• Lieber Tocco

    es ging mir nicht um einen Grund

    es ging um meine Wahrnehmung. Es fühlt sich besser an, seit dem ich weiß, daß ich genauso bin - wie ich mich wahrnehme... nämlich ein bißchen anders.

    Die Bestätigung tat einfach gut: Es ist so und keine sentimentale oder überempfindliche Einbildung.

    Diese Unsicherheit hat mich vorher oft schwanken lassen und mir ein Gefühl von Schwäche vermittelt.

    Jetzt fühle ich mich bestätigt und gestärkt. Und der Grund warum ich anders bin ist dabei tatsächlich zweitrangig.

    Liebe Grüße
    ganz besonders auch an Schnuffig!!!
    Nys

  • glück auf nys

    Zitat von Nys

    Es fühlt sich besser an, seit dem ich weiß, daß ich genauso bin - wie ich mich wahrnehme... nämlich ein bißchen anders.

    und liebenswert - und das is gut so! bißchen anders - so wie jede/r (stell dir mal vor, du wärst genau so wie ich :shock: ).

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Die vielen Matthiasse, die ich mir soeben vorstelle, lenken mich gerade ein "bisschen" ab. ;)

    Ja grüß dich Nys, welche Freude! Hallo Toccogefährte!

    Menschen hören gerne Geschichten über sich, das weiß ich.
    Wenn ich einen Lehrer treffe, der sich nach 25 Jahren noch an mich erinnert, ist das erstaunlich.
    Er findet es dann allerdings erstaunlich, was ich noch alles über ihn weiß.
    Abseits der Unterrichtsinhalte noch die Lieblingsblumen, andere Vorlieben, Kollegen die er damals mochte, nicht mochte, Ziele die er hatte, an den Pulli den er gerne anhatte und schwubbs schon sieht mich der an als wäre da Nähe zwischen uns.
    Ups.
    Wenn jetzt bald mal wer wüsste was ein HSP ist und was die für ein brutal hartnäckiges Langzeitgedächtnis haben, dann würden die das vielleicht nicht so persönlich nehmen.
    Aber das weiß ja keiner. So gut wie keiner. Zumindest nicht von denen, die jemals meinen Weg gekreuzt haben und meistens gar nicht glauben können, dass es wen gibt, der noch so viel über sie weiß.
    Und das dann eben im Gegensatz zu mir für Nähe halten.
    Schlimm wird's für mich, wenn ich Rührung entdecke, dann muss ich mir die Fingernägel in die Handfläche Krallen um das durchzustehen.
    Rührung trifft auf Massenspeicher.
    Oder die, die mir wirklich nahe sind, die beginnen dann zu überlegen ob sie Alzheimer haben oder sowas, wenn sie länger in meiner Nähe sind.
    Und oder sie versuchen mich auszunutzen. Merk dir dieses, merk dir jenes. Wo ist das und wann war das? So als wäre ich ihr Notizblock.
    Was ich hasse übrigens. Lauern vor der WC Tür kann ich lachend zur Kenntnis nehmen, diese Ausnutzerei nicht mehr.
    Da ist jetzt auch mehr Nähe zu mir. Ich kann nix dafür dass ich mir soviel merke.
    Zusätzlich hab ich auch noch etwas Synästhesie. Bezogen auf manche Wörter und klassische Musik.
    Ich kann mich schlecht unterhalten wenn im Hintergrund klassische Musik läuft. Schlecht bis überhaupt nicht. Und wenn, dann ist das Gespräch gänzlich eingefärbt durch das was ich höre.
    Auch das wird dann persönlich genommen. Weil ich glaube ich das Gegenüber vor die Töne stellen sollte, was ich dann nicht kann.
    Manchmal komme ich mir immer noch vor wie ein Zootier.

    Liebe Grüße

  • Hi Tocco,

    es braucht ein enormes Maß an Selbstbewusstsein um das Leben zu können.
    Da scheidet sich das dann bei den meisten Forschungen zum Thema HSP eh. Weil ich ja grundsätzlich weder ängstlich, noch depressiv, noch unsicher oder überfordert bin.
    Das war ich als ich noch getrunken habe.

    Dir wünsche ich auch ein schönes Wochenende!

