Ich glaube, dass meine Mutter ein Alkoholproblem hat.

  • Hallo Vanessa, auch von mir ein herzliches Willkommen

    Ich vermisse, dass ihr versucht habt, dein Vater und du, mit deiner Mutter über ihr Problem zu reden und zwar zu einem Zeitpunkt, als sie nüchtern war. Du schreibst, dass sie auch schon Phasen hatte, in denen sie nichts getrunken hat. Das ist doch ein Zeichen, dass sie zu diesem Zeitpunkt auch ihr Problem erkannt hatte. Zu einem Zeitpunkt mit ihr reden, wenn sie betrunken ist, bringt nichts, das habt ihr bereits gemerkt. Vorwürfe werden nichts nützen, aber wenn ihr erzählt, wie ihr euch fühlt und wie sehr ihr trinken euch belastet, wird das viel mehr bewirken. Wenn sie sich bei diesem Gespräch einsichtig zeigt, kann man ihr vorschlagen sich Hilfe zu holen, Selbsthilfegruppe, Suchtberatung, Therapie usw. Das ist ein Weg, den sie gehen könnte.

    Wenn sie sich allerdings nicht einsichtig zeigt, dann ist der Rat, euch von ihr zu distanzieren, den du von den AA hast, der richtige. Momentan hat sie noch alles, ihr trinken und sie hat euch. Wenn ihr sie aber links liegen lasst, wenn sie getrunken hat, dann wird ihr das wehtun und sie wird sich doch ihre Gedanken machen. Dabei muss dein Vater aber auch mitmachen, du alleine wirst damit nicht viel ausrichten können.

    Weiter hilft es, wenn ihr nach außen hin nichts vertuscht, auch wenn’s schwer fällt. Die Bekannten und Nachbarn wissen eh alle, dass sie trinkt, da müsst ihr euch nichts vormachen, auch wenn nichts davon gesagt wird. Kontrollieren was sie trinkt? Lass es sein, es bringt nichts, ganz im Gegenteil, wer will schon gerne kontrolliert werden. Es würde nur dazu führen, dass sie ihr Vertrauen zu euch verliert und jede noch so gut gemeinte Hilfe von euch abblocken würde. Dasselbe passiert, wenn ihr den Alkohol vernichtet. Sie würde sich doch sofort wieder welchen besorgen.

    Was aber auch wichtig für dich ist, lass es nicht zu, dass dein Leben durch ihr trinken zu sehr beeinflusst wird. Ganz vermeiden wirst du es nicht können, aber pass da ein bisschen auf dich auf. Auch du hast ein Recht auf ein normales Leben. Du kannst zwar versuchen ihr zu helfen, aber verantwortlich bist du nicht für sie, aber für dich selbst.

    Wünsche dir/euch viel Erfolg

    Lieben Gruß

    Henri

  • Hallo Chiara,

    ich war gestern das erste Mal bei einem AA Treffen. Leider war keiner von den Al-Anons da.

    Ich bin dann als einzige Angehörige bei den AA´s gesessen. Es war sehr hilfreich für mich und die Stimmung war außerordentlich positiv und wohlwollend. Ich habe viel erfahren und ganz besonders wichtig waren mir die verschiedenen Facetten und auch die Gemeinsamkeiten die ich entdecken konnte.

    Meine Ängste und Sorgen bezüglich des Alkoholkonsums meines Freundes, der noch nicht täglich blau ist, aber eventuell zukünftig sein könnte, kann ich ausprechen und mir dadurch Erleichterung verschaffen.

    Ich kann ihn ernst nehmen, ihm besser die Verantwortung für sein LEben selbst überlassen und stärkende, schützende Unterstützung erfahren, damit ich nicht weich werde und Dinge tue, die mir schaden (z. B. mit ihm zusammen ziehen)

    Chiara, eine getrennte Wohnsituation ist ein wichtiger Schritt. Je schneller desto bester.

    srcd

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