• Hallo GiDa,

    ich hab dir ja schon im Vorstellungsthread geantwortet.

    Dein Bruder und dein Vater sind erwachsen- warum solltest du ihnen helfen? Weil deine Mutter trinkt? Und wer hilft dir? Ich gehe davon aus, dass sie alt genug sind, um sich bei Bedarf selbst zu helfen.
    Sollte der Bruder noch minderjährig sein, kannst du überlegen, ob du ihn bei dir aufnehmen kannst.

    Also, was ich machen würde:

    Vielleicht würde ich mich mit Bruder und Vater an einen Tisch setzen und über die Situation reden. Das tut euch schonmal gut. Dann solltet ihr klären, was ihr nun erwartet und versuchen, an einem Strang zu ziehen.

    Will dein Vater nun noch mit ihr zusammenleben?
    Fakt ist: Wenn ihr mit Konsequenzen droht, müsst ihr sie auch durchziehen- sonst werdet ihr unglaubwürdig.

    Ich würde, wie bereits geschrieben, mein hilfloses Kind, was sich in dem Alter nicht artikulieren kann, niemals bei einem Alkoholiker lassen:

    Zum einen wird die Stimmung dort völlig im Eimer sein- und ist nichts für ein Kind. Und zum anderen würde ich mich niemals nie nie nie auf die Trinkmenge und das Trinverhalten eines Alkoholikers verlassen und das Kind in die "Obhut" meiner Mutter geben.
    Auch wenn es 3 Mal gut ging- beim 4. Mal gehts daneben und das Kind leidet darunter. Zudem ist deine Mutter für ein Kind, was durch beobachten momentan am meisten lernt, kein Vorbild.


    "Ich will den kontakt nicht abbrechen, da meine Tochter ihre oma sehr lieb hat."

    Dein Kind ist noch sooo jung- würdest du ihm demnächst statt Wasser und Tee Cola geben und vor jedem Mittagessen Eiscreme, weil es die so liebt? Also.
    Du musst zu seinem Wohl entscheiden.

    Und nebenbei- wieso sollte deine Mutter aufhören zu trinken, wenn alles so weiterläuft wie bisher? Ein paar Familienmitglieder den Zeigefinger heben, "du du du" sagen- und das war's? Warum sollte sich deine Mutter deswegen auf den unbequemeren Weg begeben, wieder in die Klinik zum Entzug etc, wenn doch auch so alles wie gewohnt weiterläuft?
    Hier helfen nur Konsequenzen.

    Den Auslöser wirst du nie erfahren- manche trinken auch einfach wieder, weil sie wollen. Weil sie nur ein Jahr pausieren wollten. Andere werden rückfällig, weil sie nicht genug an sich gearbeitet haben- ein Entzug reicht da nicht, es müssen Therapien folgen. Weil der Alkohol in einem ungünstigen Moment griffbereit stand- und man sich vorher nicht um ein alkoholfreies Umfeld gekümmert hat. Bei manchen sind es Mischungen aus allem oder noch andere Gründe.

    Ich würde sie wohl direkt auf die Situation ansprechen, wenn du es kannst. Aber- was soll es bringen? Wenn sie weitertrinken will, trinkt sie weiter. Du solltest dir vorher überlegen, was dir das Gespräch bringen soll. Wenn alles danach seinen gewohnten Lauf nimmt und du nichts änderst- dann bringt so ein Gespräch auch nicht viel.

    Nein, es wird ihr nicht helfen, den Zugang zum Alkohol zu erschweren. Sie wird immer an welchen ran kommen und du machst dich so nur kaputt. Außerdem ist sie erwachsen und darf trinken, wenn sie will.

    Du kannst dir helfen- und deiner Tochter, wenn du euch da raus hälst.
    Und ansonsten helfen möglicherweise Konsequenzen, die du durchziehst: Trinkt die Mutter weiter- Kontakt reduzieren, Tochter nicht mehr alleine überlassen. etc.
    Dann siehst du, wie sie reagiert:
    wenn sie sich dann wieder in Behandlung begibt, ist alles gut- trinkt sie weiter, wäre es in Zukunft auch nicht besser geworden, da der Alk eben an 1. Stelle steht.

    Wenn du gar nichts machst, bleibt alles wie gehabt.


    Viele Grüße und gute Nacht,
    Zimttee
    (27 Jahre alt, Mutter davon 23-24 Jahre alkoholabhängig)

    Ich kann nachvollziehen, dass es dir sehr an die Nieren geht- aber leider kannst du nur bedingt was ändern. Aktiv handeln kannst du nur für dich und deine Tochter.

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