  • N'aabend

    zusammen

    Ich setz einfach mal ein glücklich lächelndes
    Smilie für Euch Umärmelnden :lol:

    ob es für meine exotischen Verknüpfungen im Gehirn eine Abkürzung
    gibt- weiß ich nicht. Die Vorteile von einer verstärkten Abkürzung ins
    sog. Reptiliengehirn sind nicht so alltagstauglich

    dafür habe ich Wahrnehmungen, von denen andere nur träumen können.
    Und die Fähigkeit den Körper und sämtliche Empfindungen von meiner
    Wahrnehmung trennen zu können. Andere müssen dafür in die höchsten
    Künste des Yoga aufsteigen...bei mir war es das naturgemäße
    "Not-Aus" im Gehirn eines Säuglings, bevor er kollabiert.
    Toll, daß ich so irgendwie gerettet wurde - und wenn Narben einen Mann nur schöner machen, dann eine Frau erst recht :)

    Was mir bleiben wird, ist eine Neigung zum "overload" in den Nervenbahnen dieses Wunderwerks Gehirn. Aber das haben viele viele andere auch
    wobei wir wieder bei den Gemeinsamkeiten wären.
    Tabletten brauch ich dagegen gott sei dank nicht. Aber bißchen aufpassen
    und den Mut zur Lücke und zum Nein sagen. Manchmal auch Nein zu einem faulen Kompromiss oder zum Dies noch und Das noch.

    Matthias - ich fand die Vorstellung spannend, so zu sein wie Du -
    allerdings ging mir das Grinsen fast nicht aus dem Gesicht, als ich im Umkehrschluß überlegte, wie das aussähe, wenn Du wärst wie ich 8)

    ich habe mir heute zB eine schwarz-grüne Glühwürmchen-Jacke gestrickt. :)

    dabei hab ich dann doch eine Gemeinsamkeit entdeckt: Ich find Dich auch seehr LIEBENSWERT :wink:


    Liebe schnuffig
    als Exot fühle ich mich bei Tieren sehr wohl, Zoo's hasse ich - dort bekomme ich Depressionen! Daß sich andere über mich wundern, bestätigt mich nur in meiner Wahrnehmung und ist daher einfach das normalste der Welt.
    Detailgetreue Erinnerungen kenne ich zwar auch - aber das fand noch keiner
    besonders nützlich, also müssen es wohl irgendwie anders-welche sein.

    Wenn ich an Dich denke, dann denke ich an Telefonate mit Firmen, die
    dank Deiner Hartnäckigkeit doch noch ihr Gewissen entdecken und an
    Handaufzucht von Zugvögeln :) :)

    Ganz liebe Grüße
    Nys

  • So Schnupfen ist zu Ende.

    Narben sind cool. Das ist einer von den Sätzen die ich nicht mehr sage, seit ich nichts mehr trinke.
    Da gibts aber mehrere Sätze.

    Was bei dir Nys die Gedanken um Nähe sind, die ich für sehr wichtig halte, sind halt bei mir die Gedanken um den Alk.

    Ich hatte sowas von keine Lust mehr, eine sensible, introvertierte Person zu sein, dass ich einfach keine mehr war.

    Auch nicht in den Tagen wo ich nicht gesoffen hatte. Ich hatte die Rolle der extravertierten und auch extravaganten Person so verinnerlicht, dass sie ich war und ich sie.
    Ich hatte mir sogar einen neuen Namen verpasst.

    Jetzt bin ich halt wieder ich. Aber ich brauche nur noch ein paar Milimeter bis ich auch die introvertiert- extravertiert Schublade schließe, die HSP Schublade und die Synästhesie Schublade, und alle anderen auch, in denen ich mich noch befinde. Wobei die einzige, die mir je wirklich gepasst hat, die Kreativitätsschublade war.
    Aber ne Schublade, ein hübscher Käfig im Zoo ist auch sie.

    Weiter machen :)

  • Gute Gedanken zum drüber nachdenken, -


    danke schnuffig

    der Wechsel vom so sein wollen wie die anderen
    verstanden werden wollen

    hin zum Umzug in eine selbstgebastelte Schublade

    passiert schnell.

    Nähe ist für mich mutiert zu einer nicht mehr
    süchtig-machenden Möglichkeit der Eigen-und Fremdwahrnehmung.

    Nähe ist nach wie vor erstrebenswert und wichtig

    aber nicht mehr überlebensnotwendig.

    Ich mache weiter, die Ziele sehe ich klarer, seit dem
    ich mich selbst besser verstehen kann.
    Durch die Therapie werde ich gerade viel Schweres los und Leichtigkeit stellt sich ein. Ich freu mich auf meine Zukunft.

