Hallo Itze. Schön, daß du Dich für ein anderes Leben entschieden hast. Wenn der Wunsch, nicht mehr zu trinken, in Dir schon gereift ist, wird eine mehrwöchige Pause zwischen Entzug und Therapie Dir nichts ausmachen. Eine spätere Therapie bedeutet nicht zwangsläufig, daß Du bis dahin wieder trinken wirst. Im Gegenteil. Wende Dich in der Wartezeit unbedingt an eine SHG, um Deine trockenen Gedanken zu sichern. Wenn Du bis zur Therapie trocken bleibst, kannst du vorzüglich an Dir arbeiten und hast anderen etwas voraus, die noch nicht so lange vom Entzug entfernt sind: einen kleinen Erfahrungsschatz über ein trockenes Leben.
Warum kommt für Dich nur eine ambulante Therapie in Frage? Ich habe seinerzeit darauf bestanden, eine stationäre Therapie zu machen ( Hansenbarg/Hanstedt in der Nordheide ), um mich nur auf mich konzentrieren zu können. Der Erfolg gab mir recht. Die Rückfallquote lag bei den stationären mit 75% sehr niedrig, bei den ambulanten ging sie Richtung 90%! Der Alkoholiker wird in seinem Leben nur einmal trocken. Daher war für mich wichtig, auf dem Weg in mein neues Leben alle Störfeuer von Verwandten, Freunden und Arbeitgeber auszuschließen. Die Arbeit an sich selbst erfordert höchste Konzentration, Mut, die Bereitschaft, längst verloren geglaubtes wieder herauszuholen. Sie verursacht Seelenschmerzen und ich habe ( Gott sei Dank ) wieder gelernt zu weinen. Ich hätte flüchten können aber das wurde mir sehr schwer gemacht und dafür bin ich heute dankbar. Eine ambulante Therapie macht die Flucht einfach.....
Einfach nur mal ein Gedanke von mir.
Wicki