Beiträge von TwoTimes

    Hi!

    Es gibt einiges in meinem Leben, dass wirklich toll ist. Und dann gibt es ein paar Dinge, die einfach nicht funktionieren. Das liegt wohl an mir. Oder an schlechtem Karma. Ich weiß es nicht.

    Ich bin trocken, aber nicht zufrieden. Die Unzufriedenheit liegt nicht am fehlenden Alkohol, sondern daran, dass ich in meinem Beruf nicht so bin, wie ich sein müsste, um den Anforderungen, die die heutige Zeit an mich stellt zu erfüllen. Ich fühle mich wertlos, nicht weil ich wertlos bin, sondern weil das, was ich geben kann, heute keiner mehr braucht. Bzw. vielleicht schon, aber die, die es brauchen, melden sich nicht mehr, sind von Natur aus zu leise, können sich kein Gehör verschaffen. So wie ich auch nicht.

    Ich kann hier nichts Tolles über die Trockenheit schreiben, nicht weil es nicht toll ist, sondern weil meine Probleme die positiven Aspekte überschatten. Es löst sich nix. Allen Bemühungen zum Trotz, löst sich nichts.

    Ich weiß nicht, was ich machen soll. Umschulen? Wohl kaum. Was soll ich sagen? Dass ich zu introvertiert für meinen Beruf bin und das erst mehr als ein halbes Jahrzent nach Studienende bemerkt habe?
    Und in welchem Beruf ist schon Ruhe und zuhören können gefragt? Man muss sich durchsetzen können, raumfüllend sein, strategisch und taktisch usw. Bin ich alles nicht.

    Ich weiß auch nicht, mit wem ich darüber sprechen soll. Bislang hat jeder, dem ich mein Problem schilderte, gemeint, dass es überall gleich ist: Arbeit macht halt keinen Spaß, Schüler gehen nicht gern zur Schule usw.

    Stimmt das denn so? Für mich war das nicht immer so.

    Ich bin als Kind gern zur Schule gegangen. Und ich habe auch gern studiert. Nur das Arbeitsleben schafft mich. Es liegt bestimmt an meiner Unfähigkeit. Als Schülerin war ich dem Schulalltag, als Studentin dem Unibetrieb gewachsen.

    Keine Ahnung was ich ändern soll. Ein Kinder-Buch schreiben? Bei der Telefonseelsorge arbeiten? Postbotin werden? Ein Schreibtisch, ein Computer, und eine Tätigkeit, an der ich jeden Tag meine 6-7 Stunden herumbasteln kann. Ganz für mich allein. Ich brauche keine Fremdmotivation, ich brauche keine Kollegen, keine Besprechungen, einfach die Arbeit abliefern. Ende. Das wäre toll.

    Um es abzuschließen...ich weiß nicht, was ich jetzt mache. So kann es nicht weitergehen, aber wie es wird..keine Ahnung.

    Wenn ich ganz ganz ehrlich bin, ist es so, dass ich im Grunde froh bin, mir einzugestehen: Ich kann das nicht. Ich will es auch gar nicht können. Es ist okay für mich. Andere können das machen. Sie sind lauter, extrovertierter, hören sich gern reden, setzen sich gern durch. Alles super. Ich würde gern sagen: Hier, der nächste bitte, ich gebe das hier gern ab.

    Wohin jetzt?

    Ich möchte das Moderatorenteam gern darum bitten, meinen Thread zu schließen. Ich merke, dass es sich für mich in eine Richtung entwickelt, in der sich andere Fragen stellen.
    Das passt hier denke ich nicht so her.

    Danke, an alle, die mir so tolle Beiträge geschrieben haben.

    Lg TT

    Hallo Forum!

    Hallo schnuffig,hallo Verena..ja, also der Spaß an der Hausarbeit ist, wenn ich sie mit einem Film,einem Hörbuch oder einfach einem Gedankenspiel begleiten kann. Dahinter steckt, das Gefühl, im Haus alles im Griff zu haben. Und damit kann ich auch Verenas Frage beantworten. Da ist auch die gleich wieder die Angst: Bügeln oder Bild malen? Ich habe Schwierigkeiten, die Wäsche stehen zu lassen. Das Szenario: Ich sorge mit meinem Malen für Unordnung und gleichzeitig beseitige ich keine (Wäsche) Dazu ein kleines Kind,das noch gar nicht aufräumen kann und für das kreative Chaos zuständig ist. Ich gerate dann in einen Zustand der sich anfühlt "Es sieht hier aus als hätte ich die Kontrolle verloren". Was für mich der worst case ist. Heute hätte ich Zeit gehabt für eine Stunde gedankliches Beine baumeln lassen. War stattdessen einkaufen. Das,was noch so fehlte. Es klappt nur ganz selten, etwas zu tun,was wirklich "leicht und frei" ist.

    Hallo Uwe, hallo Tocco,

    ja wir sprechen in unserer Familie über unsere Ängste und tauschen auch Bewältigungstipps aus. Toll, dass ihr so gute Wege des Umgangs damit gefunden habt. Das macht ja Mut.

    Ehrlich, mir scheint es wie eine Lebensaufgabe.

