Selbsthilfegruppe?

  • Hallo Belladonna,
    Klar, hat man beim ersten Mal Angst, weil es neu ist...
    Bist Du Dir selber der wichtigste Mensch in Deinen Leben...Carpe diem.. ?
    Dem Kreis Deiner Gedanken kannst Du so auch entrinnen. Nur zu, mehr als schiefgehen kann es nicht.
    Es reißt Dir dort, keiner den Kopf ab...
    Ich kann nur Dich nur ermutigen...Wissen, ob es Dir gut tut, geht doch nicht...

    LG

    Sebastian

  • hallo belladonna,

    ob eine shg für dich sinn macht, kann dir sicher keiner beantworten, das musst du für dich herausfinden. ich erzähle dir mal, wie es mir dabei geht.

    peinlich war mir der erste besuch nicht, es sind alles leute, die mir sonst nicht begegnen, und die meinen freund nicht kennen. also ist es mir auch relativ schnurz, was sie von mir denken - in dem sinne, als dass ich vor ihnen kein theater spielen muss.

    ich war vor drei wochen zum ersten mal dort, in einer shg vom kreuzbund, und jetzt am montag zum dritten mal. theoretisch sind das gemischte gruppen, praktisch bin ich dort die einzige angehörige. es stimmt, was karsten sagt, im prinzip habe ich dort das gleiche erzählt bekommen wie hier im forum. ABER: in der shg hatte ich reale menschen vor der nase, keine virtuellen. und es gab ein gespräch, ein hin und her, nachfragen, nuancen, das fand ich für mich gefühlsmäßig (nicht rational!) besser als hier im forum, es war halt - logisch - lebendiger. was mir auch gut getan hat ist, dass diese menschen mich ernst genommen haben und ich das gefühl hatte, willkommen zu sein in einem kreis. das steht und fällt natürlich mit den teilnehmern. beim zweiten mal hatte ich noch konkrete fragen "was mache ich wenn...", "welche wirkung hat es auf einen alkoholiker, wenn....". da bekam ich antworten von leuten, die genauso ticken wie mein freund, ihn verstehen, warum er was tut und mir das emotionlos erklären konnten. das hat mir sehr geholfen.

    am letzten montag dann habe ich mir überlegt (und auch angesprochen), was ich da eigentlich weiterhin will. wo ich doch theoretisch weiß, was ich zu tun habe, es praktisch aber (noch) nicht kann. und da kam dann als antwort: "du entscheidest doch selbst, wann für dich der richtige zeitpunkt ist, zu handeln. und wenn du nur kommst, um dich auszuheulen, das wird dir guttun, und du bist hier willkommen.". das hat mich beeindruckt. wie es weitergeht, weiß ich nicht. aber ich kann dir nur empfehlen: probier es aus. ich bin froh, dass ich das gemacht habe.

    und weißt du noch was? es war das erste mal, dass mir alkoholiker als menschen sympathisch waren, d.h. ich die menschen hinter den alkoholikern gesehen habe. bisher beschränkte sich mein einziger (lebendiger, also nicht hier im forum) kontakt zu alkoholikern auf meine eltern und auf meinen freund, menschen, die mir sehr nahe stehen (standen), und die mir durch ihre krankheit so viel angetan haben, bzw. noch antun, dass ich sie in dieser beziehung gar nicht "normal" ansehen kann, weil da immer trauer, wut, hass, hilflosigkeit, schuldgefühle, enttäuschung.... im spiel sind. das war logischerweise bei den (mir fremden) mitgliedern der shg anders, und auch das hat mir sehr gut getan. tut mir leid, wenn sich das wirr anhört, kann es nicht besser beschreiben.

    fazit: ich fand´s für mich richtig gut.

    wünsche dir viel kraft

    lavendel

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