Aber hallo, gerade frisch mit einer "Ausbildung" begonnen werde ich doch zurückgeführt an mein persönliches Schicksal, welches durch berufliches Burnout begann, mit privater Trennung und kompletten Neubeginn fußte.
Ich hatte so viel Glück wie es wohl kaum nachzuvollziehen ist. Ich musste einen neuen Arzt suchen, dieser gab mir einen Überweisungschein zum Psychologen, mir blieb überlassen ob ihn nutze oder nicht. Kurzfristig bekam ich dort einen Termin weil mein Arbeitgeber - ein Pflegeheim - bestens bekannt war. Ich erhielt Antidepressiva und mein Leben wurde Tag für Tag besser. Freunde, wenige aber gute, waren an meiner Seite und ich konnte neu starten.
Nunmehr erfahre ich es, wie es ist wenn ein Workoholic einem Burnout erliegt. Wie es ist nur auf den Beruf fixiert zu sein, es anders machen zu wollen aber nicht zu können. Welche Gnade, dass es bei mir anders war.
Wie gleich aber der Workoholic dem Alkoholiker ist, ist erschreckend. Durch die positive Akzeptanz innerhalb der Gesellschaft wird der Workoholic ja noch bestärkt, bricht er zusammen, dann fehlt nicht nur sein persönlicher Erfolgskick - sondern es ist im Regelfall kein Freundeskreis der auffängt (der wurde zuvor schon so vernachlässigt, dass es da kein Anknüpfen mehr zu geben scheint).
Workoholic und Alkoholiker scheinen nach einer Therapie starten zu wollen und es scheint so schwer zu sein, für beide es anders machen zu wollen. Das wollen ist da, aber das Erfolgserlebnis/Befriedigung durch das Suchtmittel bleibt aus. Dem Alkoholiker scheint der Kick zu fehlen, dem Workoholic das Erfolgserlebnis.
Welche G n a d e aussteigen zu dürfen bevor alles verloren ist. Ob Co, Workoholic oder Alkoholiker - oder auch jeder andere "Süchtige" eine Chance für einen (schweren) Neuanfang haben wir alle. Danke an diejenigen, die auf diesem Weg mit Tritten gegen das Schienbein helfen, mit harten und deutlichen Worten und mit der "einfachen" Umärmelung
Lieben Gruß von Dagmar