Alkohol gehörte zu meinen Leben!

  • Hallo, ich habe ab meinen 13 Lebensjahr regelmäßig Alkohol getrunken.
    Das Leben bei mir zu Hause war so besser zu ertragen. Er hat mir geholfen den Streit und Ärger den es zu Hause regelmäßig gab, zu ertragen. Er hat mir geholfen von Anderen akzeptiert zu werden. Er hat mir beim Sport geholfen, er hat mich locker gemacht. Mit seiner Hilfe habe ich mich getraut, Mädchen anzusprechen. Später hat er mir geholfen, in der Arbeit leistungsfähiger zu sein. Er war mein Schmerzmittel, wenn mein Rücken in der Arbeit nicht mehr mitgemacht hat. Ich kannte keine Angst, ich habe geheiratet und bin 2 facher Vater geworden und immer war er dabei, der Alkohol. Nach 30 Jahren habe ich gemerkt was der Freund Alkohol alles angerichtet hat. Mein Rücken ist kaputt, meine Ehe wäre fast zerbrochen,
    hatte großes Glück das ich nie jemanden tot gefahren habe. Hatte Glück das ich nie den Führerschein verloren habe. Habe bemerkt, wie nah ich am Abgrund stand. 3 Jahre nach dem Alk. funktioniere ich nicht mehr. Mein Körper ist ausgelaugt, mein Rücken kaputt, meine Psyche krank.
    Ich habe nie ein Problem gelöst, nur aufgeschoben. Ich will nicht mehr trinken, der Alkohol hat mich beinahe zerstört.

    Wolfgang

  • Bin jetzt 4 Jahre und 3 Monate trocken. .
    Alkohol ist keine Option mehr für mich, er löst keine Probleme sondern macht Probleme.
    Ich würde lügen wenn ich sage das Leben ist leichter ohne den Alkohol, aber das Leben ist schöner ohne.
    Ohne den Alkohol kann ich mit menschen direkt sprechen, ohne immer den kopf wegdrehen zu müßen aus Angst das der Gegenüber meine Fahne richt.
    Auto fahren ohne Angst, dass ich von der Polizei aufgehalten zu werden. Mei Ziel ist nie mehr zu trinken und ein trockenes Leben zu führen.

    LG
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang
    Du „hörst“ dich etwas mutiger und agiler an, als in den posts, die ich sonst von dir lese. Du schreibst an anderer Stelle, dass in der Reha-Einrichtung nicht an deinen Problemen gearbeitet wird. Ich denke allerdings: das kann auch nur deine eigene Aufgabe sein.
    Ein voller Anwendungsplan in einer Klinik, hat mir lediglich die Chance gegeben, die Gedanken von mir wegzulenken. Das war bei meinen vielen Hüftoperationen vor vierzehn Jahren und der Reha danach sinnvoll. Vor vier Jahren, wo es in der Reha-Klinik um mich und meine Verhaltensweisen ging, hat man von einem vollen „Terminkalender“ abstand genommen. Heute weiß ich warum. Ich wäre vermutlich pflichtbewusst zu jeder „Veranstaltung“ gehetzt, hätte zur Zufriedenheit des Personals alle Maßnahmen dankend angenommen und gewissenhaft erfüllt - sozusagen verlässlich und sorgfältig einer vermeintlichen Genesung entgegengearbeitet. Ich hätte jede Gelegenheit genutzt, was einer Abwehr der ursächlichen und wirklichen Gründe meiner „Stationierung“ dienlich gewesen wäre (die ersten fünf sechs Wochen habe ich das auch getan). Die verordneten Medikamente, die ich zu schlucken hatte, waren aber Geduld, Ankommen, Mir-Näher-Kommen und Ausdauer. Ein bitteres Gebräu, welches auch mit dem Zuckerzusatz Ruhe schlecht verdaulich und in der regelmäßigen Einnahme schwer auszuhalten war. Es hat bei mir aber Wirkung gezeigt und ich greife auch heute ab und an auf die Rezeptur zurück (und verziehe das Gesicht beim Einnehmen). Ich habe in der Zeit mein Tempo kennengelernt. Um die eigene Geschwindigkeit auch akzeptieren zu können, brauch ich sporadisch einen Mundvoll davon.
    LG – Uwe.

  • Hallo Kossi-Uwe

    Zitat

    Ein bitteres Gebräu, welches auch mit dem Zuckerzusatz Ruhe schlecht verdaulich und in der regelmäßigen Einnahme schwer auszuhalten war. Es hat bei mir aber Wirkung gezeigt und ich greife auch heute ab und an auf die Rezeptur zurück


    Da Kann man mal sehen was gute Medikamente ausmachen,und sie Kosten noch nicht mal was
    LG Hans :roll::roll:

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!