Beiträge von Honeymaker

    Hallo VolarAthlete,
    willkommen im Forum.

    Irgendwie habe ich bei deinen Schreiben das Gefühl, dass du dir auch nicht so klar bist oder nicht so klar sein willst, wo deine Ma steht. Wenn jetzt also schon eine Entgiftung gelaufen ist und eine Entziehungskur bewilligt werden, dann bin ich mir sicher, hat deine Ma nicht nur ab und zu mal ein Glas zu viel getrunken. Sondern dann ist die Sache schon ernst.

    Wenn ich jetzt mal davon ausgehe, dass der Arzt die Kur hoffentlich verantwortlich verordnet hat, dann ist deine Ma alkoholabhängig. Ich denke, es wäre hilfreich, wenn dann so wie es machbar ist eine Unterstützung der Familie geleistet wird. Und ein guter erster Schritt wäre dann, mit dem Bagatellisieren aufzuhören. Sie trinkt zum Beispiel kein "Gläschen" - sondern ein Glas oder vermutlich vielmehr eine Flasche. Und bei ihr wird es wichtig werden, erst gar nicht mehr das erste Glas zu trinken - von den anderen ganz zu schweigen.

    Ihr könnt Ihr dabei helfen, wenn zum Beispiel Familienfeiern alkfrei gefeiert werden, oder wenn Ihr mit Eurer Ma Sachen unternehmt, bei denen nicht getrunken wird (Wanderung, Radtouren etc.). Sie wird jetzt lernen müssen, dass es ein schönes Leben ohne Alk gibt.

    Letztendlich hängt es aber von Ihr selber ab, ob sie es schafft trockenzubleiben oder nicht.

    Mit vielen Grüßen
    HM

    Liebe Pinky,
    willkommen im Forum.

    In meinen Augen ist das erst einmal im Hinblick auf Eure Beziehung die wichtigste Aussage:

    Zitat

    Es gibt Momente, wo wir uns sehr nah sind


    Jetzt das mal ohne das bei dir folgende "aber" zu sehen: Es gibt die Momente also noch. Das ist doch schon mal etwas.

    Alles andere, wird in meinen Augen die Zeit zeigen müssen. Ich denke, dass du jetzt erst einmal nur erschöpft und ausgebrannt bist und Zeit brauchst, um wieder auf die Füße und wieder zu dir zu kommen. Und er muss sich auch um sein Leben, seine Gesundheit und seine Trockenheit kümmern. Ziemlich volle Programme für jeden.

    Irgendeine Prognose, ob sich wieder ein gemeinsamer Weg finden lässt - ich glaube, die kann derzeit keiner abgeben. Aber Ihr könnt erst einmal versuchen - jeder für sich - wieder zu sich zu kommen. Und wenn das gelungen ist, dann könnt Ihr - möglicherweise - wieder zu Euch kommen. Aber eins nach dem Anderen.

    Ich wünsche dir alles Gute für die Therapie, hoffe, dass die Kur dann alsbald bewilligt wird und wünsche dir aber auch, dass du auch unabhängig von der Kur Möglichkeiten findest, ruhige Nischen für dich zu schaffen.
    HM

    Liebe Dafina,
    ich habe vor einiger Zeit mal ein Seminar besucht, in dem es um Verhaltensbeeinflussung ging. Erst einmal kann die Frage, warum wir uns überhaupt so oder so verhalten. Weil wir durch irgendetwas belohnt werden wollen. Arbeite ich viel, habe ich viel Geld und kann mir viel leisten, arbeite ich sehr wenig habe ich viel Freizeit, arbeite ich viel, spende mein ganzes Geld, fühle ich ich durch ein gutes Gefühl belohnt. Die Frage war dann wieder, wie erhalte ich den "gewünschtes" Verhalten. Die Antwort ist recht einfach: Gewünschtes Verhalten belohne ich, unerwünschtes Verhalten belohne ich nicht. Der Seminarleiter sagte auch eine sehr interessante Sache: Wenn unerwünschtes Verhalten immer und immer wieder auftritt, sollten wir uns einmal Gedanken machen, womit wir das belohnen - auch wenn uns das nicht bewusst ist - aber irgendwie würden wir es belohnen, denn sonst würde es nicht auftreten.

    Dein Mann ist erwachsen und dürfte laut meiner groben Rechnung mittlerweile stramm auf die 40 zugehen. Das heißt, der kann schon grundsätzlich rechnen. Er bekommt Arbeitslosen - wie du sagst mehr Geld als du - davon muss er nicht mal Miete zahlen. Aber er haut die ganze Kohle in einem Rutsch auf den Kopf (Unerwünschtes Verhalten), dann ruft er dich an, heult dir die Ohren voll, du zahlst (Belohnung) und alles ist wieder gut. Bis zum nächsten Mal und jetzt weiß er wie das funktioniert, denn er wird ja belohnt. Du wirst auch ein bisschen belohnt, denn du fühlst dich nicht mehr ganz so schuldig an einer Sache, für die du überhaupt nichts kannst.

