kommt mir nur irgendwie vor wie nen Ping pong Spiel...weil er denkt, dass ich ihn ärgern will,läßt er sich dann wieder nen dummen Spruch einfallen. Aber...ich will ihn nicht ärgern sondern nur meine Ruhe vor dieser veränderten Tonlage in der Stimme oder dem veränderten Gesichtsausdruck...nicht mehr und nicht weniger..

Oder ist hier niemand der noch mit seinem Partner zusammen ist?
annA

Hallo und hallo nici,
danke für deine Antwort. Soo abwegig ist eine Trennung nicht...und ich denke, dass es, wenn sich nichts ändert, auch so sein muß. Ich Idiot habe allerdings vor noch nicht all zu langer Zeit ein Haus mit meinem Freund zusammen gekauft...wenigstens habe ich darauf bestanden, dass jeder eine eigene Wohnung darin hat, das hilft mir natürlich mich aus dem Verkehr zu ziehen, wenn ich das will...und ich nutze es auch.

Manchmal denke ich "hey man, du hast nen Knall" "du hast es immer noch nicht gerafft"...er ist eben nicht der typische Alkoholiker, der morgens schon betrunken ist und wie gesagt trinkt er momentan nur an den Wochenenden und deshalb zweifle ich schon öfter an mir...aber dann wieder habe ich das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Mein Fast-Exmann (Übermorgen dann EX) hat auch in den 25 Jahren, die wir zusammenwaren Alkohol getrunken aber es war nie für mich so besorgniserregend wie bei meinem Freund, obwohl vielleicht sogar beide insgesamt gar nicht so weit auseinanderliegen, mit der Gesamtmenge, meine ich (naja, vielleicht doch ein bissel) Bei meinem Ex z.B. hätte ich nie vorher gewußt, was er sich für ein Getränk bestellen würde zum Essen. Bei meinem Freund weis ich das 100%tig.

Heute hatte ich ein Erlebnis auf der Arbeit, dass mich sehr geschockt hat und mir jetzt noch in den Knochen sitzt. Aus heiterem Himmel wurde einer meiner liebsten Kollegeínnen heute fristlos gekündigt, sie begann ihren Spätdienst und war dann plötzlich nach einem Gespräch mit den Chefs wieder weg und ich wurde gefragt, ob ich in der Pflege einspringen kann. Ich beteue und beschäftige unsere Bewohner eigentlich nur aber wenn es nötig ist gehe ich auch mal wieder in die Pflege. Allerdings hätte ich bald feierabend gehabt und abends sollte ich sowieso nochmal erscheinen, wegen einer Fortbildung...und deshalb hab ich abgelehnt zudem ich auch noch nen Termin zur KG hatte und mein Hund auch mal vor die Türe muß...

Eben nach der Fortbildung erzählte mir eine andere Kollegin den Grund der Entlassung: Alkohol im Dienst.....shit

Dein Vergleich mit dem Frosch fällt mir da wieder ein....ich weis scheinbar nicht mal wie so einer aussieht, oha..

Liebe Grüße Anna

Hallo nici,
mich schockt es auf der einen Seite, dass ich sie gerne mochte obwohl ich weiß, dass sie bei vielen Kolleginnen nicht sehr geschätzt war. Ich fand immer, dass sie prima mit den Bewohnern umging und ich habe viel von ihr gelernt. ..und, die Tatsache, dass ich einmal mit ihr im Umkleideraum war und dachte ich rieche ne Fahne...ich hab wirklich gedacht "jetzt leidest du unter Verfolgungswahn oder so was und hab glatt für mich entschieden, dass ich mich geirrt habe und es auf evtl Putzmittel oder Desinfektionsmittel geschoben, obwohl es noch vor dem Dienst war......das wird mir aber erst jetzt klar.
Heute stellte sich raus, dass alle anderen es wußten...nur ich nicht...mh.

Die Härte der Konsequenz sehe ich ein, sie ist schließlich Krankenschwester, allerdings hab ich mich darüber aufgeregt, dass die Konsequenz nur für die Kündigung reichte und man sie scheinbar mit dem Auto nach Hause fahren ließ...
Anna

Hallo,
ich nehme manche Dinge nur am Rande wahr und schiebe sie viel zu schnell, wahrscheinlich aus Gründen der Unsicherheit, beiseite.
Ich denke schnell, dass ich mir Dinge eingebildet habe. Vielleicht liegt das daran, dass einem Vom Abhängigen zu oft gesagt wurde, das man etwas falsch gesehen hat...
Wie lernt man das denn, wenn ich was nicht merke? Manchmal ist es dann ein paar Tage später, im nachhinein, dass ich feststelle das etwas an einer bestimmten Situation nicht gestimmt hat...aber dann ist es oft schon zu spät.

Zitat

und was die Sache echt schlimm macht, dass man einen "erkrankten" Mitarbeiter auch aus dem "Kranken"haus so fristlos entlässt.
Ich mein, ohne sie mit einer Heilung /Therapie vor eine Entscheidung zu stellen.
Oder vieleicht lief sowas ja im Vorfeld, und du hast es einfach nicht mitbekommen.
Alkoholismus ist doch eine anerkannte Erkrankung, oder etwa nicht ?

