Hallöchen!!!

  • Habs nun endlich geschafft und bin hoffentlich erfolgreich in diesem Forum gelandet. Ich hab nämlich noch nicht so richtig Ahnung mit Computer und E-Mail und und und...
    Ich bin froh dass es solch ein Forum gibt, denn ich meide zu enge, persönliche Kontakte mit Leuten die ich nicht kenne in irgendwelchen Treffen von AA...
    Falls ich hier irgendetwas verkehrt mache, bitte sagt mir das (wie gesagt null Ahnung).
    Jetzt zum Thema: Bin 23 Jahre, verheiratet + 2 Kinder (man könnte denken der ist verrückt in dem Alter, vielleicht bin ich´s ja auch) und seit 1 Jahr trocken. Alkohol hat bei mir schon seit meiner Kindheit eine Rolle gespielt -leider. Bin zwar heute noch und seit 5 Jahren in psychologischer Behandlung, aber ich trauer dem Scheißalk immer noch hinterher. Das macht mich alle!!! :cry:

  • Hallo Klickklack

    Was war denn deiner Meinung nach so toll am Alkohol, dass du ihm heute noch nachtrauerst? Und warum trinkst du heute nicht?

    Aus deinem Schreiben könnte ich ableiten, dass du wegen Soziophobie in psychologischer Behandlung bist. Ob dein Alkoholproblem damit zu tun hat, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls solltest du es dort einmal ansprechen, falls noch nicht geschehen.

    Gruß Henri

  • Hallo Karsten, hallo Henri,

    Henri, ich weiß dass der Alkohol nicht toll ist, leider ist es in meinem Unterbewußtsein aber immer noch gespeichert als "DASWIRDSCHONWIEDERMITTEL" in besonders beschissenen Situationen obwohl ich real weiß dass dies Gift ist.
    Momentan durchlebe ich wieder so ne Situation. Nachtrauern ist vielleicht der falsche Ausdruck, aber die Sucht pickst wieder. Und warum ich heute nicht trinke? Meine Familie hätte ich dadurch schon fast verloren und meine Frau wäre glaub ich am Boden zerstört wenn sie sieht dass ich wieder trinke.
    In Behandung war ich das 1. mal Dez. 2000 gewesen, 14. Tage stationäre Psychatrie wegen Suizidversuch, Alkoholmissbrauch und Persönlichkeitsstörung, aber abgebrochen, da ich mir nicht eine Alk.-Abhängigkeit einredenlassen wollte (war glaub ich ein Fehler). Dann Dez.2003 im Suff der nächste Suizidversuch -wieder 14 Tage stationär Psychatrie und 3 Wochen Tagesklinik. Seit dem in Therapie beim Psychologen und Neurologen. Die haben mich und meine Ehe zwar etwas wieder ins Gleichgeicht gebracht, jedoch hat das mit der Selbstkontrolle des Trinkens nicht ganz so funktioniert. Das gute war dass ich Geld sparen konnte, denn ich brauchte weniger Alkohol zu trinken wegen der Antidepressiva, die Wirkung empfand ich um so besser. Schließlich erkannte ich dass es nicht mehr so weitergehen konnte und beichtete meiner Hausärztin das Problem. Sie überwies mich in eine Sucht-Klinik für eine 3-Wochentherapie. Das war vor 1 Jahr. Die Soziophobie ist das Nächste was ich bei meinen Psychdoc ansprechen werde.
    Klar gibt es schöne Dinge, Karsten, die mich halten! Meine beiden Kinder!!!
    Wie kommt Ihr damit jetzt klar? Gerade in Situationen wo Ihr Euch früher immer mit Alkohol amüsiert habt? Ich komm mir dann gelangweilt vor und meide solche.

  • Hallo vanillivi,

    klar, ich liebe meine 2 Kids! Wie gesagt, nachtrauern ist der falsche Begriff. Aber trotzdem schätz ich mich als verrückt und durchgeknallt ein (zuhause jedenfalls -öffentlich eher schüchtern) :lol:
    Ich geh jetzt erstmal ins Bettchen. Kann ja morgen noch mal "posten" hab ja 3 Wochen Urlaub und genug Zeit.
    Also bis dahin und gute Nacht!!!

  • Hallo Klickklack

    Das sind ja einige Probleme, mit denen du zu tun hast. Alkohol, Suizidversuche, Familienproblem, Persönlichkeitsstörung, Soziophobie. Warum willst du erst als nächstes das Problem mit der Soziophobie angehen? Ich glaube, dass eines mit dem anderen zusammenhängt und dass ein Problem nicht für sich allein behandelt werden sollte. Die Suizidversuche waren sicher nicht nur die Folge des Alkoholmissbrauchs, sondern hatten auch mit den anderen Problemen zu tun. Darum solltest du das Thema Soziophobie so schnell wie möglich mit deinem Psycho besprechen. Er muss sich schließlich ein Bild von Ursache und Wirkung machen können. Was nützt es, wenn ein Problem behoben wird, aber die Ursache dafür noch immer vorhanden ist. Auch wenn es vielleicht schwer fällt, trotzdem deinem Psycho alles erzählen.

