Meine Freundin ist alkoholkrank und hatte einen Rückfall

  • Hallo Andreas,

    ich habe selbst gesoffen und kann mich deshalb in die Denkweise deiner Partnerin hineiversetzen.

    Zitat

    ob ich ihr nur im Wege bin, weil sie trinken möchte.

    Wenn ich trinken wollte war mir egal was andere Menschen dachten oder sagten, sie störten nur.

    Du kannst ihr nicht helfen wenn sie keine Hilfe möchte, da hilft auch "Gewalt" nichts.

    Sie darf sich ja totsauffen, das ist nicht verboten und sie gegen ihren Willen in eine Klinik einzuweisen ist nicht einfach.

    Hast du mal daran gedacht was du für dich tun kannst damit es dir besser geht ?

    LG Martin

  • Hallo Andreas,
    willkommen im Forum.

    Ehrlich gesagt, verstehe ich nach deinen Beschreibungen nicht ganz, wie Eure Beziehung denn überhaupt noch abläuft. Du sollst nicht zu ihr kommen, sie kommt aber auch nicht zu dir. Natürlich kann ich ihre Wünsche von der Logik her verstehen: So oder so störst du beim Trinken.
    Das ist jetzt das, was wichtiger ist. Die Frage ist, ob sich diese Einschätzung noch einmal ändert.

    Du sagst jetzt, du möchtest diese Beziehung aufrecht erhalten. Egal, was es kostet. Das verstehe ich auch nicht. Würdest du denn mit ihr in der beschriebenen "typischen Alkoholiker"-Wohnung leben wollen (aus der vermutlich viele andere wieder rückwärts rausgingen)? Würdest du wirklich mit jemandem Zeit verbringen wollen, der nur noch lallt, durch die Gegend fällt und sich die Seele aus dem Leib kotzt? Natürlich gibt es auch gute Zeiten - aber die werden immer kürzer und werden bald von den schlechten überdeckt. Möchtest du das denn unter allen Umständen in Kauf nehmen?

    Ich kann verstehen, dass du das Gefühl hast, jetzt etwas tun zu müssen, weil es sonst bald zu spät sein könnte. Aber ich sehe nicht, was du für dich machen kannst, um sie wieder "trocken" zu legen. Du kannst allenfalls deine Einstellungen oder Maßstäbe ändern. Aber leider nicht ihre. Sie hängt jetzt wieder in der Sucht drin und hat offensichtlich keine Absicht, einen Ausstieg zu suchen. Das ist schwer, aber das ist ihre Lebensperspektive, die sie jetzt erst einmal gewählt hat.

    Wäre ich in der Position, ich weiß nicht, ob ich das so als Partner aushalten würde. Ich denke, ich würde anbieten, zu begleiten und zu unterstützen, sofern noch einmal eine Therapie beschritten werden soll. Aber ich würde auch auf keinen Fall besoffen angerufen werden wollen. Wenn es denn sein muss, dann wenn der andere nüchtern ist. Vielleicht auch, wenn weiter getrunken wird - lieber gar nicht. Denn für mich wäre es eine Quälerei, das weiter zu hören.

    Aber das sind meine "hätte" und "Wäre". Ob ich das so machen würde, weiß ich letztendlich auch nicht. Aber so schlimm es ist, du hast es einmal geschafft, sie aus der Sucht zu begleiten. Aber nur zu begleiten - das Wichtigste hat sie gemacht. Jetzt kannst du sie auch allenfalls wieder begleiten. Aber fraglich ist, ob sie in die selbe Richtung will und ob du auch dahin willst.

    Ich wünsche dir alles Gute
    HM

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