• Hallo anni

    willkommen im Forum!

    Du hast noch nie drüber gesprochen? Oh bitte sei vorsichtig damit, alleine diese Vergangenheit zu bewältigen.

    Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen und davon, wie ich es bei anderen in der Therapie erlebt habe. Es ist so oft die Vergangenheit, die unterschwellig als Belastung (oft) jahrzehntelang mitschwingt und perfekt verdrängt wird, ohne
    daß etwas davon zu bemerken wäre.

    Wenn es aber dann (durch was auch immer)... bei Dir ist es nun die Tatsache, daß Du selbst Mutter geworden bist....
    wenn es dann anfängt hoch zu kommen, dann braucht man eigentlich dringend Hilfe. Und zwar solche, die weiß wie viel
    Du Stück für Stück bewältigen kannst... bzw. wo eine Pause oder eine zwischendrin wichtige Stabilisierung notwendig ist.

    Hier im Forum zu lesen und mich mit mir zu beschäftigen hat in mir sehr viel bewegt. Aber Du hast es hier nicht mit einem Umfeld zu tun, das immer darauf achten kann, was Du noch verkraftest. So alte Dinge (vor allem wenn noch nie drüber gesprochen wurde!) können sehr stark werden. Mich hat es komplett aus meinem Alltag geworfen. Und ich habe Frauen kennengelernt, die mit über 50 und mit erwachsenen Kindern
    plötzlich von den Dingen eingeholt wurden, die sie mit ihrer Mutter erlebt haben. Die Gefühle von damals können so real auftreten, als wäre es heute. Selbst in der Psycho-Therapie wird zum Teil recht sorglos in der Vergangenheit rumgestochert. Nur wirklich gute Therapeuthen achten darauf, daß keine Re-Traumatisierung eintritt.

    Ich finde es gut, daß Du schon im ersten Post darauf acht gegeben hast, wann es für Dich zu viel wird.

    Beim Lesen von anderen Lebensgeschichten kommen mir heute noch eigene Erlebnisse unterschwellig hoch. Wenn Du Dich mit der Vergangenheit auseinandersetzen möchtest, dann schau darauf, daß Du einen Rückhalt findest und etwas was Dich in die Lage versetzt, Dich selbst "zu fangen" oder zu beruhigen, wenn unangenehme Erinnerungen stark werden.

    Such Dir eine reale Person oder Gruppe, bei der Du offen reden kannst und einen geschützten wohlmeinenden Ort hast.

    Ich hoffe, daß Du hier den Austausch findest, der Dir gut tut und auf Dich acht gibt.

    Zum Kontakt mit Deiner Mutter und der von Dir angesprochenen Konfrontation... mag ich jetzt nicht direkt was schreiben. Ich frag mich, ob Du Dir da einen Gefallen tust.
    Wenn sie trinken will, reibst Du Dich nur unnötig auf.

    Vielleicht findest Du einen Weg, der für Dich gangbar ist und bei dem genügend Kraft bleibt, Dich um Deine kleine Familie in erster Linie zu kümmern. Dies ist Dein Leben. Und nur dieses Leben kannst Du gestalten. Kein anderes. Und es ist Aufgabe genug dieses, Dein Leben so unbeschwert wie möglich zu leben. Vergiß die Freude nicht an all dem was Du in der GEGENWART hast. Und sei behutsam mit Deiner Vergangenheit und sparsam mit Deiner Kraft.

    Ich wünsche Dir von Herzen
    alles Gute
    Nys

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