    Hallo Frank,

    naja, ich habe jetzt Zettel geschrieben,darauf steht "Ich bin wertvoll" usw. Ab und zu schaue ich drauf.Das hilft auch ein bißchen. Ich fühle mich aber auch oft wertlos. Was sicher daran liegt, dass ich mich nicht sicher fühle in mir. Ich habe das perfekte Mauseloch noch nicht gefunden. Eine Diagnose wäre toll, eine Art "von dieser Frau ist nichts zu erwarten. Spricht zuwenig, verkauft sich nicht, will dauernd ihre Ruhe.Hoffnungslos, einfach so lassen, wie sie ist"
    Sind ja nur noch 30Jahre bis zur Rente :wink:

    Lg TT

    Hallo Uwe,

    ja, an dem Punkt drehe ich mich im Kreis. Wenn ich mich traue, den Augenblick zu bejahen und zu sagen "Es ist nicht optimal, aber ich bin gerade jetzt, gesund und munter, habe Arbeit und Familie und alles ist gut, bekomme ich Angst. Jedes Mal. Angst, dass ich mir oder einem nahen Angehörigen etwas passiert. Vielleicht sogar weil ich mir erlaubt habe, leichten Herzens zu sein. Fast wie ein Aberglaube, dass, wenn ich mir dauernd Sorgen mache oder mit mir hadere nichts Schlimmes passieren kann. Oder das, wenn ich mir immer das Schlimmste, Schrecklichste ausmale, die Realität da nicht ranreichen kann. Es ist so eine Art "die Kontrolle haben und die größtmögliche Sicherheit erreichen wollen.

    Verquer, aber so ist es.

    Hallo Verena,

    ja, also das mit dem gönnen ist so eine Sache. Ich gehe unheimlich gern shoppen, ich lese auch gern bei dir mit und mir gefällt das, was du schreibst und ich lese deine Freude daran heraus.

    Bei mir ist es so, dass ich dann etwas Schönes kaufe und mich freue und es nicht anziehe. Denke, dass eine passende Gelegenheit schon noch kommen wird. Oder ich kaufe mir ein Instrument und Noten und schaffe es dann nicht zu üben. Als ich noch getrunken habe, war ich frustriert und dachte, dass ich habe mir hier ein Museum aus Sachen eingerichtet habe. Und ich dachte wirklich, es liegt am Alkohol. Aber zu meiner eigenen Verwunderung merkte ich in den vergangenen Monaten, dass es sich nicht einfach verändert. Ich putze, bügle, arbeite. Das macht mir Spaß, auch die Hausarbeit.
    Aber Zeit habe ich für mich kaum. Auch nicht um auszugehen. Liegt sich auch an meiner Lebenssituation. Um in Ruhe ein Bild zu malen, einen Kurs zu besuchen, einen Kuchen zu backen. Immer ist ein Fenster noch nicht geputzt, dass Kind braucht etwas usw. Mir Zeit zu gönnen, fällt mir sehr schwer. Und am allerschwersten fällt es mir einfach nur da zu sein. Da zu sitzen, zu atmen, zu entspannen.

    Das Thema Angst vor dem Moment begleitet mich in alle Lebensbereiche.
    Also ich bin nicht in emotionaler Not, es fällt mir nur sehr auf, dass es da immer wieder hakt.
    Ich wünsche euch einen schönen Abend.

    Lg TT

    Hallo George, hallo Forum.

    ja, so ein Rentner klingt toll.
    Vielleicht lerne ich durch eine Tauschbörse ein paar interessante Leute kennen.

    Nein, bei mir ist nichts übrig. Ich war ja Sekttrinker und auch nicht täglich. Also ich habe so 60 € im Monat vertrunken. Theoretisch sollten die "da" sein, aber eigentlich konnte ich mir das Trinken gar nicht leisten. Also nicht finanziell, aber das ist nicht der ausschlaggebende Punkt. Vor allem aus emotionalen und lebenspraktischen Dingen. Da merkt man erst später, wo die Lücken entstanden sind.

    Als ich noch geraucht und getrunken habe, vor 4 Jahren, da habe ich insgesamt 200€ pro Monat für Drogen ausgegeben, zwar legale, aber Drogen. 120€ für die tägliche Schachtel Zigaretten, 60-70 € für Sekt oder mal Wein. Wenn ich mir das bewusst mache, wird mir ganz komisch bei der Summe. Hätte ich das gespart, hätte ich zwei Fernreisen pro Jahr machen können.

    Im Vergleich zu damals habe ich heute viel mehr. Schönere Möbel, Deko, Kleidung. Also auf lange Sicht, auf Jahre gesehen, merkt man es an alten Fotos, im Vergleich gesehen dann doch.

    Ansonsten merke ich, dass das für mich ein langer Prozess ist, das Zufrieden leben. Ich will nicht schreiben "Das zufrieden leben ohne Drogen" sondern einfach zufrieden zu sein.

