• Zitat von CoA12307

    Hallo Julia,

    Du hast Angst, dass er im Suff etwas tut und sagst, er wird verbal manchmal gemein. Typisch für das Problemverhalten von Alkoholikern ist: Sie führen sich auf wie ein Gott. Sie beklagen sich, dass das Essen nicht schmeckt. Sie werden neidisch, eifersüchtig oder wütend, sobald der Partner etwas für sich selbst unternimmt und es sich gut gehen lässt. Sie respektieren keine Grenzen. Manchmal kann man mit ihnen nicht Kommunizieren. Manchmal sind sie gewalttätig und Aggressiv. Sie gehen sehr häufig fremd.

    Typische Krankheitszeichen für eine Coabhängigkeit sind: Schlaflosigkeit. Appetitlosigkeit oder hektisches essen. Ständiges nachgrübeln. Wutausbrüche. Kontrollverhalten. Isolation. Unfähigkeit, alleine mit sich selbst zu sein. Der Alkoholiker ist der Mittelpunkt des Lebens für den Coabhängigen.

    Wenn du mehr über die Krankheiten wissen möchtest, Gehe am besten zu einer Selbsthilfegruppe von Al-Anon oder einem offenen meeting für Anonyme Alkoholiker. Dort findest du auch etwas gutes zu lesen.

    Für mich klingt es, als wäre eure Beziehung schon längst kaputt. Manchmal kann man nicht mehr einfach alles wieder heile machen weil man vergisst ja die verletzungen nicht. Ich hatte eine ganz tolle Affaire mit einem Alkoholiker. Aber irgentwann hat er angefangen mir wehzutun und in mir drin ist alles völlig kaputt. Wir telefonieren noch. Und er möchte mich sehen. Aber er hat alles kaputt gemacht und ich kann und will daran nicht mehr ändern. Wo kein VERTRAUEN ist, ist doch auch keine Basis zum glücklichen miteinander, oder? Ich Vertraue diesem Mann jedenfalls nie mehr, nachdem er mir wehgetan hat. Wenn auch NUR verbal!! Es ist schmerzlich und traurig dass das Vertrauen kaputt ist, aber es ist jetzt so. Ich muss jetzt Gras über die Sache wachsen lassen und mich erstmal um mich selber kümmern. Solange bis ich wieder ganz gesund bin. Das ist ganzschön schwer.

    Hallo CoA 12307,

    es tut mir leid, dass du diese Erfahrung gemacht hast. Was du über das Thema Vertrauen sagst, kann ich gut nachvollziehen. Ich denke aber dass man sehr wohl lernen kann, wieder zu vertrauen. Natürlich kommt es auf die Verletzung und den Bruch an. Ich glaube daran, dass Menschen sich ändern können, die meisten tun es nicht aber einige wenige schon. Mein Freund hat auch Dinge getan, die mein Vertrauen weggefegt haben. Und jetzt muss ich schauen, wie ich weiter mache. Er bemüht sich und ich meine das ernst. Ich habe ihm von meinen Ängsten erzählt und er geht darauf ein und tut Dinge, die mir zeigen sollen, dass er mich nicht wieder verletzen will. Natürlich ist mir klar, dass diese Dinge wieder passieren können. Aber ich sehe, dass er versucht, etwas zu ändern und das ist viel wert. Zumindest für mich, weil das kann der Weg zurück zum Vertrauen sein.

    Ich lese hier viel über Alkoholiker und Alkoholismus und erkenne ihn in Vielem wieder und in anderen Dingen wieder überhaupt nicht. Mir ist klar, dass jeder Alkoholiker anders ist und sich diese Krankheit bei jedem anders auswirkt.

    Und zum Thema Verletzungen vergisst man nicht. Ich denke nicht, dass es hier um vergessen geht. Mir haben andere Menschen, die keine Alkoholiker waren, auch weh getan und das viel mehr als er im Suff und ich habe das nicht vergessen. Ich habe auch nicht vergessen, was er im Suff zu mir gesagt hat. Für mich stellt sich die Frage, kann ich nach diesen Dingen wieder zu ihm finden oder nicht und ich glaube diese Frage kann sich jeder nur selbst beantworten.

    Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft auf deinem Weg!

    Liebe Grüße
    Julia

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