Janny

  • Hallo Janny,

    ich habe Deinen Beitrag vom Thread "Rückfall, warum? hierher verschoben, damit die Möglichkeit besteht, die Diskussion weiterzuführen.

    Vorab, ich bin nicht verletzt!

    Zitat

    Wenn dann ich, die dem Betroffenen am nächsten steht, versuche die angemessenste Lösung des jeweiligen Problems zu finden, stehen jedoch die meisten davon parat und dozieren über Co-Abhängige.

    Das ist Co-Abhängigkeit! Alkoholismus ist eine Krankheit, die physische sowie erheblichen psychischen Schaden anrichtet. Es steht Dir nicht zu Lösungen anzubieten, da Du nicht über die notwendigen Qualifikationen verfügst, außerdem bist Du Co-Abhängig!

    Zitat

    Mich nervt das langsam ziemlich.

    Kann ich nachvollziehen. War selbst auch genervt davon, als behauptet wurde, ich wäre alkoholabhängig. Erst als ich das endlich voll und ganz akzeptieren konnte, war ich in der Lage, mir ein trockenes und zufriedenes Leben aufzubauen. Habe mich wieder in den Mittelpunkt meines Lebens gestellt.

    Das solltest Du auch tun!

    Zitat

    Nur weil jede Hilfe einer Partnerin sofort als Co-Alkoholismus deklariert wird? Das kann es doch nicht sein, oder? Ich will ehrliche Tatsachen und Argumente, nicht eine Pauschalabfertigung.

    Das ist keine Pauschalabfertigung, sondern Tatsache, dass Du das Verhalten einer Co-Abhängigen hast. Das kann Dich nerven, kann Dich wütend werden lassen, kannst Dich von der ganzen Welt ungerecht behandelt fühlen lassen. Doch das ist der Fakt, den Dir auch schon Therapeuten mitteilten und wir hier aufgrund unserer eigenen Erfahrungen mit unseren eigenen Co-Abhängigen sofort erkennen.

    Das ist schwer nachvollziehbar! Deshalb, suche den Austausch mit anderen Betroffenen in Selbshilfegruppen.

    Stelle auch mal Dein eigenes Denken und Verhalten in frage. Das wird Dich weiterbringen. Beschäftige Dich mit Co-abhänigen Verhalten! Damit hilfst Du Deinem Freund und Dir. Das kann ich nicht oft genug schreiben.

    lg
    Teufelchen

  • Hallo Janny

    Sorry, dass ich jetzt erst antworte. In meinem ersten Beitrag hatte ich geschrieben, dass vermutlich eine Beziehung zwischen deiner Essstörung und seiner Abhängigkeit besteht. Die Vermutung beruht auf der Überlegung, dass deine Essstörung eine psychische Krankheit ist und die Krankheit deines Freundes dich doch auch enorm belasten kann. Infolgedessen könntest du selbst auch wieder Probleme mit deiner Essstörung bekommen. Ich will nicht behaupten dass es so ist, aber die Möglichkeit besteht, dass ihr euch gegenseitig runterziehen könntet.

    Co-abhängiges Verhalten muss in diesem Fall anders definiert werden. Wenn im „normalen“ Fall von Co-abhängigem Verhalten gesprochen wird, dann ist damit gemeint, dass die Bezugsperson Arbeiten und Verantwortung des trinkenden Partners übernimmt, die dieser selbst erledigen sollte. In deinem Fall sehe ich das etwas anders. Es kann doch nicht sein, dass du Sachen für ihn erledigst, die du auch machen müsstest wenn er trocken wäre, und nur weil er trinkt, dieses ein co-abhängiges Verhalten sein soll. Da glaube ich sind wir grundsätzlich einer Meinung. Natürlich sollst du ihm nicht alles abnehmen, aber was er nun gar nicht auf die Reihe bekommen kann, ob er trocken oder nass ist, wirst du weiterhin machen müssen. Von ganz fallenlassen halte ich in seinem Fall auch nichts, da er nicht in der Lage ist die richtige Schlussfolgerung daraus zu ziehen und auch entsprechend richtig zu reagieren. Wenn fallenlassen, dann kann es nur auf die Art und Weise geschehen, dass anderweitig für ihn gesorgt wird.

    Wenn von betreutem wohnen die Rede ist, muss ich passen, weil ich nicht weiß ob dort dafür gesorgt werden kann, dass er seine Medikamente nimmt und wenn er sie nimmt, er auch keinen Alkohol bekommt. Dasselbe trifft auch zu, wenn er in ein Heim kommen sollte.

    Als erstes wirst du für dich entscheiden müssen, ob du das durchhalten kannst, wenn du ihn betreust. Da du das aber schon öfter gehört hast, will ich das hier nicht weiter vertiefen. Wie war das denn in den beiden langjährigen Phasen als er trocken war? Kannst du nicht versuchen die gleichen Bedingungen zu schaffen? Kannst du abschätzen, ob er dann in der Lage ist, wieder trocken zu werden? Einen besseren Rat habe ich auch nicht parat. Leider ist es sehr, sehr schwer zu raten, wenn jemand so wie er nicht in der Lage ist, sich selbst aktiv zu bemühen.

    Wünsche dir viel Kraft, das durchzustehen

    Lieben Gruß
    Henri

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!