Ich habe eine andere Kollegin, die Suchtberaterin ist und nebenberuflich 2 Shg leitet. Dies ist meiner Chefin bekannt, sie wurde aber nicht zu Rate gezogen.

Da wir aber ja hier sind um uns mit uns selber auseinander zu setzen, denke ich immer noch über meine Rolle bei solchen Geschichten nach.

auch ich habe seit ich etwa 16 Jahre alt bin, die Rolle des Mülleimers für Sorgen und Nöte anderer. Ich habe es nie bewußt darauf angelegt und auch nie, jedenfalls meiner Meinung nach, besonders gut helfen können. Oft habe ich gar nichts tröstendes oder schlaues raten können und war überrascht, dass Leute immer bei mir hängen blieben. Sind andere einfach schneller weg? Oder was? So bin ich schon als Jugendliche an die letzten Typen geraten, alle hatten unglaublich viele Probleme...damals habe ich meinen Exmann kennengelernt und erstmal ganz bewußt abgecheckt ob er beide Eltern hat, gesund ist, Arbeit hat, nicht trinkt usw....wir waren 24 Jahre zusammen, bis er dann leider nicht mehr von den Online-Rollenspielen lassen konnte und diese zu seiner realen Welt wurde...danach kam dann wieder einer mit Problemen und jetzt einer der täglich neue Horrormeldungen von Ex und Kindern zu berichten hat und obendrein eben provoziert, meiner Meinung nach, damit er einen Grund zum Trinken hat...es sind Lapalien...aber Gründe...

Angemessenes gesundes Verhalten (insbesonders auch bei solchen Provokationen) lernen und üben, dazu muß ich aber erstmal "gesünder wahrnehmen" lernen ...nur wie?

Hallo nici,
Ob das auf Dauer ein Lebensmodell ist ???

Das weis ich auch nicht, im Moment denke ich "nein". Wenn er trinkt, meide ich ihn schon lange, gehe zu mir nach oben...wenn er sich in der Woche zusammenreißt, merke ich allerdings, dass er provoziert was das Zeug hält, kritisiert mich, möchte, dass ich nach seiner Pfeife tanze, hat geneaue Vorstellungen was er am Haus z.B. verändern will und übergeht meine Vorstellungen grundsätzlich....und gestern kam dann auch das Statement welches mir sagte das mein Gefühl des Provozierens bestätigte, nämlich der Satz: "Ich kann ja machen was ich will, nu trinke ich in der Woche nicht und du bist immer noch nicht zufrieden, das habe ich dir ja gleich prophezeit". Ja, das hat er....

Heute war es auch noch mal ganz schlimm: "Er kennt mich nicht mehr wieder, ich habe mich sehr zu meinem Nachteil verändert und gönne ihm nicht einmal sein Wochenendbier".
Dabei sage ich immer wieder: "Dir ist Alkohol in DEINEM Leben sehr wichtig. MIR eben nicht und genauso wie ich dich nicht zwingen kann darauf zu verzichten, kannst du mich nicht zwingen damit zu leben. Denn ganau das erwartet er von mir. Er sagt, ich hätte wegen meiner Mutter, die Alkoholikerin war, ein Problem damit wenn Menschen Alkohol trinken, deshalb müßte ich daran arbeiten, das ich mit Menschen die gerne mal was trinken umgehen lerne....

Ich möchte allerdings erstmal mit mir umgehen lernen....

Ich wünsche dir auch einen ganz doll schönen Rest-Sonntag
Anna

Hallo,
heute war ein komischer Tag...aber ich habe es geschafft mich abzugrenzen und auch keine Provokation an mich ran gelassen. Naja eigentlich habe ich es nur erreicht, weil ich ihm gesagt habe, er solle sich heute von mir fern halten und mich in Ruhe lassen. Ich brauchte diesen Abstand heute..naja morgen sicher auch noch...ich weiß noch nicht wie es wird.
Letzten Donnerstag hatte ich Scheidungstermin und am Abend vorher wollte mein Freund noch zu nem Kumpel um bei irgendwas zu helfen, naja und um eine "Ausnahme" zu haben. Als ich von der Arbeit kam und niemand zu Hause war habe ich spontan beschlossen mich schon auf den Weg zu machen, da ich 2 Stunden fahren musste zu diesem Gerichtstermin. Ich habe meinen Exmann gefragt, ob ich im Haus übernachten kann (wir verstehen uns gut) und er hatte nix dagegen. Ich hatte lange kein Frei mehr (Wochenenddienst usw) und hätte schon wieder früh aufstehen müssen....so konnte ich ausschlafen UND nächsten Morgen den Termin wahrnehmen. Später bekam ich dann ne Sms von meinem Freund "er wünscht mir viel spaß beim letzten Mal den ehelichen Pflichten nachkommen" . Ich fand das so schlimm....ich fahr zur Scheidung und er unterstellt mir so etwas. Ich brauchte den Tag heute und wollte auf keinen Fall nochmal so eine Schote riskieren. Ich hab nen langen Spaziergang mit meinem Hund gemacht und bin dann noch zum verkaufsoffenen Sonntag gefahren und mich mit Crepes und Eis vollgestopft. Eben hab ich noch mit ner Freundin telefoniert und gleich geht es ins Bett.
Es ist nicht grade einfach gewesen, den Tag konsequent für mich zu nutzen...ich kam mir teilweise so komisch amputiert vor und ich mußte mich auch zwingen nicht gleich wieder umzukehren...mußte dieser Unruhe standhalten, die in mir aufkam...
Aber...Übung macht den Meister...also muß ich sowas noch öfter machen. Mein Problem ist, dass ich hier in der Gegend nur meine Kollegen und SEINE Freunde kenne, meine Leute wohnen alle weiter weg, das ist blöd.

