raus aus der co-abhängigkeit

  • hallo zusammen,

    habe viel gelesen hier, jetzt will ich auch mal was schreiben.

    war 1 jahr mit meinem ex-freund zusammen, der ehemals sexsüchtig war und noch immer alkoholiker ist.
    aufgrund der sexsucht, habe ich sein verhalten in der beziehung immer darauf bezogen ( zwanghaft feste tage für sich allein, an denen er aber zuhause war, reizbarkeit, aggression, schuldzuweisungen, mangelnde kritikfähigkeit) und habe dann sehr eifersüchtig reagiert, was seinerseits mit wutausbrüchen und körperlicher gewalt kommentiert wurde.
    das alkoholproblem habe ich erst später gesehen. er trinkt jeden tag 1-2 flaschen wein und noch bier. betrunken wirkt er oft nicht in der woche, am wochenende schon.
    das problem existiert für ihn nur im hinterkopf: ich kann auch alkohol ohne spaß haben, eine partnerin, die nichts trinkt passt nicht zu mir.
    der ganze tagesablauf richtet sich nach dem alkohol, ab 16: 00 uhr geht es los (auf die minute), es sei denn es bietet sich schon früher gelegenheit. durch seine selbständigkeit kann er auch prima mal während der arbeit schon ein bierchen aufmachen.
    ich habe später angefangen die flaschen zu zählen. an den tagen, wenn er alleine war, hat er mehr getrunken, als wenn er bei mir war.
    augrund der streitereien, die wir hatten ( zurückblickend betrachtet auch bewusst von ihm provoziert) hatte er ja immer einen guten grund zu trinken, ich war es schuld. so hat er das auch seinen freunden und seiner mutter erzählt, die natürlich nichts von seinem alkoholproblem wissen. auch ein paar tage auszeit wurden immer gerne genommen, weil er sich ja von dem streit erholen musste.
    folge für mich: mein selbstbewusstsein ging in den keller. ich hatte noch nie so streitigkeiten in vorherigen beziehungen. und das schlimmste, was ich machen konnte: ich habe mir auch die schuld gegeben für alles, habe mich entschuldigt, selber eine therapie angefangen. für ihn noch mehr grund mich als " krank " zu bezeichnen.
    vor 2 wochen hat er sich getrennt, es sei nicht auszuhalten mit mir, er wünsche sich harmonie und entspannung, das sei mit mir nicht möglich.
    2 tage habe ich gelitten, bis ich dann merkte, dass es mir gut geht, dass ich entspannt bin und durchatmen kann.ich habe mich nicht mehr gemeldet, habe mails von ihm gelöscht, ohne sie zu lesen. er ruft bei meiner freundin an und erzählt ihr nur, wie krank ich sei.
    habe heute den fehler gemacht und eine mail von ihm gelesen und auch beantwortet und ahbe gemerkt, wie schnell ich wieder verunsichert war, weil er ja wieder mir die schuld an allem gab und sein alkoholproblem laut seinen worten wahrnimmt, aber keine anstalten macht, was daran zu ändern. dann kam wieder das gefühl in mir auf: bin ich schuld daran, hat er so viel investiert in die beziehung, wie er da schreibt?
    deshalb tut es mir gut, die erfahrungsberichte hier zu lesen.

    ich bin sicher, dass es für mich das beste ist, ohen ihn zu leben, auch schon im hinblick auf meine kinder, die auch die streitigkeiten mitbekommen haben.
    aber ich stecke doch noch in meiner co-abhängigkeit.

    würde mich freuen, wenn mir jemand antwortet.

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