Zitat von Ratsuchende28
Ja sicher du hast Recht Alkohol ist Alkohol nur leider gilt dies in unserer Gesellschaft als "normal" mal ein Gläschen Wein zu trinken gerade unter Freunden gehört das schon dazu. Was denkst du wie ungläubig alle reagieren, wenn man dies abschlägt? Da wird gleich gefragt wieso denn? Gegen ein Bierchen ist doch auch nichts einzuwenden...
In deiner Gesellschaft vielleicht.. Aber ich kenne Leute, für die das normal ist und die eben nichts dazu sagen. Es kommt immer darauf an, mit welchen Menschen man sich umgibt.
Zitat von Ratsuchende28
Ja wegen seines Suchtverhaltens bin ich auch kaum informiert er weicht ja aus wenn ich ihn direkt danach frage wieviel er nun genau getrunken hat..oder reagiert wütend, deshalb lasse ich es. Letztendlich führt es nur zu Streit......
Warum solltest du auch informiert sein? Was glaubst du ist der Grund für Streit? Wann entsteht Streit?
Genau, immer dann, wenn du ihn konfrontierst. Fazit: Er will die Konfrontation nicht, oder? Warum wohl?
Zitat von Ratsuchende28
Hmm meinst du wirklich, dass da gar keine Einsicht ist nicht mal Hoffnung? Denn schließlich hat er sich selbst bei der Suchtberatung angemeldet!
Ohne Einsicht geschieht in diesem Fall gar nichts. Schau dich mal bei anderen um- überall wirst du diesen Satz lesen. Es ist mega schwer, trocken zu werden. Das geht nicht ohne die Einsicht, dass es notwendig ist, lebenswichtig ist, diese Strapazen auf sich zu nehmen und den mehr als unbequemen Weg zu gehen.
Der Anruf bei der Suchtberatung ist gar nichts ohne diese Einsicht. Wahrscheinlich eher das Mittel, damit du Ruhe gibst, weil du wieder Hoffnung geschöpft hast und du denkst, dass er nun wieder mit dir am Strang zieht. Lies dich ruhig hier mal ein wenig durch.
Glauben würde ich ihm erst, wenn er aufhört zu reden und zu streiten und stattdessen die Koffer packt und in den Entzug geht. Ich meine, seine Aussagen waren ja schon oft gelogen, da würde ich auf den Rest auch nichts mehr geben. "Actions speak louder than words"
Zitat von Ratsuchende28
Danke, dass du mich bestärkst, das mit der Therapie sehe ich genauso wie du. Von dem Wörtchen "Therapie" will er aber noch nicht genaueres wissen..bin aber erstmal froh, dass er überhaupt zur Beratung geht. Ich hoffe, dass ihm dort auch das gesagt wird, worauf ich hinaus will. Es ist ein Prozess mit ein mal Beratung ist es nicht getan.!
Warum will er wohl nichts von Therapien hören?
Ich denke, für uns "gesunde" ist es schwer zu verstehen, dass es Menschen gibt, die auf dem gesunden Pfad nicht gehen wollen. Ich dachte immer, dass jemand meiner Mutter nur mal sagen muss, wo es lang geht und was passiert, wenn sie weitermacht.. Dann wäre alles gut. Mitlerweile hat man es ihr zig Mal gesagt und ich muss akzeptieren und erkennen, dass es Menschen gibt, die diesen destruktiven Weg gehen, Kinder, Ehepartner und Familie um sich herum ausblenden und sich lieber im Rausch kaputt machen. Auch wenn es für uns unvorstellbar ist, für sie ists der Weg.
Meine Mutter hatte mal wieder eine fiese Alkoholvergiftung und wurde bewusstlos mitgenomm.en. Ich war damals schon Anfang bis Mitte 20 und so voller Hoffnung, als sie sie mitnahmen. NUN muss sie es doch endlich checken. Die Ärztin merkte das und sagte mir, ich solle mir bloß nicht zu viele Hoffnung machen. Ich war voll gegen den Kopf gestoßen- sie sollte mich doch bestärken. Nee, sie hatte Recht, es hat nichts geändert.
Zitat von Ratsuchende28
Sicher du hast schon Recht mit dem nicht schwanger werden..meine Vernunft sagt mit dasselbe..mein Herz ist naiv und meint vielleicht würde ihn das aber retten, dafür würde er seine Sucht in den Griff kriegen..ja es ist falsch so von mir zu fühlen!
Kein Kind kommt gegen die Sucht an- es wird nur darunter leiden und keine guten Voraussetzungen für sein Leben haben, sondern in ein Suchtkrankes System als weiteres Rädchen geboren werden. Das haben Kinder nicht verdient.
Zitat von Ratsuchende28
Koffen packen und gehen..das schaffe ich noch nicht..ich will ihm noch zu sehr helfen...aus Liebe.
