schlechtes Gewissen-Schuldgefühle-co-abhängig

  • Hallo,

    ich habe gerade schwer mit meinen Gefühlen zu tun. Ich merke, dass ich eigentlich nach 3 Wochen meine Eltern mal wieder anrufen müsste ( müsste... genauso empfinde ich es) , aber ich will es andererseits nicht.

    Dann tue ich es eben nicht , kann man mir einfach sagen ! Aber so einfach ist es nicht. Es ist ein innerlicher Kampf, als ob ich kämpfe mit mir selbst.
    Dabei frage ich mich , was ich von dem Anruf erwarte.
    Im Grunde nichts positives für mich: meine Eltern lassen mich spüren, wie wenig ich mich um sie kümmere, meine Mutter macht das, was ich mache schlecht, ihr gehts so schelcht, wenn mein Vater trinkt, was sie aber verleugnet, er schreit rum, sie schreit rum.... ich soll dann trösten , vermitteln , so war es immer.

    Ich bin überfordert mit dem Verhalten meiner Eltern, wenn ich es miterlebe. Ich kann eh nichts tun. Ausser mich mit im Kreise zu drehen.
    Meine Eltern sind Mitte 70, meine Mutter hat immer alles für meinen Vater getan, und tut es bis heute, er konnte immer trinken (quartalsweise dann exzessiv) . Sie hat nie eine Veränderung für sich in Betracht gezogen , Zusammenbrüche , dann alles wieder in Ordnung. Und es ging weiter.

    Ich bin so geprägt in meiner Kindheit, dass ich meinen Eltern helfen muss. Ich habe mich nie abgelöst vom Elternhaus, hatte keine Vorstellung von mir und meinem eigenen Leben. Habe den Beruf gelernt, den meine Mutter mir ausgesucht hat, so unselbständig war ich. und ich bin 20 Jahre lang unglücklich in diesem Beruf geblieben.

    Ich sei wankelmütig , sagte meine Mutter. Ich würde nie was durchhalten, sagte mein Vater. So dumm wirst Du doch nicht sein, den Beruf auszugeben, hörte ich immer wieder.

    Ich konnte nicht ausbrechen aus diesem Korsett von Regeln, Vorstellungen etc..

    Erst spät konnte ich erkennen. Auch heute noch bin ich abhängig , co-abhängig, aber ich stelle immer mehr in Frage.
    Meine Mutter sagte letztens zu mir, dass ich wohl nicht so dumm sein würde, jemand anders zu vertrauen.

    Das traf mich und hat viel in Bewegung gesetzt in mir.

    Ich sollte immer nur der Familie vertrauen. Nur ihnen meinen Eltern und ein paar Verwandten. Die Verwandten schauten auch weg, wenn es bei uns krachte.
    Damit kettete meine Mutter mich an sich. NAch außen hin machte sie mich auch schon mal lächerlich vor anderen leuten.

    Sie benutzt mich und das bis heute. Durch mich will sie sich besser fühlen.
    Sie hat immer etwas auszusetzen.


    Aufgrund ihres Alters frage ich mich, ob es richtig ist, wenn ich das tue , was ich will, nämlich wenig sehr wenig Kontakt ( ich denke das steht hinter dem "ich will sie nicht anrufen") . Aber soll ich mich wieder sonstwie verrenken um eine Anerkennung und Bestätigung zu bekommen, die ich eh nicht kriege ?


    Ich fühle mich nicht wophl, so oder so nicht.


    Ich lasse das jetzt hier so stehen, und hoffe ,dass der Druck weniger wird in mir.


    Schöne Grüße,
    Tjorven.

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