Ausrede oder Erkenntnis.

  • Sollte nicht bevor eine "Beziehung" gerettet wird erstmal der Angehörige selber gerettet und stabilisiert werden???

    Ich persönlich kann mir nicht vorstellen alles vergessen zu können was geschehen war. Das würde bedeuten ein gewisser Argwohn würde immer den Partner begleiten. Für ihn, auch wenn er trocken ist, keine gute Basis.

    Ich erlebe öfters mal "trockene Alkoholiker" in meinem beruflichen Umfeld. Oft ist das Bewußtsein da für die Erkrankung, oftmals aber auch die Interpretation "mein Partner hat mich verlassen weil.... ohne diesem Aspekt". Ich habe nicht immer den Eindruck das eine Aufarbeitung dessen geschehen kann, was alles Realität war.

    Ich persönlich denke ein gewisser Abstand müsste für beide Seiten sein - und zwar ein kompletter - damit jeder für sich reifen kann und sich beide (wenn es dann beide wollen) neu begegnen können. Im anderen Fall wird der Helfer nämlich sein Verhalten beibehalten und den Alkoholiker tiefer ziehen! Der hat nämlich dann auch keine Chance wenn er nicht aus alten Mustern aussteigen darf....

    Nein Leute, wir können nur uns selber helfen! Und ehrlich gesagt, wenn ich mir mich überlege und mein nicht auf mich selber gerichtetes Verhalten sondern immer auf das "Beste für den Partner" dann muss ich sagen ich habe nicht nur mich krank gemacht, sondern ihn noch kränker als zu Beginn. Und dass es "Liebe" war, bezweifle ich bei mir! Ich wollte das finden was ich mir selber nicht geben konnte.

    Ich bin ein Mensch, der Harmonie braucht - seine Stimmungen, besonders die negativen wollte ich vielleicht sogar ohne es zu sehen! Es wirkte wohl auf mich wie ein "durchsetzen". Die vermeintlichen Liebesschwüre waren einfach nur "Routine", da sprachen weder Herz, noch Augen noch Seele mit. Ich hatte mir das nur eingebildet. Es waren Worte, Handlungen und Taten, die gesteuert waren durch die Sucht ... die ich auch noch unterstützt habe durch meinen Kampf um diese "Liebe".

    Erst wenn ich selber meine eigenen Wünschen erfüllen kann - erst dann bin ich in der Lage mein Leben zu leben und das eines anderen zu bereichern. Ansonsten zehre ich von ihm wie er von mir.....

    Beide sind wir dann Opfer und in einem tödlichen Kreislauf.

    Lieben Gruß von Dagmar

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