hallo SC
das kenn ich nur zu gut was du da schreibst. ich bin auch mit 16 aus dem elternhaus raus. hab dann bei meinem damaligen freund in der familie gelebt. das tat mir gut so was normales zu erleben und zu erleben wie es ist in einer funktionierenden normalen familie.meine eltern waren zwar sauer auf mich aber sie verbieteten es mir nicht. so war ich mehr dort wie zu hause.
weiter im leben erkenne ich das auch ich immer dastand und mich durchgesetzt habe. das ich eher die macherin war und selten um hilfe bat. ich heiratete und organisierte alles. auch die eltern profitierten von meiner art mit dingen um zu gehen. ich tat es einfach ohne mir gross gedanken zu machen, wenn was zut tun gab stand ich freiwillig da und tat es. somit habe ich den anderen immer vermittelt die packt an.ich war jung, da ging das auch gut. nach der trennung hab ich dann weiter allein gelebt und packte auch hier alles. setzte mich durch. kämpfte für die kinder und für mich. in allen bereichen ob es nun vorurteile andere waren, das alleinerziehende es nicht allein schaffen oder kritik an den kindern ich stand da und bewies dan anderen das es sehr wohl geht und ich das kann.
ich schreibe oft hier das mein selbstwert darunter gelitten hatte. selbstwert ja, ich habe vieles getan und gemacht was ich hätte für mich selbst um wervoll zu sein einfach nicht hätte tun müssen. ich hätte keinem was beweisen müssen, sie reden lassen können, die anderen und mir hilfe holen können wenn es nicht geht.ich deffenierte mich selbst nur darin das ich ein super helfender mensch bin, so sozial und aufopfernd da bin ich ein guter mensch dadurch. ich holte mir keine hilfe von anderen weil ich angst hatte abhängig von anderen zu sein.hätte ich hilfe geholt hätte ich mich schlecht gefühlt, minerwertig. komisch wenn ich das heute anschaue versteh ich mich selbst nicht.
nun auch ich bin inzwischen 40 jahre alt und merke wie langsam die energie nicht mehr da ist. klar ist ich werde älter und irgendwann werd ich wie alle anderen menschen auch irgendwann hilfe von aussen benötigen. darüber mach ich mir heute schon gedanken. in letzter zeit hole ich mir hilfe wo es nur geht. ich fühl mich da auch nicht mehr so schlecht. ich gebe auch offen zu das es wichtig ist das mir da und dort geholfen wird weil ichs einfach nicht packe. ich hab ja auch erkannt das ich mir dadurch keinen "zacken aus der krone breche" wenn ich dazu stehe das ich was nicht kann oder zugebe darin bin ich schwach. kein mensch ist perfekt. kein mensch kann alles allein. jeder mensch braucht hier und da die unterstützung von anderen. mein perfektionismus den ich auslebte hab ich inzwischen an den nagel gehängt. ich bin es nicht, will es auch nicht mehr sein. ich bin ein mensch der genauso fehler macht und dazu stehen kann wie es eben jedem menschen zusteht. es gibt keinen perfekten fehlerhaften makellosen menschen. also lehne ich mich zurück und geniesse es auch mal wenn mir geholfen wird, wenn ich mal ne schwäche habe und das benennen kann. dann sind andere da die mir gern helfen.
was mich bewegt hatte war das ich irgendwann zusammen gebrochen bin. damals vor drei jahren habe ich gemeint auch hier alles allein zu packen. ich war totkrank und schaffte trotzdem alles allein. holte mir keine hilfe. das ich dadurch dann zusammen gebrochen bin war mir dann eine lehre. ich bin los, als es mir total dreckig ging und ich vor lauter angst und panik dann nicht mehr konnte und hab mir hilfe geholt. erst verweigerte ich die mitarbeit in der therapie. bis ich dann letzt endlich verstand, mach ich so weiter wie bisher und verweiger mich dann hast du keine chance mehr da raus zu kommen aus dem dillemma. diese wende hatte mir erst bewusst gemacht wie sehr ich unfähig war anderen zu vertrauen.das war ich dann angekommen dort wo es her kam. das thema anderen zu vertrauen das sie einem helfen, das ich mich zurück halten kann und es dennoch weiter geht, das das leben weiter läuft wenn ich es einfach auch mal laufen lasse und darauf vertraue es passiert nichts schlimmes. ich bin geprägt von alkohol und sucht meiner eltern. ich konnte ihnen nie vertrauen, weil all das was sie mir versprochen hatten haben sie nicht gehalten, weils im suff passierte und sich keiner mehr daran erinnerte. genau diese entteuschungen sind dafür verantwortlich warum ich anderen gegenüber nur schwer vertrauen kann.mein urvertrauen das ich hätte positiv aufbauen können bei normalen eltern konnt ich nicht aufbauen, ich musste damals als kleines mädchen schon immer für mich allein klar kommen. daher kommt das, ich weiss es und ich kann es ändern indem ich mir bewusst werde das ich heute menschen um mich rum habe die nicht wie meine eltern sind sondern normal und die wenn sie mir was versprechen es auch halten.diese erfahrungen zu machen ist wichtig. da heisst es es einfach auch mal darauf ankommen lassen und um hilfe bitten und die erfahrung zu machen es wird auch geholfen.
gruß
melanie