    Ich weiß nicht, wie oft ich schon erlebt habe, dass nach Regen Sonne kommt, dass nach einer Nacht wieder ein Sonnenaufgang kommt. Trotzdem denke ich jedes Mal wieder, die Welt geht unter, wenn mir gerade nichts einfällt. Dann kommt ein neuer Tag, das Leben sieht wieder lebenswerter aus. Bis zum nächsten Regentag. Ich lerne nichts Tröstliches daraus. Das finde ich bemerkenswert. Aus diesen vielen Wiederholungen von Licht und Schatten entsteht keine Zuversicht.

    Das hätte ich gern. Einen inneren Trostpunkt, zu dem ich gehen kann, wenn es regnet. Eine Gewissheit zu der ich gehen kann die sagt "Es wird wieder besser" Ich wäre gern weniger dramatisch und untröstlich :wink:

    Ich wünsche einen schönen Abend
    TT

    Hi schnuffig,

    naja, ich fange ja gerade erst an, an einem neuen Freundeskreis zu bauen.
    Es sind hier schon ein paar Menschen mehr geworden, mit denen so etwas geht. Also, sich gegenseitig zu helfen. Ich habe mich ja schon vor einigen Jahren vom Bekanntenkreis der Partymacher getrennt.

    Aber..meine Freundinnen gehen ja noch nicht mal so weit wie ich. Die trauen sich eine Fahrradreparatur gar nicht zu. Eher staubt das Rad im Keller ein.

    Dabei...jetzt ist mir doch beim Schreiben an dich etwas eingefallen. Es gibt ja Tauschringe, Tauschbörsen und co. Man sagt, was man braucht und auch, was man geben kann. Also tausche Fahrradreparatur, gegen Schreibarbeit oder Kuchen backen usw.

    Das werde ich mal ausprobieren. Wenn man schon nicht zu Geld kommen wird, kann man zumindest noch Naturalien tauschen :wink:

    LG TT

    Guten Morgen Frank!

    Ich finds toll, dass du das so sehen kannst und danke fürs teilen.

    Mir fehlt leider der Blick dafür. Ich habe einfach zu viele Probleme. Ich mache zuviel falsch und bin so arm, dass ich viele Fehler nicht korrigieren kann.

    An ganz vielen Dingen hängen eben wieder neue Fehler. Fahre ich mit meinem Rad so los, wie es ist...und werde kontrolliert, wird das etwa 50€ kosten. Lasse ich es reparieren kostest es auch 50€... habe ich nicht..sonst können wir nicht essen und trinken. Lasse ich das Rad stehen und nehme die Öffis, kostest auch 50€, anders komme ich nicht zur Arbeit.

    Also bleibt mir nur, mit dem Rad so zu fahren wie es ist und zu hoffen und ein schlechtes Gewissen zu haben und mich wie ein Versager zu fühlen. Repariere ich es, ist es mehr improvisiert als andere. Nach einem Monat fällt das Licht wieder ab. Oder das Rad fällt um usw. Hoffentlich werde ich nicht entdeckt. So geht es mir.

    Ich dachte, durch das Aufhören würde es besser werden. Ich meine gut, jetzt schäme ich mich nicht mehr deswegen. Das ist schon ein großer Schritt. Aber wegen der anderen 1000 Kleinigkeiten, die man nicht reparieren, ersetzen, für die man nicht vorsorgen kann...dafür schäme ich mich weiter.

    Ich bleibe auf jeden Fall dran...am Nicht trinken...aber mehr wirds wohl nicht. Einmal arm, immer arm. Ich weiß nicht wie Menschen ticken die genug zum anständigen leben haben, was sie tun, dass sie genug verdienen, wo sie wohnen, welche Verträge sie unterschreiben. Ehrlich, ich würde gern mal bei einem Menschen hospitieren, der genug hat um anständig zu leben. Heißt: Fahrrad geht kaputt: Ab zur Reparatur. Sofort. Bezahlen? Tut nicht weh.

    Ich kenne solche Menschen nicht, aber es gibt sie ja. Ich gehe an ihren Vorgärten vorbei, an den Einfahrten, da stehen 2 PKW' ein Anhänger mit einem kleinen Boot...sie gehen reiten, die Kinder haben Klavierunterricht.

    Meine Freundin und ich haben jeweils studiert und arbeiten in unseren Berufen. Ich geisteswissenschaftlich, sie naturwissenschaftlich. Aber wir leben mit Familie ohne Partner allein und es reicht gerade um zu überleben.

    Das ist so meine Verzweiflung: Wenn schon ein Studium nicht mehr reicht um mit geradem Rücken zu leben, was dann?

    Dabei will ich gar kein Boot, nicht mal einen PKW, nur auf bescheidenem Niveau eine gutes Gefühl haben. Geht nicht.

    Soweit von mir...

    schöne herbstliche Grüße
    TT

    Hallo Forum, Hallo Frank,

    ich freue mich, dass du schreibst. Heute bin ich 5 Monate trocken. Wäre ich fast dran vorbeigelaufen, an meinem Monatstag. Vor 3 Monaten habe ich aufgehört, die Tage zu markieren. Ich denke, ich werde auch bald aufhören, den Monats-Tag zu "bemerken oder zu markieren"

    Du hast mir auch schon sehr geholfen, Frank, am meisten dabei, eine Umbewertung der Introversion vorzunehmen. Es ist mir wirklich gelungen, introvertierte Menschen, mich eingeschlossen, positiver zu sehen, deutlicher, bewusster und anders wahrzunehmen. Seitdem erkenne ich auch wie zahlreich "wir" sind.