    Das wird so weitergehen. Du rechnest, kalkulierst und drehst jeden Pfennig und er haut's raus.

    Dafina, es ist weder deine Schuld, dass er überhaupt trinkt und es ist auch nicht deine Schuld, dass er die Therapie abgebrochen hat. Der Grund, dass du nicht mehr zurückkommst, der kam ihm doch gerade zupass. Da konnte er aufhören mit dem Aufhören - der Arme, klar, jetzt hat er doch einen Grund zum Trinken, denn die Frau und die Kinder sind weg. Hätte es den Grund nicht gegeben, hätte er - meiner Meinung nach - einen anderen gefunden.

    Mein Vorschlag wäre, aus dem Hamsterrad auszusteigen. Du bist nicht schuld, zahl ihm also kein "Schmerzensgeld" und wenn er erst einmal merkt, dass die Quelle versiegt ist, wird er vielleicht mal ernsthaft versuchen sein Leben zu ordnen.

    Ganz viele Grüße und trotzdem ein schönes WE
    HM

    Hallo Ela,

    Zitat

    Ich glaube, ich hätte mich schon anders verhalten können, wenn ich mehr über die Krankheit und auch meine Co-Abhängigkeit gewusst hätte.


    Das mag vielleicht so sein. Aber wer von uns hat denn zu diesem Thema groß die Ahnung gehabt, bevor wir gezwungen waren, uns damit auseinanderzusetzen? Ich weiß noch, ich stieg seinerzeit ein mit Borowiaks Buch "Alk" - um mich endlich mal ein bisschen schlauer zum Thema zu machen und irgendwo fand ich die Aussage, dass "Angehörige oder die Partnerin sowohl Fluch als auch Elend sein können". Mensch, war ich damals froh, ich dachte, jetzt kommt was zu dem Thema. Jetzt kannst du dich auch als Freundin "weiterbilden". Nur leider hat der Autor nicht mehr gesagt, was "Fluch" und was "Elend" ist und schon stand ich wieder da.

    Zitat

    Ich bin nicht der einfachste Mensch, der komplizierteste aber auch nicht. Und ich habe nie etwas absichtlich gemacht, um ihm oder uns zu schaden


    Siehst du, das dachte ich mir doch. Du bist nicht böser, gemeiner und fieser als wir alle. :wink:

    Zitat

    Eigentlich kann ich mir nicht vorwerfen, nicht alles versucht zu haben, was ICH versuchen konnte.


    Jetzt sag' dir das doch bitte ohne dieses doofe Wort "Eigentlich". Sag':
    "Ich kann mir nicht vorwerfen, nicht alles versucht zu haben!"
    Das klingt doch ganz gut, oder?

    Ea grüßt herzlich
    HM

    Hallo Ela,
    ja, vielleicht mag das so gewesen sein. Meistens ist es ein Zusammenspiel von vielen Faktoren, die eben dazu führen, dass eine Beziehung zerbricht.

    Aber möglicherweise hätten sich diese Punkte klären lassen - wenn beide nüchtern und interessiert daran arbeiten. Möglicherweise. Sobald aber einer sich in erster Linie nur für seine Sucht interessiert, dann wird die Sache schwierig.

    Ja, wahrscheinlich hast du - wenn du es denn so nennen willst - einen Teil Schuld. Aber einen mindestens genauso großen hat dein Ex-Mann. Jeder von uns hat "Schuld" daran, wenn Beziehungen nicht klappen. Aber da gibt es vielleicht auch Gründe, die schwerwiegen - zum Beispiel ob jemand aus Boshaftigkeit oder um dem anderen schaden zu wollen - etwas Gemeines tut. Oder ob es einfach ein menschlicher Fehler oder eine falsche Einschätzung war. So oder so ist das aber eine andere Baustelle, als die, die er versucht dir in die Schuhe zu schieben.

    Warum lässt du dir bereitwillig alles in die Schuhe schieben?

    Das fragt mit Gruß - und ohne etwas als Kritik zu meinen -
    HM

    Liebe Anne Kaffekanne (Was für ein hübscher Name!!!),
    und dann willkommen im Forum.

    Ich finde gut, dass du dir einen Plan gemacht hast und Schritt für Schritt nach Lösungen suchst. Mir ging es damals auch so, dass ich mich in vielen Sachen erst einmal schrittweise sortieren musste.

