Mrs T beschließt zu leben

  • mist - jetzt hab ich beim zitiern auf n falschen knopp geklickt :lol:
    - edit, habe es rausgenommen, Gruß Linde :) -


    Zitat von TwoTimes

    So stehe ich ängstlich am Beet, verscheuche die Vögel und frage mich, ob es Sinn macht, auf einen Schutz zu hoffen oder die Beete aufzugeben.

    meine vögel fressen immer nur ganz wenig. s meiste bleibt für mich (nur ganz ganz selten wird s bissl knapp).
    um es bildlich auszudrücken...


    glück auf

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo TT,

    Zitat

    Mich trifft es ohne Netz und doppelten Boden. Das geht denke ich auch sehr vielen so. Ich habe Gemüsebeete, kann mir aber nicht leisten, eine Vogelscheuche aufzustellen. Dafür reichts nicht mehr. So stehe ich ängstlich am Beet, verscheuche die Vögel und frage mich, ob es Sinn macht, auf einen Schutz zu hoffen oder die Beete aufzugeben. Um es bildlich auszudrücken...

    Es ging mir in der ersten Zeit meiner Trockenheit ebenso - ich glaube, ich habe sogar damals die gleichen Worte wie Du benutzt (..ohne Netz und doppelten Boden). Aber auch da muß ich sagen - bin ich sehr stur - habe einfach weiter gemacht und es kam hier und da immer ein Hoffnungschimmer oder ein lieber Mensch, der mir weiter geholfen hat. Alles immer zur rechten Zeit. Es ist noch nicht so, dass ich viel Sicherheit habe - aber ein Stück mehr als noch vor 3 Jahren. Hinzu kommt aber auch das Vertrauen - das Vertrauen in mich, was mir wiederum Sicherheit gibt.

    Grüßle

    BC

  • Hallo Forum!

    Ich habe mir in den letzten Tagen mal einen Blick zurück in meine jüngere Vergangenheit gestattet. In der Tat ist es 4 Jahre her, da hatte ich nicht nur 3 Baustellen, wie heute, sondern 7. Die drei Probleme von heute waren auch schon da, dazu habe ich noch geraucht, getrunken, war oft deprimiert und habe mit Wein und trauriger Musik zu Hause in Selbstmitleid gebadet und hatte mir einen meiner Lebensträume noch nicht erfüllt.

    Mal aus der Vergangenheitsperspektive betrachtet, sieht es schon viel besser aus. Jetzt ist mir klarer, dass ich einfach nur ganz in Ruhe weitergehen brauche. Der Blick zurück lohnt sich manchmal, ich schaue da viel zu selten hin. Meist habe ich die nähere Zukunft im Blick, spüre sehr deutlich mein "Ich will da jetzt hin" fixiere mich auf meine Ziele und verliere meine Gelassenheit.

    Ich habe heute schon viel unternommen. Es war sehr schön. Es sind jetzt allerdings auch wieder einige Dinge sehr gut gelaufen. Das macht mir dann auch wieder Mut.

    Zudem habe ich jetzt, nach 1,5 Jahren gemerkt, dass ich meine letzte Beziehung losgelassen habe. Ich merkte auf einmal...der Mann ist mir gleichgültig geworden. Ich wünsche ihm Glück. Somit bin auf dem zur Freiheit.

    Euch noch ein schönes Wochenende,

    LgTT

  • Hallo Lea,
    Ein wenig ähnelt sich unser Status Quo und auch unsere Gedanken. Auch ich mache unglaublich viel und werde kaum müde dabei. Und wenn, dann gehe ich bald in mein kleines Ausruh und Meditaionszimmerle, das ich mir gerade unterm Dachboden einrichte. Ich finde wir beide sollten mal anstoßen und uns feiern,ich nehme ein Saftschorle, eiskalt bitte und was nimmst du? Prosit und dann geht's jetzt aber auch mit Yoga weiter. Aktive Entspannung! Das tut gut. Ganz liebe Grüsse sagt Marion

  • Hallo, Marion, hallo Forum,

    Es fällt mir manchmal unglaublich schwer, einfach zu sein. Nichts sinnvolles zu machen.
    Ich beginne gern Kämpfe. Mit der Zeit zum Beispiel. Versuche in einen Tag sehr viele Aktivitäten zu pressen. Beginne zu rotieren. Will alles schaffen. Schneller sein als die Zeit. Es gibt ein Lied das heißt "Lok auf zwei Beinen" der Sänger beschreibt genau, wie ich mich oft fühle. Der Beat ist auch so treibend. Genau so ist es.
    Mit dem Alkohol war es ja auch so. Versuchte, ein Suchtstoff zu kontrollieren. Wie anstrengend das war.