    Ansonsten muss ich sagen: Doch, es ist sooooooooo schlimm :wink:
    Ich finde es gruselig, mich mit den negativen Aspekten meines Selbst, den Folgen meines Handelns und auch mit dieser Hilflosigkeit die sich immer wieder vor mir aufbaut, wenn ich auf eine innere Grenze stoße, auseinanderzusetzen.

    Das muss erlerntes Verhalten sein. Meine innere Antwort darauf, also dieses "Du schafft das, kämpfe, geh einfach weiter" scheint mir aber auch erlernt.

    Ich fühle mich wie Sisyphus, der mit seinem Stein beschäftigt ist. Ich sehne mich von Kindheit an nach Normalität. Es gibt irgendwie Menschen, die haben immer ein Plus auf dem Konto, lauter sinnvolle Versicherungen, einen perfekt gepflegten Vorgarten, ein ausgesaugtes Auto und ein vorbildlich geführtes Zahnarztbonusheft und trinken Silvester ein halbes Glas Sekt und finden Zigaretten schon immer eklig, fahren zweimal im Jahr in den Urlaub und besuchen ein Musical und eine interessante europäische Stadt, haben seit sie 20 Jahre sind den gleichen Arbeitgeber, waren in den 20 Jahren zweimal krank und haben deswegen ein politisch korrektes schlechtes Gewissen. Und ich? Ich bin nicht mal im Ansatz so, es ist nicht mal daran zu denken.

    Ich wäre so gern so. So das ich morgens aufwachen könnte, und müsste keine Angst haben vor den Rechnungen in meinem Briefkasten, vor der Frage, was ich nun wieder falsch unterschrieben, angedübelt, repariert, ausgerechnet, wo ich nicht aufgepasst, etwas vergessen, einen meiner hundert täglichen Fehler gemacht habe.

    Ich würde mich so gern in mir geborgen fühlen. Ich kann zwar kreativ und sportlich und nett sein und warmherzig und freundlich. Aber den festen Rahmen, diese Sicherheit...das alles läuft: Alle Sicherheitsmaßnahmen getroffen, alle Rechnungen bezahlt...dass alle Fahrräder repariert sind, die Lichter gehen, jetzt wo es Herbst wird....da bin ich so schlecht darin. Ich will aber! Ich will das alles machen und können und bezahlen können. Für mich. Ich will ja, dass es mir gut geht. Aber es läuft nicht.

    Sonst gehts mir aber gut...im Rahmen der üblichen Unsicherheit.

    Lg TT

    Hallo Forum,


    ich habe mal wieder ein paar Tage vergehen lassen.

    Bezogen auf die aktuelle Situation habe ich schon wieder zwei Fehler gemacht, die Kosten verursacht haben. Früher hätte ich mir eine Flasche Wein gekauft und die nächsten Fehler gemacht. Folgefehler. Das waren die richtig fatalen Fehler.

    An diesem Punkt, also vor dem Wein und den Folgefehlern habe ich mich eingeklinkt. Ich habe mir ab hier Hilfe gesucht, bin also nicht mehr allein und ich trinke nicht mehr. Der Kopf ist klar.

    Aber: Mein Einsatz ist immer noch zu spät: Es ist nötig, noch vorausschauender zu handeln. Bevor ich Fehler mache, die Kosten verursachen. Wodurch entstehen sie? Was mache ich falsch? Fehlen mir Informationen?
    Das ist in der Tat richtig schwierig für mich. Mit manchem kenne ich mich nicht aus. Ich möchte mich damit nicht beschäftigen, weil es mich nicht interessiert (eigentlich). Ich möchte eigentlich lieber meine Nase in ein Soziologie-Buch stecken oder etwas malen...aber wenn ich die Augen vor den praktischen Dingen des Lebens verschließe, komme ich nicht nach Irland.

    Sehr kompliziert, das alles.

    Langfristig bekommt es mir sicher gut, mich damit weiter zu beschäftigen, auch im Hinblick auf meine Ängste. Ich erlebe ja immer wieder, dass ich meine Lebenskatastrophen zu großen Teilen selbst verursache. Der Feind wohnt in mir.

    Eigentlich kein Wunder, dass ich Angst habe.

    Schnuffig, ja das mache ich. Neue Leinwände, neue Musik. Am Wochenende nehme ich mir Zeit für mich.

    Lg TT

    P.S BC, danke für deine Beiträge in meinem Thread. Du hast mir sehr geholfen und mich unterstützt. Ich wünsch dir alles Gute!

    Hallo Matthias, hallo schnuffig, hallo doro, hallo Forum

    naja, die Blockade ist ein Teil des Gefühlszustandes, indem ich mich befinde.
    Als ich vor Jahren meine letzte glückliche Phase in der ich noch halbwegs unschuldig abend ein Glas Wein zur Entspannung getrunken hatte und sonst noch viel kreativ gearbeitet habe, war mein Leben geregelt: Ich hatte einen netten mich liebenden Mann an meiner Seite und einen anständigen Arbeitsvertrag. Alles recht positiv und einmal im Jahr war eine schöne Reise drin.