    Was du erzählst, das erinnert mich an einen guten Freund. Witzig, intelligent, einfühlsam - und mit einem extremen Drang zu Alkohol. Einmal mit richtig viel Alk intus, ist er dann - wie er meint - ein Spaßmacher vor dem Herrn, macht nur noch Witze, alles ist lustig und es gibt keine Grenze.
    Ehrlich gesagt, war mir - bevor ich selbst mit dem Alk aufgehört habe - nicht klar, wie nervig das ist. Und da fängt auch schon mein Problem an: Es ist sehr schwierig, wenn einer trinken möchte und entsprechend "drauf ist" und der andere muss mittrinken um genauso zu sein oder das aushalten können. Und da sehe ich auch etwas auf dich zukommen - denn ich glaube nicht, dass du die Alk-Witzchen deines Partners auch witzig finden wirst und dein Partner wird sich wundern, warum denn seine lustige - immer mittrinkende - Hand-und-Spannfrau plötzlich anders ist.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute, die einen Hang zum Alk haben - sei es gefährlicher Konsum, sei es bereits Abhängigkeit - sich ihre Freunde und vor allem auch Partnerinnen danach aussuchen, ob die mittrinken und mit dabei sind.

    Ansonsten schließe ich mich auch Auroras Fragen an: Ist das denn wirklich dein Wunsch, mehr oder weniger mit einem "großen Kind" durch das Leben zu gehen? Das ist jetzt keine Kritik - es gibt sicher Frauen, die das so möchten. Aber dein Text liest sich anders. Aber auch, wenn es so sein sollte und das "Kind" dann doch so erwünscht ist - ich weiß nicht, ob ich heute noch mit diesen Alk-Bedingten Eskapaden zurechtkäme. Ich kenne das, dass Pläne plötzlich umgestoßen werden mussten, weil der Kater nix zuließ und da half es auch nicht, vorher fest zu planen oder zu vereinbaren. Früher habe ich da oft die Zähne zusammengebissen oder das Beste daraus gemacht. Ich weiß nicht, jetzt würde ich das - denke ich - gar nicht mehr wollen....

    Aber - was sagt er denn selbst dazu, wenn er eine Problematik bejaht? Oder ist das mehr oder weniger nur ein Alibi um dich zu beruhigen?
    Sieht er denn wirklich und ernstgemeint ein Problem?

    Das wären ja erst einmal die ersten Schritte (vielleicht in seinem Punkte Programm

    :wink:

    Dann erst einmal viele Grüße
    HM

    Liebe Dani,
    dann erst einmal willkommen im Forum.

    Ich lese aus deinen Beiträgen viel von dem ganzen Druck und der ganzen Not, die ich auch damals bei meinen ersten Beiträgen empfunden habe.

    Mir halfen damals sehr die Beiträge von Aurora, die mir auch erst einmal ein gewisses Gefühl der Ruhe vermittelten. Ich versuche das jetzt auch mal ein bisschen:

    Ob ein Trennung tatsächlich der einzige gangbare Weg ist - naja, das weiß vermutlich auch niemand. Ich denke aber, dass viele von uns erfahren haben, dass immer wieder Versprechungen gemacht und gebrochen wurden und das so lange, bis es einfach nicht mehr ging. Aber es ist letztendlich die Entscheidung, die jede/r selbst treffen muss.

    Die Frage ist meines Erachtens die, wenn dich seine Trinkerei stört und einschränkt, wie kannst du dich eingrenzen? Ist es möglich, für dich und das Kind Freiräume zu schaffen, wo Alk keinne Platz hat? Ist das irgendwie lebbar? In diesem Zusammenhang ist auch ziemlich egal, ob dein Partner mittlerweile abhängig ist oder nicht - er trinkt für deinen Geschmack zu viel, deine Lebenspläne werden beeinträchtigt. Reicht das denn nicht, sich das zumindest mal anzuhören und über gemeinsame Lösungen nachzudenken? Und wenn ein Partner dazu nicht bereit ist, dann ist das in einer Beziehung meiner Meinung nach ein Zeichen, dass der Alk schon eine zu große Rolle spielt.

    So oder so - mein Vorschlag wäre mit ihm ein ersthaftes Gespräch, wenn er nüchtern ist - dazu zu führen. Dabei ist dann wirklich egal, ob er meint, dass das nicht so schlimm ist und andere ja noch viel mehr trinken und er ja schließlich noch arbeiten geht. Interessiert nicht. Es interessiert aber, dass dich das massiv beeinträchtigt und Eure Beziehung - möglicherweise - schädigt und vielleicht sogar kaputt macht. Über alles weitere - Entgiftung oder wie auch immer - sollte dann ein Arzt entscheiden.