Allen eine gute Nacht und viele Grüße
Anna

Hallo nici,
entschuldige, hab zwar schon den ganzen Tag den PC an weil ich antworten wollte aber dann stand das Telefon nicht still...mein Sohn hat Probleme, meine Schwester rief wegen meinem Vater an, mit meinem Ex über die Probleme meines Sohnes telefoniert. Dann war ich eigentlich mit meinem Freund zum Eisessen verabredet, vor seinem Termin beim Kinderarzt, wegen seiner Kids...den hab ich dann aber platzen lassen..fand er glaub ich nicht so gut...
Naja, nu komm ich grad mit Hündchen wieder rein, hab versucht mit ihm zu joggen...puh, dass muß er noch lernen :-). Meine Freunde und Verwandte wohnen etwa 500 km weit weg aber meine Schwester will bald mal kommen, da freu ich mich drauf. Ansonsten überleg ich grad, wozu ich Lust hätte, dann würd ich mich zu nem Kurs anmelden oder so...evtl Gitarre (Aufbaukurs) mh....und sportlich muß ich auch unbedingt was tun. Ich will auch unbedingt ne Weiterbildung in Behindertenpädagogik machen aber ich habe noch nichts bezahlbares hier in der Nähe gefunden.

Ich denke auch viel über das Zusammenspiel von Alkoholiker u. Co`s nach. Wer ergänzt wen? Wäre es möglich, dass ein Co auch einen, zwar viel trinkenden, aber nicht süchtigen, psychisch süchtig werden lassen kann...einfach nur wegen dem Tunnelblick auf den Alkohol? Wenn ich nachdenke konnte ich z.B. immer gut mit dem Rauchen aufhören, selbst wenn um mich herum alle weiter rauchten. Nu hab ich mal wieder ne Phase wo ich rauche, so etwa 10 am Tag. Mein Freund möchte das ich aufhöre und plötzlich fällt es mir schwer, auch da muß ich meinen Punkt selber finden....

Mein Freund seinen Punkt nie gefunden und trinkt viel Bier seit seiner Jugend. Der Suchttherapeut, bei dem ich letztes Jahr war, meinte er habe wahrscheinlich noch nie in seinem Leben gelernt mit Druck umzugehen außer ihn wegzutrinken...mh, ich weis nicht...und denke und denke...

Wie sieht es denn bei dir aus? Geh auch gleich mal bei dir lesen...

Ganz liebe Grüße Anna deren Kopf qualmt

Hi nici,
das Köpfchen qualmt immer noch reichlich und Dienstwochenende hab ich auch.

Gestern hatte mein Freund nen Gerichtstermin wegen dem Umgangsrecht mit seinen Kindern, das klappt seit einiger Zeit nicht mehr richtig. Vor allem die jüngeren Kinder kommen kaum noch und werden darin von der Mutter unterstützt. Reden können die Eltern gar nicht miteinander, die drehen sich dann höchstens stundenlang im Kreis und dann geht sie irgendwann auf ihn los. Nun ist vom Gericht den Eltern eine Gesprächstherapie verordnet worden...

Ich habe momentan das Gefühl, das tausend Baustellen auf einmal da sind, denn so ganz kann ich mich leider aus dieser Kinder und Ex-Sache nicht raus halten. Das Gericht hat vorgeschlagen, das ab jetzt ich die Kinderübergabe machen soll....damit die Eltern in der nächsten Zeit nicht aufeinander treffen.
Erst wieder wenn die Therapie was gebracht hat.

Ich frage mich momentan wirklich was mein Rolle da sein soll und vor allem ob ich die Rolle will...ich weis nicht ob das nicht zu weit geht, ich habe auch zwei Kinder, nur sind die schon groß.

Naja, ab ins Bett, morgen ist Frühdienst

Ganz liebe Grüße und einen schönen Start ins Wochenende

Anna

...und "guten Morgen"
in 5 Minuten muss ich zum Dienst :-(..

Auch wenn das im Gericht so gesagt wurde, heißt das ja nicht, dass ich muss...ich war ja nicht mal anwesend...

aber das ganze ist halt insgesamt ein Problem...vor lauter Ex-Therapie und Verständnis-Gedönz, bleibt keine Zeit und kein Nerv an der eigenen Beziehung zu basteln...das wäre auch so, wenn nix wäre mit Alkohol.

So, ab zum Job
Schönen Samstag
Anna