Was ist denn mit der Liebe zu dir selbst? Ist dir klar, in was für ein Elend du dich da mit offenen Augen begibst? Du verpulverst wohl deine besten Jahre.
Liebe oder Abhängigkeit?
Zitat von Ratsuchende28
Für mich wäre eine Beziehung mit einem Lügner und Trinker auch nie in Frage gekommen..das ist der springende Punkt: mein Mann war dies nie auch nicht zum Zeitpunkt unserer Eheschließung sonst hätte ich ihn nie geheiratet...aber jetzt geht das alles nicht so einfach ...nun ist es komplizierter..
Sicher? Kaum vorstellbar, dass sich ein Mensch in nur 10 MOnaten von jetzt auf gleich so ändert und um 180 Grad wendet.
Zitat von Ratsuchende28
Eine Scheidung kommt für mich nicht in Frage..
Ja, für ihn Therapie und Entzug nicht und für dich keine Scheidung. Dann bewegt sich nichts auch nur ein Stück und alles bleibt, wie es nun ist. Die Duldung wird er spüren und munter weitertrinken. Nur Handlungen und Konsequenzen werden ihn zu irgendwas bringen.
Zitat von Ratsuchende28
Ich wünsche mir, dass ich den Mann, den ich geheiratet habe, zurück bekomme.
Er soll sich seinen Probleme stellen und für UNS kämpfen...eine Therapie machen und wir beide kommen gestärkt hervor..ich will, dass dies alles ein Ende nimmt dieser Alptraum, aber ein GUTES!!!!..
Manchmal ist das Leben kein Wunschkonzert- gerade in deiner jetzigen Situation solltest du realistisch bleiben: ohne seine Einsicht keine Wende, keine Besserung.. Und selbst, wenn er eine Therapie macht, bedeutet das nicht direkt das gute Ende.
Zitat von Ratsuchende28
Ja die Merkmale der Co-Abhängigkeit kenne ich bereits, habe mich sogleich belesen...leider treffen einige wenige Punkte bereits auf mich zu, aber es ist schwer, da gar keinen Punkt zu berühren, wenn man den Alkoholiker liebt...sicher muss ich aufpassen. ..
Deine Worte triefen nur so vor Co-Abhängigkeit- es sind nicht nur wenige Punkte, die auf dich zutreffen.. Sondern du steckst bis zum Halse drin.. Ohne diese irrationale Denkweise zu bemerken. Ich denke, man kann trotz LIebe realistisch denken... Normalerweise.
Du greifst die Aussagen anderes auf, stimmst ihnen scheinbar zu und relativierst sie im nächsten Halbsatz bzw beschönigst.
Zitat von Ratsuchende28
Ja in Gegenwart von anderen trinkt er nicht das ist ja das kuriose dort kann er sich immer zusammen reißen er ist so kontrolliert, lehnt stets den Alkohol ab. Das ist der springende Punkt sicher hat er sich nur unter Kontrolle, da die Scham zu groß ist. Er schämt sich sehr auch vor mir...würdest du mir raten es allen zu erzählen? Dann habe ich aber Angst, dass ihm der Druck zu groß wird und er dadurch noch tiefer rein rutscht.....
Nö, wenn du es allen erzählen würdest, sähest du sein wahres Gesicht und seine wahre Motivation. Wenn sein alleiniges Ziel, was er verfolgt, zunichte ist... Hat er keinen Grund mehr, bei dir auf gut Wetter zu machen.
Ich würde mich wohl trennen und dann sagen, warum. Aber ich würde es nicht als Druckmittel nehmen, um ihn zu erpressen.#
Meine Mutter hat übrigens in der Öffentlichkeit auhc keinen Schluck getrunken; nicht zum Essen, nicht bei den Eltern.. Nirgendwo. Um ihr Spielchen weiter aufrechtzuhalten und nicht als Alkoholikerin erkennbar zu sein.
Zitat von Ratsuchende28
Ich will für mich jetzt den Termin abwarten, ob er denn wirklich hin geht und vorallem welchen Schritt er in die Genesung weiter gehen möchte. Das ist jetzt ausschlaggebend für mich..
Selbst wenn er geht, heißt das nichts. Da wird kein Schalter umgelegt, der aus einem Säufer ein trockenes Lamm und den perfekten Ehemann macht. Schau dich hier mal um, was der Beratungstermin in der Regel brachte- oft kamen die Männer wieder und logen das Blaue vom Himmel runter, nur damit die Frau/oder der Mann wieder Ruhe gab und sie unbehelligt weitertrinken konnten. Wenn der Mann so widerwillig und ohne eigenen Antrieb dorthin geht, kannst du es knicken.
Ich denke, dass das Dinge sind, die du nicht wirklich hören möchtest. Aber ich fürchte, dass das Dinge sind, die du klar haben solltest, um richtig beurteilen und abschätzen zu können.
Liebe Grüße,
Zimttee