    Aber das sind vor allem Wege, die er bereit sein muss zu gehen. Du kannst das nicht. Du kannst nur einen Weg finden, entweder dein Leben so einzurichten, dass dich die Trinkerei deines Partners möglichst wenig beeinträchtigt oder aber eine andere Alternative zu finden. Aber das musst du sicherlich nicht heute und morgen entscheiden.

    Alles Liebe
    HM

    Lieber Konrad,
    dann herzlich willkommen im Forum.

    Ich glaube, du hast zur Zeit eine der schlimmsten Rollen: Schleichend macht sich der Verdacht breit, dass massiv etwas nicht stimmt, aber so richtig "beweisen" kannst du vermutlich nichts und alle Fragen in die Richtung werden vermutlich empört abgewiesen.

    Mir ging es zumindest so und bei einem guten Freund im Freundeskreis geht es auch jetzt noch so. Bemerkenswert - diese besondere und plötzliche Aggressvität, wenn eine Frage oder Bemerkung in diese Richtung geht.

    Leider gibt es keinen besonderen Hinweis, wie du das Problem jetzt lösen kannst. Ich kann nur sagen, was mir geholfen hat oder auch jetzt hilft: Ich habe mich abgegrenzt. Was mit Alkohol zu tun hat und mir keinen Spaß macht, habe ich nicht mehr mit gemacht. Mit einem vormals guten Freund gehe ich auch jetzt kaum noch aus, denn in erster Linie will er saufen und ich langweile mich zu Tode. Also lasse ich das sein. Ich überlege auch nicht hin oder her, ob jemand abhängiger Alkoholiker ist oder nicht. Es gibt Grenzen, die mich stören und die nehme ich nicht mehr hin. Es interessiert mich dann auch nicht, ob Sucht besteht oder nicht.

    Auf dich speziell bezogen - ich habe ehrlich gesagt, keinen wirksamen oder tollen Tipp. Was würde ich machen? Vielleicht einmal klar mit deiner Frau sprechen und sagen, was mir aufgefallen ist? Sagen, was mich an der Geschichte stört - dass ich keine Lust mehr habe, nach hause zu kommen und da hockt eine Angeschickerte? Alles weitere sind generelle Geschichten. Ich rate, nichts anzudrohen, was du nicht halten willst, aber auch nicht die Augen vor der Geschichte zu schließen und zu hoffen, dass es von selbst wieder besser wird. Alk hat eher die Tendenz sich immer mehr und mehr zu nehmen. Und nicht es von selbst wieder sein zu lassen.

    Ich rate aber in jedem Fall dazu, deiner Wahrnehmung zu trauen. Ich habe irgendwo gelesen, dass Alkohol, der als Problem wahrgenommen ist, das Problem ist. Ohne wenn und aber.

    Ich wünsche dir aber dennoch ein schönes WE und grüße herzlich
    HM

    Hallo liebe Sunny,
    das ist das, was ich auch immer gedacht habe: Wenn du dir mehr Mühe gibst und besser bist, dann wird das schon klappen. Dann kannst du ihn mit herumreißen - und alles wird dann schon gut.

    Natürlich funktioniert so etwas nicht. Aber da kam ich nicht drauf. Er hat erst aufgehört zu trinken, als er es selber wollte und merkte, dass es so nicht weiter geht. Mit mir oder ohne mich - genau betrachtet war das eigentlich relativ egal. Obwohl ich immer noch denke, dass es in der Therapie hilft, wenn einer/eine "da" ist. Vorausgesetzt es ist nicht so viel kaputt gegangen, dass keine/r mehr da ist....

    Aber was ich damit sagen möchte: Wenn du an dir arbeitest und dich mühst, klar, dann wirst du natürlich immer besser. Aber nur du und es ist natürlich die Frage, ob du für dich einen "Optimierungsbedarf" siehst. Aber du bist die einzige, die du aktiv ändern kannst. Alle anderen - leider - nicht.

    Ich hoffe aber, dass es dir jetzt ein bisschen besser geht und wünsche dir noch ein schönes Rest-WE!
    Ganz viele Grüße
    HM

    Liebe Sunny,
    dann erst einmal "Herzlich Willkommen im Forum".

