Freund ist auf dem besten Weg in die Abhängigkeit, was tun?

  • Hallo Kati und herzlich willkommen

    Ein Monat Fahrverbot wird ihm bevorstehen. Anscheinend hat das aber bei ihm keine Wirkung hinterlassen oder er zeigt es nicht. Eine Flasche Korn ist ein Zeichen dafür, dass er an Alkohol gewohnt ist und das hört sich doch sehr nach Abhängigkeit an. Du kannst nur mit ihm reden, vernünftig und ohne ihm Vorwürfe zu machen. Reagiert er nicht und zeigt keine Einsicht, dann wirst du dir überlegen müssen, wo für dich die Grenze dessen ist, was du noch mitmachst. Ich denke, die Grenze ist dann bereits überschritten. Auch wenn du ihn magst und ihm helfen möchtest, du musst auch an dich und deine Zukunft denken. Manchmal ist sogar eine Trennung ganz heilsam. Es muss ja nicht endgültig sein.

    LG Henri

  • Hallo Kati,

    was Co-Abhängigkeit ist, läßt sich nicht so schnell in Worten erklären. Google doch mal Co-Abhängigkeit Alkohol. Da findest Du sogar eine Seite, auf der man einen Test machen kann, ob man selbst schon co-abhängig ist.

    Alles Gute

    Simone, Alkoholikerin

  • Hallo Kati

    Die Polizei hat ihn kontrolliert, geht also davon aus, dass er auch gefahren ist. Außerdem wird sie ihn nicht zufällig an der Tankstelle kontrolliert haben. Er muss sich also auffällig verhalten haben. Zudem hast du auch bereits gesagt, dass er gefahren ist. Wenn du jetzt plötzlich die Aussage machst, dass du gefahren bist, wird das sehr unglaubwürdig klingen und jeder Richter wird auch eins und eins zusammenzählen können. Der Schuss könnte also auch sehr leicht nach hinten losgehen und du wirst wegen Falschaussage belangt.

    Weiter hätte es zur Folge, dass er das Gefühl bekommt, weiter trinken zu können, ohne dass er dafür Verantwortung übernehmen muss. Er würde also an seinem trinken vermutlich nichts ändern, warum auch. Wenn du also willst, dass er mit trinken aufhört, dann wirst du alleine aus diesem Grund keine Falschaussage machen dürfen.

    Zwei Wochen ohne Alkohol ist kein Beweis, dass jemand nicht abhängig ist. Was dabei ausschlaggebend ist, er hat es danach nicht geschafft, auf einer bestimmten Menge zu bleiben, nach sechs Wochen war er wieder auf seinem alten Level. Du schreibst, dass er mindestens dreimal in der Woche trinkt. Von den anderen vier Tagen weißt du es nicht. Also geh mal davon aus, dass er abhängig ist. Der Führerscheinentzug könnte also auch der Schlag vor den Bug sein, der ihn ans Überlegen bringt, dass er doch nicht so weitermachen kann.

    Tu also mal nichts Unüberlegtes, lieber noch eine Nacht drüber schlafen.

    Lieben Gruß
    Henri

  • Hallo Kati,
    ich kann Dich auch nur dringend davor warnen, eine Falschaussage zu machen, erstens machst Du Dich damit zur Co-Alkoholikerin, bzw. bist es schon, weil Du auch fragst, ob es denn schon so schlimm ist und Dir Gedanken machst, die eigentlich Dein Freund sich machen müßte. Manchmal MUSS erst sowas passieren, sei froh, das noch nichts schlimmeres passiert ist, stell Dir vor, er verletzt jemanden im Strassenverkehr. Wenn Du die Schuld auf Dich nimmst, ändert sich gar nix, oder glaubst Du ernsthaft, Dein Freund hört dann auf zu trinken? NEVER!
    Bestenfalls tritt er mal ne Weile kürzer, das wars dann aber auch schon.

    Zweitens ist eine Falschaussage strafbar, willst Du wirklich für was bestraft werden, was Du nicht getan hast? Mach das bloss nicht, Du nützt weder ihm noch Dir damit. Es wird Zeit, das Dein Freund wach wird, es ist nicht DEINE Schuld, das er trinkt!

    Die Lilly

  • Hallo Kati

    Solange du ihn vor den Folgen seines Trinkens schützt und er nicht mit den Auswirkungen konfrontiert wird, wird er nichts gegen die Krankheit tun. Er muss die Verantwortung für sich übernehmen und die Konsequenz für sein Handeln selbst tragen. Wenn du ihm diese Verantwortung durch deine Aussage abnimmst, wird er weiterhin die Auswirkungen seines Verhaltens nicht sehen und deshalb weitertrinken. Hilfe durch Nichthilfe ist die beste Hilfe, die du ihm geben kannst. Das bedeutet nicht, dass du ihn fallen lässt, sondern dass er sein Verhalten selbst verantworten muss. Helfen kannst du ihm erst dann, wenn er wirklich von seinem trinken wegkommen will.

    So langsam gerätst du in die Co-Abhängigkeit. Du machst dir mehr Sorgen um sein trinken als er selbst. Du versuchst bereits, ihn vor den Folgen seines Verhaltens zu schützen. Du richtest dein Verhalten bereits nach seinen Bedürfnissen ein. Wenn du ehrlich bist, dann musst du zugeben, dass dein Verhalten sein trinken nur begünstigt und du ihm in Wirklichkeit nicht damit hilfst. Selbst gerätst du dadurch in eine gewisse Abhängigkeit ihm gegenüber. Nach und nach richtest du dein Leben nach seinen Bedürfnissen ein. Lass ihn sein Problem alleine lösen, damit hilfst du ihm mehr, als durch deine Fürsorge und dir geht es dabei auch besser.

    Lieben Gruß
    Henri

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!