    LG Nys

  • Hi Tocco, Eigenschaften als Alibi benutzen ist ein sehr interessanter Gedanke, den ich noch gar nie hatte.
    Ich habe mich unter Beobachtung gestellt um rauszufinden ob ich das mache.
    Einen wunderbaren Tag wünsche ich. :)

  • Hallo Nys, ich glaube Nähe zu sich selbst ist überlebensnotwendig. Im großen und ganzen weiß ich auch, was ich tun muss um die zu mir nicht zu verlieren, bzw was ich tun muss um sie zu verlieren.
    Ich erlaube mir alles und verbiete mir nichts, sag immer Ja wenn mir was angeboten wird, denn das Leben ist ja so kurz und wer weiß....und schwubbs bin ich weg.
    Für mich wird's immer verlockend sein, mal nicht ich zu sein.
    Besser ich arbeite mal weiter. Mit einer mitteldoofen Mütze auf dem Kopf.
    Angemalt hab ich mich auch ein bisschen.


    Dir alles Gute bei deinen Zielen.
    Hast du die auch in Konkret oder war das so allgemein gemeint?

  • Hallo schnuffig

    das konkreteste der Ziele ist eine neue Wohnung.
    Der Ort steht schon fest und ich habe bereits mit der Suche begonnen. Aber es muß eine Wohlfühl-Wohnung sein, deshalb werde ich wohl etwas Geduld aufbringen müssen. (der Ort ist klein :) )

    Ich träume von einem Frühstückstisch mit Blick in unverbaute Natur. Es darf auch ein Gartenanteil sein, der mir zu Gestaltung überlassen wird.

    Auf jeden Fall werde ich Platz brauchen. Nicht nur für die Büromöbel sondern auch für Kreativität und Kuschelecken.

    Ich werde meinen Raum suchen an und in dem ich leben möchte.

    Ich werde auch ganz konkret Kontakt suchen, zu Menschen die mich weiterbringen und mir gut tun.
    Die Suche nach einem Menschen, bei dem ich völlig problemlos ich sein kann - werde ich nicht konkret angehen, aber auch nicht aus den Augen verlieren.

    Meine Zeit möchte ich konkreter einteilen, damit auch da genügend Raum bleibt für Kreativität, Kontakte, bunte Punkte im Gesicht und/oder Tränen - ganz wie es kommt.

    eine Sache möcht ich noch erleben:
    Unbeschwerte Ausgelassenheit mit einer Freundin.
    Spontanität, die von Herzen kommt - kindlichen
    Blödsinn machen, weil das Vertrauen lange genug wachsen durfte und Blödsinn machen, weil ich das einfach mag und nicht mehr danach frage, ob ich das darf oder ob das einer versteht.

    Mich fallenlassen und zurückholen können in einem Umfeld in dem ich keine Gefahr fürchten muß. In dem
    mich liebevolle Blicke begleiten.

    .............. das glaube ich reicht für's erste
    und den Rest erledige ich teilweise oder auch nicht.

    Kontakt zur beziehungsunfähigen Mutter ist zB noch so ein Chemie-Labor. Die Mischung aus Nähe und Distanz lasse ich mir nichtmehr aus der Hand nehmen.
    Für das Ich sein brauche ich weder ihre Genehmigung noch eine Rechtfertigung aus den Schatten der Vergangenheit. Das Thema Vergangenheit habe ich in dem Zusammenhang mit meiner Mutter gestrichen. Das einzige worüber ich mit ihr noch reden werde ist das hier und jetzt. Das morgen nur, sofern es ihr morgen betrifft. Der Rest ist meins. Vollendet oder unvollendet ----- meine Baustelle ----- betreten und zerreden verboten.

    Dafür gibt es andere Menschen. Einer davon war ein Mensch hier - der auch nicht gleich alles verstand, aber meine Anwesenheit mochte. Eine davon ist die, die wie ich, gaaaaanz langsam ist.... mit dem Vertrauen........ und gaaaanz vorsichtig in der Annäherung an die persönlichen Grenzen und an Spontanität. Bei der auch der notwendige Abstand seinen Raum hat.

    So weine ich heute und freue mich immernoch auf meine Zukunft.

    LG Nys

  • P.S.

    mit hier meine ich die Therapie....

    könnte aber genausogut für's Forum stehen.

    Darf also auch so rum verstanden werden. Was wiederum heißt: Gut - tuende- Menschen findet man, wenn man nicht aufgibt......und weitermacht.

