Soll ich oder soll ich nicht?

  • Hallo liebe Mitglieder,

    bin ziemlich neu hier. Habe mich auch schon bei den Erwachsenen Kindern vorgestellt.
    Schrieb das Gleiche auch als Co-abhängige in dem Bereich. Mich interessiert Eure Meinung als Betroffene.


    Vor einigen Wochen habe ich mich von meinem lieben, doch uneinsichtigen Freund getrennt. Wir waren ein halbes Jahr zusammen und er sah seine Trinkerei nicht ein. Ich kam mir immer fremder neben ihm vor. Selbst im Urlaub hatte ich das Gefühl, er ist meilenweit entfernt.
    Ich fing leider auch schon an zu trinken, obwohl ich zu Hause sehr selten trinke. Auch aus dem Grund habe ich für mich die Notbremse ziehen müssen.Leider auf der einen Seite, denn er hat super schöne Eigenschaften, aber nun ja, auf Dauer wären wir wahrscheinlich noch mehr in den Sog hineingeraten und ich hatte einfach nicht die Kraft dazu nach mehreren Partnerschaften mit Männern mit Suchtstruktur.

    Trotzdem möchte ich ihm irgendwie "helfen". Wir treffen uns ja jetzt als Freunde. Wir haben während unserer gemeinsamen Zeit nicht ständig über den Alk gesprochen. Ich habe mehr über die Nähe, die mir fehlt und die Unverbindlichkeit und sein Schweigen gesprochen. Daher denke ich, ist Alkohol noch nicht das Reizthema bei ihm.
    Wie kan ich im Gespräch das Thema auf seine Sucht lenken. Natürlich ist mir klar, dass ich nichts bewirken kann, was er selber nicht will.

    Oder soll ich jeden Versuch unterlassen? weil es eh nichts bringt? mich würden eure Erfahrungen interessieren...

    Lieber Gruß....

  • Hallo Wildblume,

    schade, dass hier noch keine Antworten für Dich eintrudeln.
    Leider kenne ich mich mit der Co-Thematik nicht genug aus,
    um Dir fundierte Ratschläge geben zu können.

    Vielleicht ist es gut, wenn Du Dir überlegst,
    warum Du "helfen" möchtest.
    Jeder Mensch ist es wert, dass ihm geholfen wird.
    Aber nur wenige Menschen können es leiden,
    wenn ihnen Hilfe aufgezwungen wird.
    Wäre Deine Hilfe willkommen?
    Und wäre geben und nehmen ausgeglichen?

    Viele Grüße
    Correns

  • Hallo Correns,

    vielen Dank für deine Antwort. Ich habe jetzt Antworten im Co-abhängigen Forum bekommen, das hat mir gut getan.

    Auch deine Anmerkungen finde ich sehr gut, sie regen mich zum Nachdenken an.
    Nein, meine Hilfe ist nicht willkommen und das muss ich akzeptieren lernen. Das ist ja genaus die Problematik, dieses mich "Aufdrängen".
    Wenn ich das so sehe, wie du das schreibst und mich dann in meinen Freund hineinversetze, könnte ich mir vorstellen, wie er sich vielleicht fühlt. Für mich fühlt sich das übergriffig an.
    Ich habe ganz bewusst hier auch bei "euch" geschieben, weil ich mir Anregungen erhoffte.

    Lieber Gruß...

  • Hallo Wildflower,

    ich habe selbst sehr lange gesoffen.

    Wenn er seine Trinkerei nicht einsieht gibt es ja auch nichts wo du helfen könntest.

    Du "redest ihm das nur ein" und damit ist er bestimmt nicht einbverstanden.

    Wenn er sein Problem einsieht und weiter trinken will kannst du auch nichts machen,

    dann bist du die "Böse" die ihm sein Alkohol nicht gönnt.

    So lange er nix ändern will kannst du machen was du willt, es ist falsch :!:

    Wenn er etwas ändern will ist es seine Aufgabe etwas zu unternehmen, nicht deine.

    Sehe zu dass es dir gut geht, er ist für sich selbst verantwortlich.

    LG Martin

  • Hallo Martin,

    vielen Dank für deine klaren Worte. Das ist, was ich jetzt brauche, um Abstand und Klarheit zu gewinnen.
    Für mich etwas tun, fällt mir sehr schwer.
    Als wir noch zusammen waren, verbrachte ich Stunden im Internet auf der Suche danach, wie er tickt........
    Ich weiß überhaupt nicht mehr so richtig, wie es sich anfühlt, bei mir zu sein........
    Aber gut, erste Einsichten sind gut. Ich merke, wie ich im Sumpf der Co-abhängigkeit bin und will da raus.
    Eine Frage: sein Vater hat getrunken, war er dann als Kind auch co-abhängig und ist jetzt Alkoholiker? Andererseits tut er auch sehr viel für die Menschen, die er liebt, ist er abhängig und co-abhängig? oder ist das total egal? ich merke, ich verliere mich gerne in Grübeleien.........

    Lieben Gruß...

  • Hallo Wildflower,

    ob er Alkoholiker und/oder Co ist kann nur er wissen, wichtig ist doch nur was du willst :!:

    Zitat

    verbrachte ich Stunden im Internet auf der Suche danach, wie er tickt.......

    Wie ein Alkoholiker tickt kann dir, wenn überhaupt, nur der Alkoholiker selbst sagen.

    Da helfen dir keine Seiten im Netz oder sonst was, jeder Alkoholiker tickt etwas anders.

    LG Martin

  • Hallo Martin.

    ob er Alkoholiker und/oder Co ist kann nur er wissen, wichtig ist doch nur was du willst....

    Ich fühle mich ertappt, weil ich mich damit, also mit der Beschäftigung der Dinge, die ich will, noch schwer tu.
    Doch meine Muster weichen auch langsam auf, ich denke wieder an meine Kindheit, Jugend und frühes Erwachsensein. Es gab doch Zeiten, da wusste ich eher, was ich wollte. Also es geht doch........dann kamen viele Jahre des Hinterher Hechelns um "Liebe"um meine innere Leere zu füllen.
    Aber, dass ich nicht ständig meine Mitmenschen mit meiner Co-abhängigkeit manipulieren will, das ist mir klar.

    Klare Worte tun Not und tun gut.....
    damit ich mich selbst nicht wieder vergesse....

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