    Was du jetzt schreibst, ist natürlich gefühlt und gedacht in einem gewissen Grad der GAU. Der Ex, für den du noch Gefühle hast, macht mit der Nachfolgerin den absoluten Traumurlaub. Blaues Meer, romantische Stimmung, funkelnde Sterne, Alkoholfahne in der Nacht, verkatertes, schlecht gelauntes Aufstehen, am Abend beim Buffet mit einem Besoffenen am Tisch gesessen (Er sagt: Das Zeug ist ja all-inclusive, das muss man ja mitnehmen), im vollen Kopf durch die Gegen gestolpert und Unsinn gelabert, viele Aktivitäten finden nicht statt, weil der andere noch dicht ist - na, klingt das alles noch so wundervoll??

    Liebe Sunny, was dich jetzt erst einmal quält ist Trennungsschmerz und der ist - und das wissen alle und ich besonders - schmerzhaft und alles ist sehr, sehr traurig. Aber nicht unerträglich.

    Dennoch ist die Frage, warum du dich getrennt hast. War das nicht, weil du diese Art und das Trinken nicht mehr ertragen konntest? Weil Versprechen gebrochen wurden und die Situation nicht mehr machbar war? Oder bist du einfach so aus dem blauen Dunst heraus gegangen, weil zu wenig Drama in deinem Leben war? Ich glaube nicht, dass du jetzt beim letzten Satz genickt hast. Es hat gute Gründe für die Trennung gegeben. Nämlich die, dass dein Mann alkoholsüchtig ist, sich zu Tode säuft und damit auch dein Leben zur Hölle macht. Das ist es doch, was zur Trennung führte. Klar, es hat schöne Momente und schöne Zeiten gegeben - aber was hat denn zum Schluss überwogen?

    Sunny, der Pinsel der Erinnerung malt golden - aber war denn alles golden? Er hat eine Therapie gemacht, es aber nicht geschafft, trocken zu bleiben. Er ist also wieder nasser Alkoholiker. Und jetzt glaubst du so sehr an die Macht der Liebe, dass er seiner Neuen zu Liebe eingeschränkt trinken kann? Sorry, das glaube ich nicht. Ich fürchte, die neue Freundin - das arme Mädchen - wird auch bald sehen, was sie sich da eingehandelt hat. Die Hölle kann auch einen blauen Himmel und weiße Strände haben.

    Aber mal ganz davon abgesehen - warum machst du es immer noch zu deiner Sache? Mach' dir doch auch - soweit es geht - hier eine schöne Zeit. Geh' mal zum Friseur, ins Kino, zum Sport, zur Massage. Nüchtern, mit nüchternen fröhlichen Menschen und wenn du unbedingt mal auf die Malediven willst, dann spare und fahre auch mal dahin. Aber mit einem netten Menschen, mit dem du wirklich schöne Zeiten erleben kannst und nicht mit einem nassen Alki.

    Liebe Grüße und jetzt mal Kopf hoch
    HM

    Hallo Andreas,
    willkommen im Forum.

    Ehrlich gesagt, verstehe ich nach deinen Beschreibungen nicht ganz, wie Eure Beziehung denn überhaupt noch abläuft. Du sollst nicht zu ihr kommen, sie kommt aber auch nicht zu dir. Natürlich kann ich ihre Wünsche von der Logik her verstehen: So oder so störst du beim Trinken.
    Das ist jetzt das, was wichtiger ist. Die Frage ist, ob sich diese Einschätzung noch einmal ändert.

    Du sagst jetzt, du möchtest diese Beziehung aufrecht erhalten. Egal, was es kostet. Das verstehe ich auch nicht. Würdest du denn mit ihr in der beschriebenen "typischen Alkoholiker"-Wohnung leben wollen (aus der vermutlich viele andere wieder rückwärts rausgingen)? Würdest du wirklich mit jemandem Zeit verbringen wollen, der nur noch lallt, durch die Gegend fällt und sich die Seele aus dem Leib kotzt? Natürlich gibt es auch gute Zeiten - aber die werden immer kürzer und werden bald von den schlechten überdeckt. Möchtest du das denn unter allen Umständen in Kauf nehmen?

    Ich kann verstehen, dass du das Gefühl hast, jetzt etwas tun zu müssen, weil es sonst bald zu spät sein könnte. Aber ich sehe nicht, was du für dich machen kannst, um sie wieder "trocken" zu legen. Du kannst allenfalls deine Einstellungen oder Maßstäbe ändern. Aber leider nicht ihre. Sie hängt jetzt wieder in der Sucht drin und hat offensichtlich keine Absicht, einen Ausstieg zu suchen. Das ist schwer, aber das ist ihre Lebensperspektive, die sie jetzt erst einmal gewählt hat.