    Dazwischen liegen jetzt 4 ziemlich turbulente Jahre.

    Jetzt habe ich zwar auch wieder eine schöne Wohnung und auch einen anständigen Arbeitsvertrag, zwar keinen Mann, dafür Familie...aber...eben diese 4 Jahre hinter mir. Ich bin auch nicht mehr unschuldig.
    Ich traue mich nicht loszulassen. Ich habe Angst, wenn ich mir eine schöne CD anmache, zum Pinsel greife und die Freude zurück in mein Leben lasse, dass etwas Schreckliches passiert. Ich fühle mich unsicher. Habe ich das verdient, nach dieser Kette von Fehlentscheidungen? Wohl kaum. Ich kann mich da nicht mehr rausreden. Es war einfach falsch. Widergutmachen kann ich auch nichts mehr. Es ist alles vorbei. Vergangen.
    Aber mich umdrehen und wieder fröhlich sein, das habe ich mir nicht verdient. Ich meine jetzt nicht, dass ich eine tolle Leistung von mir verlangen würde, sondern einfache ehrliche Gradlinigkeit. Und das war einfach nix, was ich so gemacht habe, die letzten Jahre.

    Die letzten 5 Monate waren in Ordnung. Die kann ich für mich abnicken und sagen: Weiter so. Bleib dran. Aber ich will wirklich auf mich aufpassen, dass ich auf Kurs bleibe, nicht anfange zu schlingern und die Wahrheit wieder aufzuweichen.

    Wenn ich wieder kreativ werden will, möchte ich, dass die Basis stimmt. Das ich mich sicher fühle. Geborgen. Sonst ist es nicht das Gefühl dabei, dass ich mal hatte.

    Lg TT

    Hi schnuffig!

    Das Kreativ-Sein gehört wie das Reisen zu dem Teil meines Lebens, zu dem ich irgendwie nicht mehr komme.

    Also ich habe hier ein Instrument, Noten, Bücher, eine Staffelei, Farben, Pinsel, Rahmen, ein Tanz-Outfit, Reisebeschreibungen, Nähmaschine usw.

    So sieht das hier aus: Viele Gegenstände, mit denen ich meinen Gefühlen Ausdruck verschaffen könnte. Ich mache es aber nicht. Ich bin blockiert. Ich traue mich nicht mal, mit den Kindern zu basteln. Ich stehe vor Fingerfarbe, Tusche und Knete und denke "Bin ich schon soweit,habe ich wieder Vertrauen in mich?..schöpferischer Ausdruck macht mich sehr glücklich. Ich habe sehr viele gute Erinnerungen daran. Aber dann kam die Zeit des Trinkens und ja...Alkohol und schöpferisch arbeiten und zufrieden sein, das geht einfach nicht. Und seitdem ich zuviel und zu oft getrunken habe bin ich blockiert. Auch fast 5 Monate nach Trinkende noch.

    Das wird aber bestimmt wieder anders.

    Machst du etwas Künstlerisches?

    LG TT

    Hallo Matthias, hallo schnuffig,


    das Fazit, dieser..ziemlich erfolgreichen Woche:
    Im Handeln bin ich gut, was mir fehlt ist Zuversicht, Vertrauen, all diese positiven optimistischen Gefühle, die so wichtig sind.

    Schnuffig, ja, ich bin ganz gern mal traurig, oder besser melancholisch. Bei mir ist die Gefahr dabei, die des Abdriftens. Das ist so, als ob ich sehr gut gelernt habe negativ zu denken, zu sehen, zu fühlen. Und ich auch die Tendenz habe, mich da reinzusteigern.

    In dieser Woche bin ich von anderen sehr aufgebaut worden. Prompt war ich im Handeln erfolgreich. Aber aus mir selbst heraus klappt das nicht so gut. Ich kann mich nicht so gut mit positiver Energie füllen.

    Von anderen lasse ich mich positiv unterstützen. Das geht sehr gut. Aber ich kann das (noch) nicht so gut. Ich neige wirklich sehr dazu, mich runterzuziehen.

    Also, ich denke, da ist noch eine Menge zu lernen für mich. Gerade in dem Bereich, mich der zuversichtlichen Seite zuzuwenden.

    Lg TT

    Hallo Frank,

    schön zu lesen, dass es dir gut geht. Und das du den Herbst so magst, kann ich nachempfinden. Für mich ist es auch die schönste Jahreszeit im Jahr.
    Bunte Blätter, Kastanien, die Sonne hat so einen warmen, nicht mehr grellen Ton und es schön draußen und man freut doch, wieder rein zu dürfen.

    Bezüglich deines Liebeskummers dachte ich, dass es vielleicht gar nicht schlecht ist, wenn dir die Frau bald über den Weg läuft. Ich kenne das so, dass Geister oft ihren Schrecken verlieren, wenn die Realität sie eingeholt hat. Ich habe mich auch oft vor solchen Momenten gefürchtet. Aber hinterher haben sie beim Loslassen geholfen. Allerdings nur dann, wenn ich ganz nah und ganz fest bei mir geblieben bin. Dem anderen keine Chance gegeben habe, mir nochmal emotional zu nah zu kommen.