    Große, übermächtige Gegner, mit denen ich mich anlege.
    Ich habe es schon mal mit Kampfsport versucht. Das hat mir auch sehr gut gefallen. Mit einem Menschen nach Regeln zu kämpfen hat mir sehr gut getan.

    Aber auch hier wieder: Ich will tanzen und will ein Instrument lernen. Das joggen, Yoga und schwimmen mache ich schon und dann auch noch Kampfsport aufleben lassen? Das wird alles zuviel. Zu teuer. Ich habe manchmal das Gefühl, mir meine Energie gar nicht leisten zu können.

    Es wäre gut, könnte ich mehr bewusste Pausen einlegen und mich bremsen, wenn ich beginne, mich mit der Zeit anzulegen. Wenn ich mich bremsen könnte, bevor ich anfange gegen sie anzurennen. Weil, wenn ich merke, dass ich wieder verloren habe, bin ich frustriert. Na klar, tut mir das nicht gut.

    Dieses Gefühl, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen ist enorm spürbar.

    Allen einen guten Wochenstart,
    TT

  • Hallo Forum!

    Heute war ich ein wenig traurig. Jemand aus meinem Bekanntenkreis erzählte mir so ein bißchen von sich und ich merkte, dass sie aktiv etwas für sich tut. Dass sie sich verändert hat. Mehr unter Leute geht. Ich war so richtig geknickt und dachte "Ich möchte auch" Ganz schlicht.

    So gehe ich es jetzt an. Keine langen Gedanken mehr darüber...ich versuche es jetzt. In zwei Tagen schaue ich mir einen Kurs an, in der nächsten Woche eine Tanzgruppe.

    Leben ist jetzt.

    ich wünsche euch einen schönen Abend.

    LG TT

  • Haööo manu,

    *gugschdu* ;)

    Schön, dass du da bist und vielleicht hast du ja Lust auch im offenen Bereich für dich ein eigenes Thema aufzumachen ?

    Ganz liebe Grüße, du hörst ich total nett an.

    Marion

    Hallo TT, (schicke Karre übrigends ;) )

    ich finde das ist die richtige Einstellung.
    Freue mich, wenn du davon berichtest.

    Ich hab auch einiges am Laufen, neue Sachen für die Freizeit.

    Das iss Läbbe !!

    Marion

  • Hallo Manu,

    schön, dass du auch hier bist. Und toll, dass du bei einem Meeting warst. Das ist ein großer Schritt, finde ich.

    Bei mir ist es so, dass ich keine Angst vor Menschen habe. Ich bin gern unter Menschen. Ich mag nicht alle Verhaltensweisen. Es gibt so sehr laute Menschen, mit großen Worten und Gesten, die Räume mit ihrer Präsenz füllen können. Manche bewundern das. Ich nicht. Oder Menschen, die ständig senden. Also bei denen ich sofort spüre, dass sie sich gern reden hören, und auch ganz oft das Gleiche wiederholen, hauptsache reden.
    Hauptsache Aufmerksamkeit. Hauptsache jemand hört ihnen zu.

    Und die sind mir zuviel, erschöpfen mich. Ich will dann immer flüchten. Ich ziehe mich in die letzte Ecke eines Kurses zurück, aber ganz oft nützt das nichts. Der Lärm, das "Geschnatter" holt einen immer ein.

    Aus dem Grund fällt es mir so schwer hinzugehen. Ich mag lieber ruhige Menschen. Mit denen ich langsam über eine längere Zeit warm werden kann. Die Zeit arbeitet eigentlich immer für mich. Leider ist es heutzutage sehr schnelllebig (Kurse, Projekte) und es wird schwieriger etwas langphasiges zu finden. Aber ich bin dran.

    Ich denke auch, es wäre gut, wenn du einen eigenen Thread hast. Dann ist die Möglichkeit, dir zu antworten auch besser. Du bist besser zu finden. Und eben...jede/jeder hat etwas eigenes für sich.

    LG TT

  • Noch schnell ein update, dann bringe ich meine Bewerbungen weg. Mal schauen...

    Ich habe angefangen, ein Ernährungstagebuch zu führen. Und einfach mal um zu schauen, wie meine Kontaktdichte so ist, eine weitere Spalte eingefügt: Aktive Kontakte, also auf wen gehe ich zu, nehme Kontakt auf, und passive Kontakte, wer geht auf mich zu.