    Wäre ich in der Position, ich weiß nicht, ob ich das so als Partner aushalten würde. Ich denke, ich würde anbieten, zu begleiten und zu unterstützen, sofern noch einmal eine Therapie beschritten werden soll. Aber ich würde auch auf keinen Fall besoffen angerufen werden wollen. Wenn es denn sein muss, dann wenn der andere nüchtern ist. Vielleicht auch, wenn weiter getrunken wird - lieber gar nicht. Denn für mich wäre es eine Quälerei, das weiter zu hören.

    Aber das sind meine "hätte" und "Wäre". Ob ich das so machen würde, weiß ich letztendlich auch nicht. Aber so schlimm es ist, du hast es einmal geschafft, sie aus der Sucht zu begleiten. Aber nur zu begleiten - das Wichtigste hat sie gemacht. Jetzt kannst du sie auch allenfalls wieder begleiten. Aber fraglich ist, ob sie in die selbe Richtung will und ob du auch dahin willst.

    Ich wünsche dir alles Gute
    HM

    Hallo Butterblume,
    das Sozialamt ist damit beauftragt, die Pflegekosten mehr oder weniger durch Unterhaltszahlungen wieder beizutreiben. Jetzt mal im Ernst, meinst du wirklich, dass die neutral oder vielleicht idealerweise in deinem Sinne beraten?

    Ich bestreite nicht, dass du vermutlich nicht aus der Nummer rauskommst. Aber ob du jetzt die vom Amt festgelegt Höhe zahlen musst - das bezweifle ich ganz erheblich. Ich würde einen im Unterhaltsrecht fitten Anwalt zu der Sache befragen und nach seiner Expertise entscheiden.

    Ich habe früher mal Kindesunterhalt für eine Behörde geltend gemacht. Ich war ziemlich gut in dem Job und kannte die Rechtslage ziemlich genau. Aber zwischen allen meinen Berechnungen und der von beauftragten Anwälten klaffte doch eine recht große Lücke und oft - nicht immer - bekamen die Anwälte recht.

    Alle guten Wünsche
    HM

    Hallo Elahase,
    damit ich nicht so aus dem "Nichts" hier auftauche. Ich habe früher unter dem Fädchen "Neue Teilnehmerin, alte Geschichte" geschrieben. Mein Freund hat es geschafft, trocken zu werden. Jetzt ist er mein Ex-Freund. Tolle Sache - aber was nützt es?

    Ich denke, es ist so eine Vorstellung, die viele Frauen, davon abhält, sich von ihrem Partner zu trennen: Dann trennen wir uns, ausgerechnet kriegt er dann einen Rappel und kann mit dem Zeug aufhören und die nächste Partnerin hat dann den tollen Mann (der er ja meisten ist - wenn nüchtern).

    Insoweit schilderst du jetzt im Prinzip den gefühlstechnischen GAU und noch schlimmer - du sollst es auch noch schuld sein, dass er früher getrunken hat. Elahase, ich glaube aber nicht, dass das alles so ist, wie er das darstellt. Meiner Meinung nach, hast du ihm weder die Flasche angesetzt, noch ihn dazu überredet oder ihn dazu gepresst. Ich denke, das war er allein und meiner Meinung nach ist das Verhalten, die Schuld immer noch bei wem anders zu suchen noch ein ziemlich "nasses" Denken. Vielleicht ist das auch der Punkt, der Martin zu der Frage bewegt, ob du sicher bist, dass er jetzt trocken ist.

    Natürlich war es auch dein gutes Recht für dein persönliches Glück und deine Harmonie Wünsche zu äußern. Überraschung - es soll Frauen geben, die tatsächlich nicht gerne neben einer Fahne wachwerden! Es soll Frauen geben, die das artikulieren. Und selbst wenn alles, alles perfekt gewesen wäre, selbst dann wäre es dein gutes Recht gewesen, weg zu gehen - wenn das Gefühl nicht mehr stimmt. Sogar das soll vorkommen.

    Meiner Meinung nach sind diese ganzen Schuldzuweisungen Ausreden von jemandem, der verzweifelt einen Grund sucht, warum es mit der früheren Partnerin nicht geklappt hat und warum es mit der jetzigen klappen muss. Wenn es derzeit den Anschein hat, dass seine Bäume schnurgerade in den Himmel wachsen - dann kann das stimmen, es kann aber auch sein, dass er etwas schönredet, um Verlorenes zu rechtfertigen. Müsst Ihr Euch denn überhaupt noch sehen? Wenn es dich quält, warum musst du dir dieses Gefasel überhaupt antun? Wäre ein klarer Cut nicht weiter besser, wenn es dir mit der Situation vorher ganz gut ging?

    Das fragt mit Gruß
    Honeymaker

    Liebe Syrinx,
    gut finde ich, dass deine Wohnung dir wieder allein gehört und du wieder dein Leben - so wie du es möchtest - lebst. Was mir aber leid tut, ist der Zorn und die Wut, die ich aus deinen Zeilen lese.