    Meinen Ex sehe ich ab und zu, wir wechseln ein paar Worte...es ist dann so, dass ich ganz genau weiß, aus welchen Gründen ich ihn geliebt...und auch aus welchen Gründen ich mich getrennt habe. Es liegt klar auf der Hand.

    Lg TT

    Hallo Maik, hallo Forum!

    Bezüglich des Bewusstseins, dass jedes Erleben endlich ist und das sterben zum leben gehört, fühlt es sich für mich noch nicht stimmig an. Wenn ich etwas genieße..und das klappt sehr gut, überfällt mich für meinen Geschmack zu schnell eine Traurigkeit. Ein Bewusstsein, dass das "Jetzt" schon wieder vorbei ist. Die Familie, die gerade noch zusammen gelacht und sich umarmt hat...wieder abgereist. Das Kind, dass ich gerade noch im Arm hatte...muss ich schon wieder loslassen.

    Mir macht das Angst. So schnell...alles ist so schnell vorbei. Wenn ich abends drei Piccolo getrunken habe, habe ich darüber nicht mehr nachgedacht...weg damit. Weg mit dem Bewusstsein. Party. Immer was zu feiern.

    Und wie gehe ich jetzt damit um? Reicht es, zu akzeptieren, dass ich es nicht ändern kann? Lebe ich mit meiner Fähigkeit Schönes zu sehen und genießen zu können und fast gleichzeitig melancholischen Art, das Leben zu sehen? Kann ich glücklich nur mit traurig im Gepäck empfinden?

    Ansonsten geht es langsam wieder besser mit mir. Ich habe jetzt auch wirklich viel geredet, im realen Leben und fühle mich nicht mehr einsam.


    Lg TT

    Hallo,
    vielen Dank, dass ihr eure Erfahrungen mit mir geteilt habt. Das ich mit meinen Ängsten nicht allein bin, tröstet mich und es hilft mir damit umzugehen.

    Heute ist der erste wirklich gute und nicht-panische Tag seit Wochen. Grund: Ich habe für eine Angelegenheit, die mich belastet hat, jemand gefunden, der sich damit gut auskennt.
    Ich habe es losgelassen und muss nicht mehr in einem Sachgebiet "querlesen" von dem ich nichts verstehe. Ich fühle mich von einem tonnenschweren Gewicht befreit.

    Das war in letzter Zeit Thema. Seit ich nicht mehr trinke und keinen Partner mehr habe und praktisch meine Familie komplett allein verantworte, sind diese anderen Menschen: Ärzte, Handwerker, Juristen, Steuerberater, Klempner etc. sehr wichtig geworden. Wenn es mir nicht mehr egal ist, was wird und ich keine Schulter zum anlehnen und niemand zum besprechen und abstimmen mehr habe, brauche ich sie. Mehr denn je. Ich kann nicht alles allein machen, ich brauche Unterstützung.

    Und es ist dennoch übertriebene Angst darin, für meine Begriffe. Wegen eines handwerklichen Problems im Haushalt zum Beispiel muss ich nicht einen halben Tag Herzrasen haben. Es ist wahrscheinlich wirklich neues Lernen. Die Mitte finden. Ich brauche wohl noch viel Sicherheit, dass ich das jetzt auch wirklich weiterhin so mache und die Dinge gleich in Angriff nehme und nicht wieder den Kopf in den Sand stecke und die Dinge schleifen lasse oder flüchte.

    Euch ganz liebe Grüße
    TT

    Hi Schnuffig!

    Ja, ich bin sehr sicher, du hast Recht in Bezug auf die Opfer in Kombination mit Alkohol.

    Aber in Bezug auf meine subjektive Realität ist es so, dass ich aus diesem behüteten alkoholdurchtränkten Irr-Glauben "Mir passiert schon nichts" in das andere geradezu panische "Mir kann alles passieren" Extrem verfallen bin.

    Ich bin ratlos. Ich habe bei allem Schönen, bei allem Genuss und intensiver Freude ständig vor Augen, dass der Moment, der Tag vergänglich ist. Ohne das nahezu jeder Tag von einer rationierten Portion Alk verzerrt betäubt und beendet wird, ist mir das Leben auf einmal "zuviel".

    Mit dem Alkohol war die Perspektive so, dass ich dachte, ja sowieso keine zu haben, ich war wütend, weil ich nicht aufhören konnte und habe also nicht weitergedacht als bis zu dem Tag X, an dem ich schaffe, ihn lozulassen. Das war mein rationiertes portioniertes "morgen höre ich auf" Leben.

    Jetzt liegt es täglich vor mir und ich habe Angst, dass mir der Himmel auf den Kopf fällt.

    Negative Gedanken, die aus der Angst entstehen. Dann schaue ich mir meine aufgeschriebenen positiven Sätze durch und sammle wieder Kraft. Hin und her.

