Wie können wir Kinder, meinem Vater (und Mutter) helfen?????

  • Hallo Tina

    Zuerst mit der Mutter reden, damit ihr die auf eure Seite bekommt. Es wird so noch schwer genug, euren Vater zu überzeugen. Wenn sie dabei nicht mitzieht, dann werdet ihr wenig Erfolg haben. Ich denke, sie sollte dann auch bei dem Gespräch mit eurem Vater dabei sein, denn sie muss auch wissen, wie er sich zu der Angelegenheit stellt. Sie ist es schließlich auch, mit dem er sich anschließend unterhalten wird und da sollte sie schon über alles Bescheid wissen.

    Stellt euch das aber nicht so vor, dass es einfach für euch wird ihn zu überzeugen. Er wird sehr viele Gründe anführen, die beweisen sollen, dass er nicht abhängig ist, trinkt nur zu bestimmten Zeiten, trinkt keine harten Sachen, trinkt nicht mehr als andere usw. Selbst wenn ihr ihn überzeugt habt, dann wird er regelrecht mit euch verhandeln, dass er weniger trinkt oder nicht mehr so oft. Lasst euch da aber nicht darauf ein. Wenn er abhängig ist, dann kann er so ein Versprechen zwar für einige Zeit einhalten, aber auf Dauer wird er doch wieder in sein altes Trinkverhalten zurück verfallen.

    Wünsche euch viel Erfolg

    Lieben Gruß
    Henri

  • Hallo Tina

    Auch die Angehörigen leiden unter der Abhängigkeit und verändern ihr Verhalten. Wenn deine Mutter ihm Bier besorgt, dann kann sie damit bezwecken, dass sie Ruhe vor ihm hat und sie versucht gleichzeitig, die Menge zu kontrollieren. Ich denke aber, sie hat es mittlerweile aufgegeben, ihn ändern zu wollen und hat sich in ihr Schicksal ergeben. Es wird also nötig sein, sie zu motivieren, damit sie ihren Teil auch dazu beitragen kann.

    Wie du schreibst, sieht dein Vater ein, dass er abhängig ist, hat aber keinen Plan, wie er von seiner Sucht wegkommt. Gut ist zu wissen, dass er nicht ganz abblockt. Mach ihm ruhig klar, dass er nicht mehr lange zu leben hat, wenn er so weitermacht. Das kann ihn ruhig hart treffen, je eher ist er bereit etwas zu tun.

    Wenn er bereit ist sich zu ändern, dann wird er nicht daran vorbeikommen, eine Entgiftung im KH zu machen. Durch das jahrelange trinken hat der Körper sich so an den Alkohol gewöhnt, dass ein plötzliches Absetzen des Alkohols zu gefährlichen Entzugserscheinungen bis hin zu Krampfanfall und Delir führen könnte. Das sollte dann auch in Absprache mit dem Hausarzt, der eine Einweisung schreiben muss, geschehen. Mit der reinen Entgiftung ist es aber auch nicht getan, denn dadurch ist nur der Körper frei vom Alkohol. Sein Verhalten und seine Lebensweise muss er auch zusätzlich noch ändern, sonst ist er genauso schnell wieder in dem alten Rhythmus drin. Deshalb sollte er auch zur Suchtberatung gehen um sich wenigstens dort beraten zu lassen. Eine Therapie, ob nun ambulant oder stationär ist sicher zu empfehlen. Das soll er aber mit der Suchtberatung abmachen.

    Wenn du ihn dazu bringst, zur Suchtberatung zu gehen, dann ist das schon die halbe Miete. Das schwerste für ihn ist der erste Schritt, sich aufzuraffen, irgendwo hinzugehen und einzugestehen, dass er Hilfe braucht. Wenn dieser Schritt getan ist, dann ergibt sich das weiter fast von selbst.

    Wünsche dir viel Erfolg

    Lieben Gruß
    Henri

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