    Du sagst, du kannst dich selber nicht mehr verstehen, warum du das letzte Jahr - so wie es war - verbracht hast. Ich lese heraus, dass du dich ausgenutzt fühlst und ich denke, du kommst dir dumm vor. Dumm, das so "mitgespielt" zu haben. Aber bist du in dieser Hinsicht nicht sehr streng mit dir selbst? Jeder von uns, der hier schreibt, ist sicherlich zum ersten Mal in dieser Ausnahmesituation, die das "Er-leben" einer Suchterkrankung mit sich bringt. Ist es da so ungewöhnlich zu glauben, dass die Liebe auch zu einer "Heilung" oder zumindest "Verbesserung" beitragen kann?

    In meiner damaligen Situation wuchs für mich irgendwann die Einsicht, dass die Liebe das a) nicht kann aber auch sein Verhalten b) mit Liebe - aber auch mit Missachtung der Liebe - nichts zu tun hat. Es war doch vielmehr wie mit jemandem, der schon in einer Beziehung ist und wer schon eine "Hauptgeliebte" hat, der behandelt seine "Nebenfrau" nachrangig. Auch wenn die Hauptfrau ein Miststück ist.

    Syrinx, ich glaube, du siehst dich jetzt so getäuscht und enttäuscht, weil du investiert hast und es ist nur Schlechtes zurück gekommen. Das hat er aber nicht gemacht, um dich zu strafen oder zu missachten. Es ist seine Sucht - das einzige was ihn wirklich interessiert. Damit hast du nicht einmal etwas zu tun. Aber du warst der bequeme Weg, damit er seiner Sucht weiter nachgehen konnte. De facto ändert es natürlich nichts an der Sache, so wie sie abgelaufen ist - aber es war vermutlich nicht so, dass er deine Gefühle verletzten wollte. Er war nur mit seiner Sucht und seinen Befindlichkeiten beschäftigt, dass du komplett auf der Strecke bliebst.

    Ich will jetzt auch nichts schönreden oder so - aber ich habe das Gefühl, dass du zu hart mit dir selbst ins Gericht gehst. Ja, auf die harte Sache hast du erfahren, dass es nicht funktioniert. Das war sehr bitter und hat vermutlich auch noch viel Geld gekostet. Aber damals wolltest du es so versuchen, es gab Erfahrungen, die du noch nicht gemacht hattest. Ich finde nicht, dass das dumm ist. Unerfahren sicherlich.

    Aber mir ging es - auch schon in anderen Beziehungen so - dass ich das Gefühl haben wollte, alles versucht zu haben. Heute und mit einigem Abstand denke ich da anders drüber. Aber in der damaligen Situation habe ich eben so entschieden und hatte auch gute Gründe dafür. Ich denke auch nicht, dass ich damals alles richtig gemacht habe - aber in der damaligen Situation war es dann doch das richtige für mich.

    Es gibt von Konfuzius ein gutes Wort: Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: durch Nachdenken ist der edelste, durch Nachahmen der einfachste, durch Erfahrung der bitterste.

    Ich wünsche dir schöne Ostertage und vor allem Frieden mit dir selbst.
    viele Grüße
    HM

    Liebes PB,
    danke dir für deine Nachfrage, mir geht es weiterhin gut. Jetzt nachdem einige Zeit verstrichen ist, tritt das ein, womit ich niemals gerechnet hätte, der Alk tritt tatsächlich einfach in den Hintergrund. Das ist gut so. Mittlerweile mache ich mir immer weniger Gedanken, wie es mit dem Meinigen weiter geht und wie er es schafft. Es ist ungewohnt - ein langer, ruhiger Fluss.

    Ich denke manchmal, jetzt wird das hervorgespült, was wegen anderen Strömungen verdeckt war. Aber das sind Fragen, die ich mir stelle und die aber auch nicht in diesem Forum verloren haben. Denn das betrifft andere Bereiche.

    Dennoch - ich habe das Gefühl, er hat jetzt auch einen stabilen Kurs und vor allem passt auf sich auf. Wir sprechen viel und ich kann nicht sagen, dass ich in letzter Zeit irgendetwas gehört habe, was mich im Hinblick auf seine Trockenheit beunruhigt. Ich möchte da auch vermeiden, das dann als "gegeben" hinzunehmen. Manchmal schleicht sich aber schon fast der Gedanke ein. Das Thema ist mittlerweile einfach in den Hintergrund getreten und abgerückt. Manchmal denke ich gar nicht mehr darüber nach - manchmal erschrecke ich mich darüber, dass ich mich so wenig damit befasse. Andererseits vielleicht soll es ja dann auch so sein.