    Seit der Alk weg ist, kommen die Menschen mir wieder näher. Auch das ist verwirrend. Aber zumindest positiv verwirrend. Die Angst ist ätzend.
    Sie frisst einen. Das stimmt einfach irgendwie.

    Lg TT

    Hi Schnuffig,

    ich weiß nicht...ich mache jetzt immer noch die gleichen Fehler, wie während des Trinkens. Nur kann ich sie jetzt korrigieren, während ich sie trinkend verdrängt habe (Kopf in den Sand, abtauchen). Nur..habe ich die Fähigkeit zur Korrektur? Auch welchem Holz bin ich geschnitzt? Ich meine, es können schreckliche Dinge passieren. Einem Familienmitglied könnte etwas zustossen. Ich bin absolut unsicher, ob ich dem Leben gewachsen bin. Ich könnte einen Unfall haben, so wie es dem Wetten dass Kandidaten ergangen ist. An den jungen Mann denke ich ganz oft. Wie stark eine Seele sein muss. Aus einem Sport-Ass wird ein Querschnittsgelähmter. Und er schafft das. Er kämpft.

    Ich fühle mich so schwach. Nicht in Bezug auf das Nicht-Trinken. Das schaff ich. Seelisch fühle ich mich schwach. Das war schon immer meine Achilles-Ferse. Ich traue mir wenig zu, glaube nicht an mich, fühle mich unwirksam. Andere sehen mich ganz anders. Viel stärker.

    Und das war schon vor dem Trinken so. Also das ist nicht durch den Alkohol entstanden. Ich spüre es jetzt einfach "nur" wieder. Es ist schwer auszuhalten. Es ist eine Leerstelle in der Seele. Da sollte etwas sein. Zuversicht. Sich mit den anderen Lebewesen verbunden fühlen. Ein tiefes Wissen, das alles gut wird. Das alles gut ist. Allein und eins sein. Ich weiß, dass das in die leere Stelle gehört. Aber es ist da nicht. Da ist nichts.

    Ich habe mir jetzt Zettel mit Sätzen geschrieben, die mir sagen, was ich nicht spüre. Eine Art "Pflaster für die Leerstelle"
    Ich habe sie an den Spiegel geklebt, kann sie in die Tasche stecken...vielleicht hilft es.

    LG TT

    Hallo Frank, hallo Forum.

    ja, ich weiß nicht. Es ist ja so, dass ich mich über sehr vieles freue. Also meine Stimmung ist nicht : Blöde ungerechte Welt. Wenn ich in der Natur spazieren gehe, empfinde ich erst Freude, dann wieder der Gedanke "Wer weiß, wie lange du noch spazieren gehen kannst."

    Meine Stimmung ist: Was könnte passieren, wenn ich um die nächste Ecke gehe? Erwartung: Das Allerschlimmste. Ich habe seit einem Monat fast ständig Angst. Vor Fehlern, die ich machen könnte, und die mein gerade neu erwachtes Leben zerstören könnten. Vor Menschen, die mir Schlechtes wollen. Angst zu sterben, meine Familie zu verlieren usw. Angst vor der Zukunft gepaart mit einem riesigen Misstrauen vor mir selbst. Ich fühle mich wie eine lebende Unzulänglichkeit. Das Gespür dafür, etwas auch gut zu machen, ist unter der Angst begraben.

    Ich denke jetzt schon 'Rühr nichts an, entscheide nichts, es sowieso wieder für irgend jemand verkehrt und bringt dich, wenn nicht heute, dann in 5 Jahren bestimmt in kaum lösbare Schwierigkeiten.

    Dieses ganze Gefühls-Angst-Konstrukt ist vor einem Monat aufgetaucht und lässt mich seit dem nicht mehr los.

    Ich habe das Gefühl, etwas verloren zu haben. Bevor ich mich dazu entschieden habe, ehrlich zu leben, war ich lässig.

    Ich habe mir meine Geschichten selbst geglaubt. Ich habe Stein und Bein geschworen, dass das was ich mir da zurechtgelegt habe, alles so stimmt.
    Und dazu eben das unterschwellige Unbehagen.

    Und jetzt ist das unterschwellige Unbehagen an der Oberfläche. Die verdrängte Angst ist das alles beherrschende Gefühl.

    Ich gehe ja jetzt zur Therapie und habe auch gesagt, dass ich gerade dauernd Angst habe. Aber keine Panik. Vor Spinnen, oder Bus fahren oder so. Nein, Angst vor mir, weiterzuleben, und dass ich verlieren könnte, was ich habe. Als Strafe für meine Fehler in meiner Vergangenheit, sozusagen. Dass ich eben keine gute Zukunft verdient habe.

    Weiß nicht, ob das jemand kennt.

    Lg TT

    Hallo Frank,

    ich freue mich, dass du mir schreibst!
    Zu den Gedanken im Hier und Jetzt: Ich gehe ja zum Yoga. Da bleibe ich aber auch nicht "auf der Matte" Ich gehe gedanklich spazieren. Überlege, was ich zum Mittag möchte, ob ich noch shoppen gehen will..nach dem Yoga. Die Lehrerin sagt, dass man sich auf das Atmen konzentrieren soll, dann kehren die Gedanken zu einem zurück, das klappt aber bei mir nur ganz kurz. Am schlimmsten finde ich das im Kontakt mit Kindern. Ich mag das gar nicht, mit einem Kind zu spielen und gedanklich dauernd abzudriften. Es kommt mir unfair vor, das Kind ist im hier und jetzt und gibt sich voll her. Und ich? Bin woanders.

