Alkoholiker im Studentenwohnheim

  • Hallo zusammen,
    ich bin auf dieses Forum per Suchmaschine gestoßen und bräuchte dringend einen fachkundigen - oder zumindest einen objektiven - Rat.
    Ich wohne hier in einem Studentenwohnheim, 18 Studis pro Stockwerk mit gemeinschaftlicher Bad- und Küchenbenutzung.
    Seit einem Jahr wohnt F. bei uns. Er ist 29, hat - laut eigener Aussagen - schon eine beachtliche Drogenkarriere hinter sich (Heroin und Koks in Berlin, Opium in Indien usw.), sich aber nach seiner "wilden" Phase wieder besonnen und ist jetzt "nur" ein ganz normaler Alkoholabhängiger. Wir erleben ihn hier quasi nur besoffen, er fängt früh morgens zu trinken an, wenn er an die Uni fährt, dann hängt er nur in der Cafete ab als wär's die billigste Bahnhofskneipe und nachmittags liegt er entweder besoffen in der Küche rum oder macht irgendwelchen "Scheiß".
    Eine Zeit lang sah es so aus als könnten wir uns mit ihm irgendwie arrangieren, schließlich ist es auch immer doll, jemandem zuzusehen, der noch besoffener und noch verpeilter ist als man selbst. Und hier im Wohnheim wird auch nicht gerade wenig getrunken.
    Allerdings hat sich sein Zustand in letzter Zeit ziemlich verschlechtert, er isst fast nicht mehr, klaut anderen Mitbewohner das Bier oder Hartalk, der im Kühlschrank liegt und sifft nur noch vor sich hin.
    Wir sind der Meinung, dass seine Eltern, die anscheinend recht viel "Asche" habe und sein Studentenleben finanzieren, eigentlich wissen müssten, was mit ihrem Sohn ist. Wahrscheinlich verdrängen sie es oder sagen sich, dass es ja nur Alkohol ist und nichts schlimmeres...
    Ich - und auch die anderen Bewohner auf meinem Stockwerk - sind aber der Meinung, dass F. irgendwie in Behandlung gehen muss. Hier im Wohnheim säuft er sich zu Tode und wir können nur zuschauen und aufpassen, dass er keinen Mist baut.
    Was wäre denn in unserem Fall am ratsamsten? Ihn ans Studentenwerk verpetzen will auch niemand, die wären vermutlich genauso hilflos wie wir. Aber weiter zusehen, wie jetzt, das geht auch nicht. Bitte, ich würde mich über ehrliche Antworten sehr freuen. Viele Grüße, Geli

  • Hallo Geli

    Ich kann mich meinen beiden Vorpostern nur anschließen.

    Noch eine Bemerkung zum „verpetzen“. Du schreibst von „sich zu Tode saufen“. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass er das tatsächlich tut, jedenfalls kann er schwere körperliche Schäden durch sein Trinken bekommen. Durch euer „verpetzen“ kann es sein, dass er den richtigen Tritt in den A…. bekommt, der ihn zum Umdenken bewegt. Was besser für ihn ist, liegt wohl auf der Hand, weiter saufen und krank werden oder verpetzt werden und den Absprung schaffen. Wenn er es packt, trocken zu werden, wird er euch später nur dankbar für euer „verpetzen“ sein. Falls er sich aber nicht ändert, habt ihr jedenfalls alles für ihn getan und braucht euch keine Vorwürfe zu machen.

    Wünsche euch viel Erfolg, und ihm, dass er die Kurve kriegt

    Henri

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