    Das erst einmal zum kurzen Wiedereinstieg
    Viele Grüße
    HM

    Liebes Mäusekind,
    ich hoffe, dass der Rest vom Weihnachtsfest dann für dich ruhig und friedlich verlaufen ist. Ich wünsche dir ein gesundes neues Jahr und dass du die Möglichkeit hast, deinen Weg zu verfolgen.
    Alle guten Wünsche
    HM

    Hi Maggi,
    ich fasse meine - so verstandene - Quintessenz zusammen.
    Er trinkt also weiterhin.
    Ist das denn so für dich OK?

    Zitat

    er hat mehrere nicht-alkoholfreie Biere mit ein paar Schlucken angetrunken und dann an mich weitergereicht


    Öha - und was soll das? Du sollst also seine Reste trinken? Er ist auf Gesellschaften quasi gezwungen Alkohol zu trinken und tut nur so und lässt den Rest verschwinden?

    Ich sehe da nicht wirklich eine Entwicklung.

    Aber ich soll die ja auch nicht sehen. Sondern du. Glaubst du denn ehrlich für dich selber, dass er damit sein Trinkverhalten in den Griff bekommt?

    Mit Gruß
    HM

    Liebe Syrinx,
    es tut mir sehr leid. von den neuen Entwicklungen zu lesen.
    Ich wünsche dir jetzt die Kraft, dass du wirklich bei dir bleiben kannst und die für dich richtigen Konsequenzen schaffen kannst.
    Ich glaube aber auch, dass der erste Schritt, der erste Satz der schwerste ist. Dafür wünsche ich dir Mut.
    Alle guten Wünsche
    Honeymaker

    Liebes Mäusekind,
    ich muss ja sagen, dass ich ja eine Freundin von klaren Ansagen bin. Wenn es also so ist, dass es dich nervt wenn deine Ma betrunken mit am Tisch sitzt, dann würde ich das so formulieren und auch im Vorfeld - und dann wenn sie nüchtern ist - die Konsequenzen ankündigen.

    Denn - wenn du nichts sagst und sie ist Weihnachten betrunken, kannst du dann wirklich konsequent sein und sagen "Gut, dann fahre ich jetzt mal"? Ist es möglicherweise dann nicht eher so, dass die "Arme ja nicht auf einmal mit so etwas rechnen konnte" und du dann doch wieder die Zähne zusammenbeißt?

    Fast schmunzeln musste ich über den Satz

    Zitat

    Aber wenn ich was sage, dann stresst sie das vielleicht (kennt sie von mir ja nicht, habe noch nie was gesagt), und dann trinkt sie vielleicht gerade deshalb?!


    Deine Ma braucht meiner Meinung nach keinen Grund zum trinken. Sie wird es entweder tun oder sein lassen - und daran wirst du so oder so nicht "schuld" sein. Seien wir mal ehrlich - wie groß wäre denn normalerweise ein Stressfaktor, wenn ein Familienmitglied einen bittet, an diesem einen Tag nüchtern zu bleiben? Ich denke, in einer Familie ist das doch eher ein normaler Vorgang - dass ich einmal um einen Gefallen gebeten werde.

    Ich bin daher der Meinung, du darfst Weihnachten und auch in Vorbereitung zu Weihnachten das machen, womit du dich am wohlsten fühlst und womit du gut zurecht kommst und ich bin auch der Meinung, dass du nicht alles der Sucht deine Ma unterordnen musst. Ganz bestimmt nicht aus Rücksichtnahme - auch wenn sie natürlich gut gemeint ist.

    Liebe Grüße und einen schönen Advent
    HM

    Liebe Maggy,
    sei mir nicht böse, es ist immer noch dieselbe Antwort: Was sollen wir dir denn raten? Ich kenne dich ein bisschen (wenn man über das Netz jemanden kennen kann) und deinen Ex gar nicht. Du musst entscheiden was du möchtest - oder was du aushalten kannst.

    Ich kann dir allenfalls sagen, wie es zuletzt bei mir war. Ich habe meinen Ex zufällig wieder getroffen. Da war er nüchtern. Wir haben uns dann 14 Tage später verabredet getroffen. Da war schon klar, dass er in die Entgiftung geht. Hätte er normal weiter getrunken, hätte ich ihn nicht getroffen. Ja: Hätte, hätte, Fahrradkette - aber ich hätte es nicht getan.

    Gibst du dir nicht eigentlich schon selbst die Antwort:

    Zitat

    Wieso ihn sehen, wenn ich eh so viele Zweifel hab??[/b]

    Viele Grüße
    HM