    Und dann habe ich noch gemerkt, dass Hörbücher mich glücklich machen. Weil ich dann zuhöre und nicht selbst denke. Hinterher merke ich dann, dass alles was ich dabei getan habe, mich glücklich gemacht hat. Selbst Fenster putzen. Einfach weil ich nicht gedacht habe. Das bedeutet ja auch, dass meine Gedanken mich unglücklich und krank machen. Und auch das wundert mich nicht. Sie sind manchmal sehr negativ. Zwar nur kurzzeitig, aber dafür dann so dass ich ganz schwarz sehe.

    Helfen die Achtsamkeitsübungen dabei anders zu denken? Ich merke ja, dass das was ich manchmal so über mich denke, schon fast Körperverletzung ist. Es gibt keinen Menschen über den ich so streng urteile, wie über mich. Glaube, dass ist sehr ungesund. Bewusst ist es mir, bis auf die Hörbücher und das sich tummeln im Warmen (Sauna, Therme, Bäder) ist mir noch nichts begegnet, dass richtig und langfristig hilft.

    Ich wünsche dir schöne Arbeitstage und danke

    LG TT

    Hallo BC,

    einfach mal danke für dein Feedback. Es hilft mehr sehr...ich fühl mich so ganz leicht im Kurs gehalten. Thanks!

    Hallo Maik,

    ich freue mich, dass du schreibst. Auf der Verstandesebene bin ich fest überzeugt, einen Weg zu finden. Nur darunter, die Gefühlswelt ist out of control und schwer zu beruhigen. Es klingt, als wäre es bei dir ähnlich. Ich habe mich heute zum Beispiel "gezwungen" es mir schön zu machen, weil ich mich auf keinen Fall weiter in diese Panik hineinsteigern wollte.

    Ich habe mein Wohnzimmer gestrichen. Es ist toll geworden. Und ganz in Ruhe. Ich hatte früher immer gern Sekt dazu getrunken. Aus allem eine Party machen. Ich war ganz überrascht wieviel Spaß ich ohne Alk hatte. Viel mehr als mit. Das ist schon ein Schatz nach 4 Monaten.

    Dann hat Verena hier vor einiger Zeit ein Buch empfohlen. 19 Minuten. Ich habs als Hörbuch gehört. Es war spannend und toll und die Autorin gefällt mir sehr. Habe jetzt schon das nächste Buch angefangen.

    Aber es ist schwer sich aus dem Sumpf der Panik zu ziehen.

    Ja, ehrlich gesagt, ich bin mir selbst, was mein Leben angeht, immer hinterhergechelt. Alles was ich hatte, war etwas zu wenig. So fühlte ich das. Sollte ich nicht einen Schritt weiter sein? Meine Gedanken..im gestern..im morgen..langsam kommt das "jetzt" zurück. Manchmal, wenn es mir gelungen ist, es mir gutgehen zu lassen, merke ich hinterher, dass ich glücklich war, weil es mir gelungen ist, im Augenblick zu bleiben.

    Ich wünsch dir, dass du lernst mit deinem Kopfkino umzugehen. Und mir auch :wink:

    LG TT

    Hallo BC, hallo Forum


    Vom Loslassen..
    Eine Prominente ist in eine Entzugsklinik eingeliefert worden. Ihr Motto war "Lebe jetzt, zahle später"
    Da dachte ich, dass das auch mein Motto war. Es ist mir klar geworden, dass jetzt die Zahltage sind. Ob ich nun darüber weine, oder nicht. Ich habe mir aus Gründen die in meiner Kindheit zu suchen sind, eine lange Phase gegönnt, die noch jugendlich war. Studieren, naiv sein, trinken, Party, nicht über später nachdenken, unschuldig sein, verantwortungsfrei sein. Ich wollte nachholen, was zu rechten Zeit nicht möglich war.

    Jetzt ist es so. Ich mache einfach weiter. Alles kündigen, was ich nicht unbedingt brauche, zahlen, was ich kann, und das Ende meiner Schulden einleiten. Verkaufen, was ich nicht mehr brauche, sparen, nachdenken, umdenken.

    Interessant ist, dass der Schmerz aus den Erwartungen ans Leben und an mich gemessen an der Realität resultiert.

    Die Formel zum Unglücklichsein. Lasse ich die Erwartungen los, bleibt nur noch die veränderbare Realität und der Schmerz wird so klein wie der Krümel eines Kuchens.

    Gut ist, dass sich meiner Kummer auf Baustelle Finanzen positiv auf meine Einsamkeit auswirkt. Da ich mit anderen jetzt einfach offen über meine Probleme und auch Fortschritte spreche, habe ich auch mehr und vor allem intensivere Kontakte, was wiederum zu mehr Ideen und Lösungsmöglichkeiten führt.

    LG TT