Hallo zusammen

  • Hallo zusammen,

    ich wollte meine vergangenheit auslöschen und nicht mehr Alkoholikerin sein. Nach einer Entwöhnungstherapie vor 11 Jahren war ich 7 Jahre trocken. Dann ging es ganz langsam los. alkoholfreier Sekt, Mal eine Piccolo, mal ein Wein. Nun bin ich wieder meistens bei einer Flasche Wein pro Tag,manchmal auch mehr, nicht tagsüber, eher abends zur "Entspannung". Es gibt auch immer wieder tage, an denen ich nicht trinke, an denen mir meine Problematik richtig bewußt ist. dann aber verdränge ich es wieder, tue so als wäre mein alkoholkonsum "normaler Konsum", machen andere doch auch. Ich bin gerade durch ein Nichtraucherforum schon einige zeit Nikotinfrei (auch immer mal mit kleinen rückfällen im Zusammenhang mit Alkohol) und hoffe dass dieses Forum genauso hilfreich ist. Wenn diese Zeilen hier stehen kann ich mich weniger selbst belügen, muss mich konfrontieren. Ich finde es fast tragisch für mich, dass ich durch mein trinken keine Schwierigkeiten im Beruf habe, im Gegenteil habe im letzten Jahr trotz Alkohol die größten Hürden genommen. Ich kann halt wunderbar funktionieren und jetzt werde ich das mal für mich tun und mir klar machen, dass es gut ist das erste Glas stehen zu lassen.

    marmelade an ihrem Tag1

  • Hallo und willkommen marmelade.
    Ich bin auch noch ganz neu hier. Ich denke, man kann jeden beglückwünschen zu einem so heilvollen Entschluss, wie du ihn gefasst hast und kann nur absolut unterstreichen, dass es gut ist, seine Gedanken in irgendeiner Form zu äußern, um sich ihnen intensiver stellen zu müssen (wollen!).
    Was ich nicht glaube ist, dass man seine Vergangenheit auslöschen kann. Man muss sich ihr schon stellen und zu ihr stehen und sie aufarbeiten, um sich selbst zu begreifen und die Zukunft anders gestalten zu können.
    Das du schreibst, du findest es fast tragisch, dass du im Job immer noch gut bestehst könnte fast mutmaßen lassen, dass du selber Sorge hast, dass es dir noch zu gut geht und du den Punkt der Umkehr noch nicht erreicht hast.
    Aber du schreibst : " ich habe trotz Alkohol die größten Hürden genommen ..." und unterliegst nicht der Illusion, dass du die Hürden etwa wegen des Alkohols nehmen konntest.
    Darauf lässt sich doch aufbauen.
    Ich wünsch' dir beim weiteren Aufbau jedenfalls alles Gute ...

    Micha

    Das Schönste kommt noch

  • Hallo marmelade,

    willkommen hier bei uns im Forum.

    Du warst schon mal 7 Jahre trocken. Das ist schon eine sehr große Leistung gewesen. Doch so passiert es eben doch, wenn man sich selbst überschätzt, sich nicht weiter mit seiner Erkrankung auseinandersetzt und sie sogar verdrängt. Dann geht es wieder los mit dem "kontrollierten Trinken", dass doch nicht möglich ist für uns.

    Lies Dir hier die Beiträge durch. Sei offen und ehrlich zu Dir selbst dabei, dann wirst Du hier viele Denkanstöße für Dein weiteres Leben finden.

    Hast Du Dir überlegt, nicht noch eine Langzeittherpie zu machen. Deine erste hat Dich doch auch so weit gebracht.

    Zitat

    Ich finde es fast tragisch für mich, dass ich durch mein trinken keine Schwierigkeiten im Beruf habe, im Gegenteil habe im letzten Jahr trotz Alkohol die größten Hürden genommen

    Hätte von mir sein können! Ging mir ganz genauso. Es ist aber nicht tragisch. Du bist jetzt bereit, wieder mit dem Trinken aufzuhören. Nur das zählt.

    lg
    Teufelchen

  • Danke für das willkommen,

    eine neue LZT kann ich mir beruflich nicht leisten, bin selbständig und kann nicht einfach für Wochen aussteigen.
    Werde mich halt so durchschlagen müssen, deshalb ja auch meine Anmeldung hier, 24 h statt zu trinken lesen oder schreiben zu können ist schon eine gute Möglichkeit.

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