    Ich führe das seit über einer Woche und es ist so eklatant auffällig, dass ich hier nicht mehr über Einsamkeit zu jammern brauche.
    Meine aktiven Kontakte sind ALLE beruflicher und organisatorischer Natur. Ich arbeite und organisiere. So nehme ich Kontakt auf: Nützt es mir und meinem Haushalt, meiner Familie, meinem Beruf, bringt es mich weiter? Thats what I do.
    Von Freunden und Familie wurde ich angerufen. Um das Private scheine ich mich gar nicht zu kümmern. Um das plaudern, das einfach nur so, das spielerische, das einfach mal so hören, wie es so geht, kümmere ich mich anscheinend kaum oder nur schwerfällig. Oh! :shock:
    Das war mir nicht so bewusst.
    Ups, ups....

    wünsche euch nen schönen Tag!!
    TT

  • Hallo Manu, hallo Forum

    Schön, dass du jetzt da bist. Ich habe deinen Thread schon gelesen. Anscheinend sorgst du gut für dich, auch wenn es dir nicht leicht fällt. Das finde ich toll.

    Bei mir krachen gerade meine Baustellen zusammen. Besonders der Bereich Finanzen. Ich habe mir jetzt noch einmal einen Termin bei der Suchtberatungsstelle geben lassen. Ich brauche Hilfe von einem Profi.

    Ich bereue meine Fehler in der Vergangenheit so sehr, dass mir alles weh tut.
    Das löst keine Suchtgedanken aus, nur Reue.

    Hoffentlich kann mir dort geholfen werden.

    Ich hatte hier zu Anfang mal das Bild von einer Kellerentrümpelung benutzt um meine Lebenssituation darzustellen. Manch eine vermeintliche Gerümpelkiste hat sich im Nachhinein als noch sehr gut erhalten dargestellt.

    Jetzt bin ich definitiv da angekommen wo es unschön wird. Der Müll im hinteren Teil des Kellers. Ganz hinten, ganz unten. Da wo man angefangen hat, Fehler zu machen. Da, wo ich in meinen schlechtesten Zeiten einen Fehler nach dem anderen gemacht habe, als Kette von Folgefehlern. Und dann immer gleich den Kopf in den Sand gesteckt habe. Da wo es "stinkt". Da bin ich jetzt. Der Bereich Finanzen ist meine Achilles-Ferse.

    Mal schauen, wie ich das jetzt angehe und wer mir helfen kann. Um meine Fehler, meine Schwächen weiß ich. Jetzt heißt es: Es angehen.
    Gut gehts mir nicht!!

    LG TT

  • Guten Morgen!

    Es ist ein komisches Gefühl, sich mit einer verdrängten und durchtränkten Vergangenheit zu befassen.
    War das mein Denken? War das mein Handeln? Wie habe ich mir das bloß antun können?
    Das ist seltsam. Ich habe jetzt alles auf den Tisch geholt, was ich verdrängt hatte..
    Ich bin mir ganz fremd geworden. Aber jetzt ist mir auch klar, was passiert ist, aufgrund welcher Fehler ich mich so zurückgezogen habe, wo die Fehler bei anderen lagen, wo meine eigenen zu suchen sind.

    Ich beginne zu verstehen, wie eins zum anderen führte und auch, was mir helfen wird, in eine für mich stimmige Richtung zu gehen.

    Der Alkohol hat meinen Kopf zugekleistert. Ich habe klares Denken und Handeln verlernt.

    Ich habe das Gefühl, mich nicht mehr auf mich verlassen zu können. Das erstmal wieder lernen, neues Vertrauen in mich gewinnen, die Angst vor weiteren Fehlentscheidungen aushalten. Darum gehts gerade.

    Offenheit und Ehrlichkeit. Grundbaustein 4 war bei Eintritt ins Forum mein schwierigster Punkt.
    Und jetzt nach knapp 4 Monaten Trockenheit knackt es, und er öffnet sein Potential.

    Ich begreife meine Fehler. Ich beginne zu verstehen, wie das Heute, so wie es sich jetzt darstellt, zustande kam, und wie ich das Heute gestalten kann, damit es mir in Zukunft besser geht.

    Ich bin fast fertig mit meinem Keller. Hier und da taucht noch etwas auf, ein paar Einzelstücke, werde ich sicher noch finden, in der einen oder andere Ecke, aber ich habe aufgeräumt.

    LG TT

  • Hallo!

    Inzwischen hat sich tatsächlich etwas getan. Ich habe einen Therapieplatz.
    Klingt alles sehr gut. Ich freu mich mehr als ich hier schreiben kann.

    Ich bin froh, dass sich jetzt mal ein Profi meinen trocken gelegten Keller anschaut und mir etwas zu meinem Leben sagt.

    Ich wünsche allen einen schönen Tag.

    LG TT

  • Hallo Matthias!

