Hallo ersteinmal,
ich bin neu hier im Forum und mit einem schwerwiegenden Problem belastet. Ich hoffe auf Euro Hilfe oder besser gesagt auf Eure Unterstützung und ein kleine Aufmunterung.
Ich bin seit über 2 Jahren mit meinem Lebensgefährten zusammen.
Er ist 8 Jahre älter, ich bin junge 21.
Wir lernten uns kenne, da war es an der Tagesordnung das viel getrunken hat.
Ich habe damals schon die Augen verschlossen und gedacht, dass es an seinen Problemen, der damaligen Trennung seiner 2. Ehefrau und dem Verlust eines weiteren Kindes liegt.
Nun sind wir weg gezogen, die Scheidung ist durch. Die Kinder aus erster Ehe sind regelmäßig bei uns. Seine Schulden haben wir in den Griff bekommen und auch einen neuen Job hat er, indem er aufgeht.
Nun hat er vor ca. 8 Jahren seinen Führerschein verloren aufgrund einer Sufffahrt mit 1,01 Promille. Nach Ablauf der Strafe wurde ihm bekannt gegeben, dass er die MPU machen müsse. Da er Jahre vorher einen Autounfall (ohne Alkoholeinfluss) hatte bei dem sein bester Freund verletzt wurde, steht Körperverletzung im Raum.
Finanziell auf festerem Boden haben wir endlich begonnen die MPU und die damit verbundenen Veränderungen vorzunehmen. Sprich Alkohol - gibt es nicht mehr. Er hat jedoch nur 3 Wochen vorher begonnen kein Bier mehr zu trinken. Schnaps etc. verbot er sich schon länger davor.
Nun war sein MPU, ich dachte, der Anfang vom Ende der Suffzeit beginnt.... falsch gedacht. Nur kurz danach verlangte er nach dem ersten Bier!
Geschockt sah ich mir also mit an, wie 6 Bier nacheinander im Laufe des Tages in seinem Rachen verschwanden. Das Gespräch bei der Heimfahrt versuchte ich harmonisch zu gestalten aber er wurde nur wieder böse und fragte, warum ich ihm das Trinken verbieten wolle?
Nun, ich stehe an einem riesigen Abgrund und weiß nicht mehr weiter. Er hat ein eindeutiges (Sucht)problem und gibt dies auch zu.
Ändern möchte er jedoch nichts daran.
Die letzten Wochen waren so schön. Wir konnten Dinge unternehmen die normalerweise Tabu waren, da er erstens immer lange ausschlafen musste, um den Suff zu überstehen und zweiten schlechte Laune sein ständiger Begleiter war.
Wenn die Kinder da sind, sind sie ihm nur ein Hindernis am Trinken. Denn mit Weggehen ist da nichts.
Die Nacht über habe ich mir Gedanken über diese Beziehung und die damit verbundene Zukunft gemacht und bin zum Entschluss gekommen, ihm zu helfen sich selbst zu helfen.
Demnach schrieb ich einen Brief, indem ich ihm meine Gefühle, Ängste und Sorgen erläutere. Nicht in Vorwürfen formuliert denn ich möchte, dass er sich Gedanken macht. Unter anderem schrieb ich, dass er sich nun langsam aber sicher klar werden sollte, wie sein Leben weitergehen soll. Eine Zukunft mit mir und eventuell Kindern oder einer Heirat steht etwas im Wege: Der Alkohol. Ich stelle ihm somit die Aufgabe, sich zu entscheiden ob er mit mir den Weg gehen möchte, dieses Problem in den Griff zu bekommen und für die Zukunft zu bauen. Sollte er sich für den Alkohol entscheiden, werde ich ihm weiterhin ein Dach über dem Kopf bieten, ihm jedoch ein Leben mit mir ... nun ja, damit wäre es dann Schluss.
Er wird den Brief heute Abend auffinden, während ich beim Arbeiten bin und kann sich somit entscheiden. Ich hoffe richtig zu handeln, aber sehen wir es doch mal ganz genau betrachtet: Ein Leben mit einem Alkoholiker dessen Lebensinhalt nur aus Bier besteht? Kinder? Erziehung? das passt nicht zusammen!
Ich habe nicht direkt Angst, dass er sich gegen mich entscheidet, ich denke, dass er sich mit mir zusammensetzen wird und mir vorschlagen wird was wir (gemeinsam) ändern. Auch diese Aufgabe stelle ich ihm. Wobei Aufgabe und stellen etwas falsch ausgedrückt sind. Ich lege es ihm nahe, sagen wir es so! Ich weiß nur nicht, wie ich ihm helfen kann. Ich mache ihm in dem Brief deutlich dass er um professionelle Hilfe nicht herum kommt... könnt ihr mir Anlaufstellen nennen?
Ich danke Euch fürs Zuhören!
Liebe Grüße, Hallgrim.