    Wenn ich mir deine beiden Beiträge durchlese, fällt mir auf, dass du wegen deiner Frau und wegen deinen Kinder nicht trinkst. Das sind sicher sehr gute Gründe, gegen die nichts einzuwenden ist, aber ich lese nirgends, dass du es auch für dich tust. Da denke ich, kann eine gewisse Unzufriedenheit herrühren, die du mit „im Unterbewusstsein gespeichert“ beschreibst. Es geht zwar deiner Familie besser, aber du selbst spürst nicht, dass du eine bessere Lebensqualität hast. Im Gegenteil, in Situationen, in denen du dich früher mit Alkohol amüsiert hast, langweilst du dich. Such dir für solche Zeiten eine Beschäftigung, die dir Spaß macht. Du musst die Vorteile merken und spüren, dass es sich für dich lohnt. Dann vergeht auch dieses Gefühl, ohne Alkohol würde etwas fehlen. Allmählich wird es auch aus dem Unterbewusstsein verschwinden, aber dabei nicht ungeduldig werden.

    Gruß Henri

  • Henri, guten Abend!

    Du hast recht. Ich muss mich einem Psychologen ganz öffnen damit er gezielt therapieren kann. Leider lenkt er das Gespräch immer in Richtung Beziehungsproblem. Er wird vielleicht seine Gründe haben -wer weiß.
    Ich werd ihn aber erneut bitten auch auf die Zeit vor meiner Beziehung einzugehen, denn ich denke von daher rührt vieles.

    Thema Beschäftigung: meine Ausbildung zum Berufskraftfahrer die -ich möchte bald "mahnt" sagen- nicht zum Alkohol zu greifen, was auch i.o. ist. Das ist eigentlich bisher die einzige Beschäftigung. Ich hab mir als Hobby ein altes Moped gekauft und will es wieder schön machen. Hab leider nur keine Garage. Nur einen kleinen Hof wo ich mir wie aufn Präsentierteller von all meinen aufdringlichen Nachbarn vorkomme (Soziophobie?). Also steht das Moped auch nur rum. Von meinem alten Freundeskreis hab ich mich auch getrennt -war auch gut so wegen der täglichen Saufgelage. Ich hab zwar nüchtern den Kontakt gesucht, aber ich kam mir wie ein 5. Rad am Wagen vor bei meinen alten Leuten. Ich hab eigentlich nur noch einen richtigen Freund mit dem ich sogar erfolgreich Nichtraucher geworden bin. Komisch, ist mir gar nicht schwer gefallen obwohl es auch eine Drogenabhängigkeit ist.

    Beschäftigung tut gut, keine Frage. Aber mit was für einer Beschäftigung soll ich anfangen wenn ich in meine damalige Stammkneipe gehe, mich mit nem Freund treffen will der davon ausgeht dass man ne Weile bleibt und ich langweilige mich zu Tode und dass schon nach ner Stunde. Soll ich gehen? Das wäre unhöflich und Flucht vor dem Problem. Dem will ich mich aber stellen! Wie kann ich mich trotzdem amüsieren? Es ist peinlich wenn es dann auch schon anderen auffällt, kann vanillivi deswegen voll verstehen.

  • Hi Klickklack!

    Wie aetzend, wenn einem Abstinenz schon peinlich sein muss! :x
    Nee, ist natuerlich nicht Dein Fehler, aber echt aergerlich, sowas.

    Musst Du denn unbedingt in die Kneipe gehen? Vielleicht kannst Du Deine Jungs dazu animieren, mal was anderes zu machen, grade jetzt, wo der Sommer kommt? Irgendwas cooles, was man draussen machen koennte, moeglichst noch in Verbindung mit sportlicher Betaetigung, da kann man eh nicht (so viel) saufen.

    Vielleicht hilft Dir auch, wenn Du Dir nochmal aufschreibst, wie das damals, am Tiefpunkt, war. Wie Du Dich gefuehlt hast, was Deine Frau, Deine Kinder gesagt haben oder wie sie geguckt oder reagiert haben.
    Geh' doch nochmal so richtig tief in die dunklen Abgruende und versuch' Dich zu erinnern, wie mies das alles war. Das kann u.U. ein schoener Augenoeffner sein.

    Ansonsten meine ich: lass' Dir nichts anschnacken von Deinen Kumpels, von der Werbung, von der Alkoholindustrie!
    Spass ist Spass und Alk ist Alk - die beiden gehen nicht wirklich Hand in Hand.
    Wer seine Gesundheit nicht (mehr) riskieren will, ist nur in den Augen der eher ungesunden ein Langweiler und Spielverderber. Sch...spiel sag' ich!

