Ich bin...*unsicherheitsräusper*...Alkoholiker

  • Hallo 415, 514 oder doch 415 ;) ,

    Du hast die letzten Tage viel erlebt! Die verschiedendsten emotionalen Eindrücke gehabt, "gekämpft" und doch hast Du "gewonnen". Mich hat dieses neue Spektrum an Gefühlen (vorallem letztes Jahr) sehr überrascht. Aber es macht einem auch bewusst, dass man wieder lebt und nüchtern seinen Alltag verbringt mit all seinen Facetten. Im Suff hätteste Du das alles nicht wahrnehmen können. Die Gefühle (die guten, wie die schlechten) wären im Alkohol ersoffen.

    Gerade in der Anfangszeit passiert so viel und es tun sich manchmal an allen Ecken und Kanten neue Baustellen auf und plötzlich hat man einen riesen Berg vor sich. Vielleicht täusche ich mich, aber ich habe das Gefühl, dass Du gerade vieles gleichzeitig erreichen willst.

    Mir hilft immer, wenn ich mir meine Ziele und Prioriäten deutlich mache. Quasi eine Rangliste meiner Ziele. Ich brauche mir keine Freunde suchen, die nicht trinken, wenn ich selber noch trinke oder gerade meinen Entzug mache. Und meine Freizeitgestaltung kann ich auch nicht komplett umstellen, wenn Körper und Geist noch mit dem Entzug zu tun haben. Das muss natürlich jede/r für sich selber entscheiden. Aber manche Dinge brauchen Zeit. Und man darf sich selber nicht stressen oder unter Druck setzen, weil man alles "richtig" machen will.

    Du schreibst immer wieder vom Meditieren und von Yoga. Das scheint für Dich eine gute Möglichkeit zu sein, zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Und alleine im Kino warst Du auch...(Ob ich mich das jemals trauen werde?).


    Zitat

    Morgen und übermorgen werd ich mich die Abende zuhause einbunkern.

    --> daran ist nichts schlimmes! Im Gegenteil, gerade am Anfang können die eigenen 4 Wände der "sichere" Rückzugsraum sein, den Mensch in eben dieser Situation brauch. Das heißt ja auch nicht, dass man das die nächsten Wochen oder Monate so weitermacht....

    In meinem letzten Post habe ich von "Schwäche" geschrieben. Das war nicht auf dich bezogen, sondern auf mich und meine Empfindungen. Wollte nur nochmal klarstellen, dass ich Dir nichts unterstellen wollte :D

    Ich wünsche Dir einen schönen, trockenen Sonntag!

    vg panem

  • Hallo panem,

    ich denke, du hast recht. Es ist jetzt erst mal besser, die Dinge langsam anzugehen. Einbunkern ist sicher keine Dauerlösung, aber für die erste Zeit nicht das Schlechteste. Vielleicht habe ich aber den Ausdruck "Einbunkern" unglücklich gewählt, man (oder wenigstens ich) denkt bei diesem Wort an einen gewissen Herrn aus der Vergangenheit, bei dem's eher bös ausgegangen ist... :wink: Vielleicht wäre "Rückzugsort für Entspannung und Ruhe", um deine Wortwahl ein wenig aufzunehmen, der bessere Ausdruck.

    Außerdem sind die Feiertage im Anmarsch, da muss ich dann sowieso mal wieder ein wenig "raus"...

    Das mit der "Schwäche" kam bei mir nicht als "Unterstellung" an. Allerdings war ich etwas unachtsam: weil ich das von mir kenne - dass ich die Tendenz habe, mich als "schwach" hinzustellen - und es an mir nicht mag, hab ich sofort emotional reagiert und ein kleines "Stärkemanifest" vom Stapel gelassen. Und dabei total vergessen, dass du ja von dir redetest und nicht von mir. Ich hoffe, meine Worte kamen nicht irgendwie "übergriffig" oder "belehrend" rüber - sie haben natürlich in erster Linie mit mir selbst zu tun... :oops:

    Ich wünsch dir auch einen trockenen Sonn-, oder falls du erst morgen wieder reinschaust, Montag,
    liebe Grüße,
    514

    P.S. "514" ist der richtige Name, "415" wurde bei der Registrierung draus, wahrscheinlich, weil ich damals nicht ganz nüchtern war...ich habe bereits einen der Admins kontaktiert mit der Bitte, das richtigzustellen... :wink:

  • Hallo 514,

    ich finde das hört sich nicht nach Rückzug aus dem Sozialleben an, sondern vielmehr nach der Neuordnung Deines Lebens. Und da ist ein gemütliches Heim sehr wichtig finde ich. Und hat viel mit Selbstfürsorge zu tun. Der Weg nach draußen und neuen Kontakten steht Dir ja jederzeit offen und ergibt sich vielleicht einfach, wenn du soweit bist. Das Schöne ist, nüchtern kann man auf seinen Körper und Geist Rücksicht nehmen, daran arbeitest Du, das find' ich klasse!

    Schöne Grüße
    Q. :)

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

  • Hallo Quantensprung,

    dein Post kommt gerade recht: bin grad in einer etwas melancholischen Phase, deine bestärkenden Worte geben mir etwas Auftrieb :) - danke!

    LG
    514

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