    :)

  • Hallo

    Heute war ich in einer Situation, in der ich früher mit Garantie am Abend dann gesoffen hätte.
    Plötzlich taucht bei meinem Projekt eine weitere , mir unbekannte Figur auf. Ein aufgeblasener, selbstherrlicher, machtgeiler Mann.
    Den ich um Erlaubnis fragen soll. Auch plötzlich. Völlig aus dem Nichts.
    Also frage ich ihn. Er möchte aber lieber schriftlich gefragt werden. Also mach ich auch das.
    Da kommt nix. Ich gebe meine Sachen ab und ein paar von den Frauen, die ich als in ihrem Leben stehend eingestuft hatte, verwandeln sich in Hühnchen.
    Erklären mir worauf der Typ steht. Und was ich alles muss.
    Vor allem viel bitte sagen.
    Und ihm nachlaufen. Weil er das mag. Und nicht frech sein.
    Schön kriechen, schön kuschen.
    Unverhohlener Ekel ihren Worten gegenüber war noch das Netteste was ich ihnen bieten konnte.
    Und die relativ sachliche Erklärung was ich alles nicht muss.

    Typisch. Die sadistisch angehauchten Ar...... sind der rote Faden in meinem Leben.
    Ich kenne sie viel zu genau um zuerst zu denken und dann zuzuschlagen.
    Aber das wissen die Damen ja nicht. Dass ich mindestens soviel dahingehend investiert habe, ein friedlicher Mensch zu werden wie in meine Abstinenz.

    Dass ich schon ein paar Jahre keinen mehr geschlagen habe und stolz drauf bin.
    Sollte ich mir vielleicht zusammen mit der Info dass ich trockene Alkoholikerin bin auf ein T Shirt drucken lassen.

    Ich weiß echt nicht wen ich mehr verachte, die willigen Hühner oder die sadistischen Typen.

    Beide.

    Nur dass ich saufe, das kommt absolut nicht mehr in Frage.

    Das ist das Gute dran.
    Ich hab echt was gelernt. Jippie.

  • Hallo Nys!

    Die Menschen, die einem gut tun, sind eigentlich eh ganz leicht zu erkennen.

    Sie sind nämlich auch sie selbst. Und sie sind auch nicht ungut zu sich selbst.

    Ich hab zwei Freundinnen.
    Das sind inzwischen für mich die Leute, die ich bei der Tür reinlasse.
    Davor sagte ich bald mal: mi casa su casa um mir dann zu überlegen, wie ich das wieder zurücknehmen kann, weil die nicht mehr gingen.

    Weniger ist mehr. :)

    Das mit deiner Wohnung klingt nach einem guten Plan.

    Ich habe überhaupt den Eindruck, dass du auf einem guten Weg bist.

    Dazu gratuliere ich dir herzlich :)

  • Hi schnuffig

    danke für die Gratulation :)

    dann mach ich mal weiter :)

    Dir auch alles Gute! Schade, daß wir hier von Deinen Projekten und Deiner Kreativität nichts bestaunen können.... hätte mich schon mal interessiert, was Du da immer bastelst :)

    LG Nys

  • Hi Nys, hallo Forum!

    Das Bastelzeugs funktioniert. Ist also Design. Welches vom Material her und von der Ästhetik meinen Vorstellungen entspricht.
    Es ließ sich gut in meinen Alltag wo's ja auch noch andere Arbeit gibt integrieren.
    Aber Kunst ist es nicht. Kunst ist im Grunde weder praktisch noch nützlich.
    Was ich gemacht habe ist beides.
    Praktisch und nützlich. Und auch irgendwie neu.
    Ich müsste aber, wenn ich Kunst auch noch möchte, bereit sein meine Seele herzuzeigen.
    Jahr drei meiner Trockenheit und ich weiß immer noch nicht ob ich damit umgehen kann. Könnte.
    Und ich kann's nicht, weil ich gedanklich die Verantwortung für die Blicke der Leute übernehme.
    Ist mir auch aufgefallen als ich "draußen" meinen Namen gelesen habe.
    Dass sich mein Magen nicht zusammenzieht weil ich meinen Namen lese, sondern weil ihn andere Menschen auch lesen können.
    Die anderen die anderen die anderen.
    Heute gehe ich mir auf die Nerven.

    Liebe Grüße

  • glück auf schnuffig

    Zitat von schnuffig

    Dass ich schon ein paar Jahre keinen mehr geschlagen habe und stolz drauf bin.

    wenn du da n rückfall hättest - hättest du meine zustimmung

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!