    Danke für Kraftpäckl. Ich kanns brauchen. Und eine liebe Umarmung zurück.

    Ich bin im Moment damit beschäftigt, mir über Verdrängtes und dieses Verhaltensmuster "Heute handele ich, kurzfristig habe ich einen kleinen positiven Nutzen, was es morgen für Folgen hat, verdränge ich" klar zu werden.

    Ich meine damit nicht nur den Alkohol. Sondern auch das ich das in anderen Lebensbereichen auch getan habe. Ganz oft. So ein kurzfristiges abgehacktes Denken und Handeln. Was war bloß los mit mir?

    Meine Erinnerungen aus den Alkohol-Jahren sind auch so.. wie zerhackt. Sie kommen hoch wie Bilder einer Dia-Show. Verdrängt. Verdrängte Handlungsweisen, verdrängte Gefühle.

    Sich das anzusehen ist hart. Allerdings verstärkt es denn Willen "so nicht mehr leben zu wollen" ungemein.

    Viele liebe Grüße
    TT

  • Guten Morgen!

    Mir wird immer klarer, wo meine Probleme liegen. Ich bin jetzt sehr sensibilisiert und merke tatsächlich schon genauer, wenn ich in Versuchung komme, in dieses Muster zu fallen.
    Ich habe im ganz einfachen, alltäglichen Umgang mit Menschen, Finanzen und Co Abgrenzungsprobleme. Ein einfaches nettes "Nein" zu etwas, fällt mir schwer. Auch Forderungen, die von jemand gestellt werden, abzulehnen, den ich mag, fällt mir schwer. Auch zu durchdenken, zu verstehen, dass jemand nicht mitdenkt, dass er oder sie mir in bestimmten Situationen nicht guttut, ist schwierig. Ich habe nicht gelernt, mich abzugrenzen.

    Jetzt übe ich. Mit Schrecken bemerke ich dann, wenn es darauf ankommt, wie es in mir "schwimmt" wie stark ich das verwässernde in mir spüre. Aber auch das Klare und Denkende wohnt in mir. Komisch. Es fühlt sich wirklich komisch an, sich abzugrenzen. Zu merken, dass der andere nicht wütend wird, sondern reagiert mit "Ach, man versucht es halt mal".

    Euch einen schönen Tag,

    LG TT

  • Guten Morgen!

    Ich bin jetzt 4 Monate trocken.

    Eigentlich ist das ja ein Grund zur Freude, aber ich bin mit anderem beschäftigt.

    Ich bin in einer Phase, in der ich einerseits ganz genau nachschaue, was ich während meiner Trinkzeit getan habe. Das ist schmerzhaft und ein Angriff auf mein Selbstbild. Es verschiebt sich. Ich bin schockiert. Manchmal. Vor allem darüber, wie tief ich meinen Kopf in den Sand gesteckt habe. Wie ich alles habe laufen, auflaufen lassen. Wo war ich bloß? War nicht bei Sinnen? Und die Antwort ist ganz klar: Nein.

    Auch jetzt, da alles aus den letzten Winkeln gezogen ist, sortiert, und abgeheftet ist und ich mir dafür Hilfe suchen kann, habe ich Fluchttendenzen.

    "Ich halte das nicht aus". "Ich halte mich nicht aus".
    Das ist so der zweite Teil des Ganzen. Ist das so? Ich habe zwar Fehler gemacht, aber keine, die sich nicht mit Geduld, Unterstützung und Vernunft beheben lassen.

    Ob ich die aufkommenden Gefühle nicht aushalte, ja das wird sich zeigen. Ich vermute jedoch schon. Es ist aber schwer, mein Selbstbild ist sehr angegriffen. Und da ich immer so schwanke zwischen der Komplettverurteilung meines gesamten Seins auf der einen und dem Wegdrängen von jedem Fehler auf der anderen Seite, ist es schwierig.

    Besser wäre zu sagen: Ja, ich habe Fehler gemacht, ich arbeite an der Wiedergutmachung, ich bedaure es sehr, vermeide diese Fehler in Gegenwart und Zukunft und habe daraus gelernt.

    Verstandesmäßig ist das so angekommen, im Gefühlsbereich habe ich Angst. Ich traue mir nicht. Ich traue mir nicht über den Weg. Was für ein Gefühl. Es geht jetzt wirklich darum, mir selbst zu sagen und zu zeigen, dass ich es besser kann.

    Soweit, Lg TT

  • glück auf tt

    Zitat von TwoTimes

    Ich bin jetzt 4 Monate trocken.

    gratulation

    hör mal ne weile nur auf deinen verstand - das gefühl wir nachziehen.

    schöne zeit - geduldsfadenverstärker - umärmelung

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

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