Alkohol, Sterben und Tod

  • Hallo, ich lese regelmäßig mit, schreibe aber nur selten. Irgendwie finde ich keine passende Überschrift, ich lasse das jetzt einfach mal so...

    Mein Opa liegt im Sterben, weil seine Leber kaputt ist und sich zudem ein bösartiger Tumor auf der Leber gebildet hat. Eine Narkose oder Chemotherapie würde er nicht überleben, und die Ärzte sagen, sie können ihm nur noch die Schmerzen und die Angst nehmen. Ich habe es mir letzte Woche schon gedacht, dass er es dieses Mal wahrscheinlich nicht schaffen wird, aber als es die Ärzte gestern gesagt haben, war ich doch schockiert, dass es jetzt so schnell geht. Ich bin traurig, weil ein so lieber Mensch sterben muss. Ich versuche ja, mich damit abzufinden, aber es fällt mir eben sehr schwer. Außerdem bin ich wütend, weil seine Leber schon 2003 stark geschädigt war und er einfach nicht aufgehört hat, zu trinken. Er war nie besoffen, aber er hat eben immer nur Wein getrunken. Es ging ihm in den letzten sieben Jahren immer mal wieder sehr schlecht und er hat dann auch für eine Weile keinen Alkohol mehr angerührt. Aber irgendwann dann doch wieder und jetzt ist es zu spät.

    Meine Mutter, seine Tochter, ist in meinen Augen auch alkoholkrank. Bedingt durch familiäre Probleme hat sie angefangen, regelmäßig zu trinken und mittlerweile ist ihr erster Gang, wenn sie von der Arbeit kommt, ein Glas Bier zu trinken und sich danach gleich das zweite zu zapfen. Über den Abend verteilt kommt da einiges zusammen, manchmal trinkt sie auch Wein. Mein Vater trinkt auch ziemlich viel, sie haben also beide ein Alkoholproblem. Beide sind nie sternhagelblau, haben aber regelmäßig ihren Pegel und die Dosis steigert sich stetig.

    Ich bin wütend, weil sie sehen, was der Alkohol mit einem machen kann, aber sie hören trotzdem nicht auf. Ich weiß, dass sie selbst für ihr Leben verantwortlich sind, aber ich kann einfach nicht akzeptieren, dass es ihnen egal ist, was aus ihnen wird. Ich habe zwei Geschwister und wir haben sie schon des öfteren auf ihren Alkoholkonsum angesprochen, aber beide winken nur ab und verharmlosen oder werden böse. Irgendwann geht es ihnen vielleicht auch mal so wie meinem Opa und keiner von uns Kindern will sie pflegen. Aber auch das ist ihnen egal. Das finde ich so unendlich traurig, dass ihnen ihre Kinder weniger wichtig sind als der Alkohol. Außerdem habe ich festgestellt, dass eine ganze Flasche Schnaps bei meinen Eltern fehlt. Die Flasche habe ich vor vielen Jahren geschenkt bekommen und habe nie was daraus getrunken. Jetzt ist sie weg und keiner wills gewesen sein...

    Ich selbst habe nie viel getrunken, seit einem dreiviertel Jahr trinke ich aber keinen einzigen Tropfen mehr. Mittlerweile bin ich so ängstlich und gestört, dass ich es nicht ertrage, wenn mein Freund mal Alkohol trinkt. Ich habe dann immer das Gefühl, ich müsste ausrasten und davonlaufen, weil ich so große Angst habe, dass er vielleicht auch zum Alkoholiker wird :( Ich weiß ja, dass das übertrieben ist, aber meine Angst ist einfach riesengroß!

    Das wollte ich nur mal loswerden, weil ich so traurig bin und nichts tun kann, außer es in meinem Leben besser zu machen :-/

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