    Du - und wenn es hart auf hart kommt, kannst Du Dich u.U. in einer Situation wiederfinden, in der Du Dich entscheiden musst: Kumpels oder Abstinenz.

    Du hast jetzt schon so viel geschafft, schmeiss' das nicht einfach weg!

    Viel Erfolg

    Catinka

  • Hallo Catinka,

    Klar will ich auch nochmal in die Kneipe gehen. Alkohol ist in unserer Gesellschaft so eingebettet, da kommt es auf einen monatlichen Kneipenbesuch auch nicht mehr an. Ich will mich ja nicht ganz verstecken. Ausserdem haben meine Schwiegereltern eine Kneipe und wohnen auch dort. Die würden mich irgendwann bestimmt fragen ob ich sie nicht mehr mag oder so wenn ich mich nicht mehr blicken ließe.

    Zu sportlichen Aktivitäten hab ich ehrlich gesagt wenig Lust. Ich gehe lieber in den Wald und geniese das rauschen der Bäume, manchmal schmeiß ich mir auch mal ne Klassik-CD rein und meditiere.
    Es ist ja nicht so dass ich nur die negativen Dinge des Abstinenzsein und des Lebens sehe. Seit dem ich meinen letzten Krankenhausaufendhalt hatte ging es schon wieder bergauf und geh nicht mehr mit Scheuklappen durchs Leben. :D
    Es gibt halt hin und wieder mal ein Tief mit denen ich lernen muss gut umzugehen. Mein Psycho sagt: "Kleine Brötchen backen, denn wer hohe Erwartungen hat fällt tief." Ist nur manchmal nicht einfach die Erwartungen klein zu halten.

    Liebe Grüße

  • Hallo Klickklack

    Kleine Brötchen backen, oder kleine Schritte machen, damit hat dein Psycho schon Recht. Nicht alles auf einmal wollen. Dabei geht es nicht nur allein um dich, sondern auch um deine Familie. Auch für deine Frau und deine Kinder ist es eine neue Situation mit dir. Unter Umständen kommt ihnen dein Verhalten jetzt fremd, ungewöhnlich oder neu vor. Es wird sicher einige Zeit dauern bis ihr euch aneinander gewöhnt habt. Daher gilt auch dabei, nicht alles auf einmal wollen, sondern kleine Schritte machen.

    Aus deinen Schreiben geht nicht hervor, ob dein Frau auch in diese Beratung mit eingebunden ist. Wenn nicht, überlegt es euch. Sie wird auch manchen Situationen gegenüberstehen, die für sie fremd sind, und sie nicht weiß, wie sie sich verhalten soll. Überlegt euch, ob ihr nicht gemeinsam in eine SHG gehen könnt. Deine Frau würde mehr von der Krankheit Alkohol kennen lernen, und du hättest jemand, der dich in die Gruppe begleitet. Ich denke, es wird dir anfangs schwer fallen, dorthin zu gehen. Gleichzeitig würdest du auch damit etwas gegen deine Soziophobie tun.

    Um Kneipenbesuche wirst du nicht drum herumkommen, da deine Schwiegereltern eine Kneipe haben. Da du dir der Gefahr eines Rückfalls bewusst bist, wird das Risiko eines Rückfalls sicher nicht allzu groß sein. Die Gefahr wird darin bestehen, dass du unverhofft in eine Situation gerätst, auf die du nicht vorbereitet bist. Du fragst uns, wie wir damals damit umgegangen sind? Von mir kann ich sagen, dass ich in meiner nassen Zeit jeden Abend in der Kneipe mein Bier getrunken habe und mich gut unterhalten habe. Nach der Therapie, wollte ich das fortsetzen, natürlich ohne Alkohol. Aber bereits nach kurzer Zeit bin ich nicht mehr hin, weil es mich genervt hat, an einem Abend zum wiederholten Mal, dasselbe Gelaber zu hören. Wenn du dich mit deinem Freund in der Kneipe triffst, warum musst du länger als ein Stunde bleiben. Es zwingt dich doch keiner. Wenn es dir nicht mehr gefällt kannst du doch gehen, bist doch keinem Rechenschaft schuldig, auch deinem Freund nicht.

    Thema Beschäftigung. Wie wäre es, wenn du mit deinen Kindern, oder mit deiner ganzen Familie etwas unternimmst? Das muss ja nicht stundenlang sein, also auch hier kleine Schritte machen. Schau dir doch mal dein Haus an, gibt es da keine Arbeiten die du machen kannst? Mach dir einen Zaun um den Hof, kannst anschließend ungestört am Moped basteln. Es gibt sicher genug Beschäftigungen für dich.

    Gruß Henri

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