Wie ist Eure Einstellung zu Alkohol?

  • Hallo liebe EKA,

    es heißt ja immer, dass ca. ein Drittel aller EKA selbst suchtkrank wird, und dass zumindest ein weiteres Drittel im Erwachsenenalter schwere psychische Störungen entwickelt.

    Mich interessiert, wie Ihr als EKA es mit Eurem eigenen Alkoholkonsum haltet? Trinkt Ihr selbst viel/wenig/gar nicht? Habt Ihr für Euch irgendwelche Regeln zu dem Thema aufgestellt? Haltet Ihr Euch selbst für suchtgefährdet, oder ekelt Ihr Euch vor Alkohol? Wie steht Ihr dazu, wenn Euer Partner/in oder die Freunde/Bekannte Alkohol trinken?

    Was mich betrifft, so hat meine Mutter, als ich klein war, zwar immer behauptet, sie trinke, um das Leben oder ihre Probleme besser ertragen zu können, aber mir erschien das damals bereits ziemlich absurd, denn mein Eindruck war, dass meine Mutter betrunken überhaupt nicht glücklicher war als nüchtern, und im Suff hat sie auch oft ziemlich dumme Entscheidungen getroffen und impulsiv gehandelt und Fehler mit doofen Folgen gemacht.

    Obwohl mir also vorgelebt wurde, dass man bei Problemen trinkt, hat mich das nie überzeugt. Ich fand, durch Nachdenken kommt man weiter und kann seine Probleme dadurch leichter lösen. Ich selbst habe mich nie für Alkohol interessiert, eher davor geekelt. Bis heute schmeckt mir Alkohol nicht besonders, obwohl ich mit meinem Mann oder auf Festen schon hin und wieder ein Glas Wein trinke, aber eher, weil es mir weniger eklig schmeckt als Cola oder was sonst auf Festen üblicherweisee angeboten wird. Bier war das bevorzugte Saufgetränk meiner Mutter, und vielleicht darum habe ich eine besondere Abneigung gegen gerade dieses Getränk (ich finde, es riecht wie Erbrochenes). Glücklicherweise scheine ich also nicht zum Alkoholismus zu neigen. Ich rauche auch nicht oder habe andere Süchte, nicht mal Zucker.

    Trotzdem bin ich nicht entspannt, wenn es um Alkohol geht. Ich habe mehr als meine Bekannten einen „Riecher“ für Menschen mit Alkoholproblemen. Ich achte bei Leuten (Fremden, Freunden, Kollegen,...) unbeabsicht - das Verhalten ist halt seit der Kindheit automatisiert - darauf, ob und wieviel Alkohol getrunken wird. Beispielsweise fällt mir auf, wer in der Kassenschlange Alkohol gekauft hat, und ich versuche zu erkennen, ob die Person ein Alkoholproblem haben könnte. Wenn betrunkene Menschen in meiner Nähe sind, bekomme ich Herzklopfen und möchte mich am liebsten aus dem Staub machen.

    Wie geht Ihr mit dem Thema Alkohol im täglichen Leben um?

  • Ich trinke hin und wieder Alkohol, vorallem Wein. Ich kenne meine Grenzen, weiß wenn ich aufhören muß. Ich vertrage nicht viel und Kopfschmerzen habe ich auch ohne Alkohol ausreichend. Meine Mutter hat auch überwiegend Bier konsumiert, ich kann an dieses Gebräu nicht ran. Ich wollte nie werden wie meine Mutter. Ich habe einen ausgeglichenen Mann mit zeitaufwendigem Hobby, aber mit Halt und Stabilität in unserem Zusammenleben.
    Es geht mir aber ähnlich, dass ich mir beim Einkaufen o.ä. überlege, könnte die/der trinken? Auch in offensichtlichen Situationen fühle ich mich unwohl, überkommt mich ein beklemmendes Gefühl.
    Ich versuche bei Gesprächen zum Thema Alkohol meinen Standpunkt klarzustellen, ohne dabei ins Detail zu gehen. Wohl gemerkt, ich versuche es. Oftmals habe ich meine Emotionen noch nicht unter Kontrolle.
    Soweit von mir, Grüße an alle!

  • @ Nicita: Mein Beileid zum Tod Deiner Mutter! Du durchlebst bestimmt jetzt eine schwere Zeit. Immerhin schön für Dich, dass Du Deine Mutter auch noch einmal von einer anderen Seite kennenlernen durftest. Alles Gute für Dich und schreib mal wieder, wenn Du Kraft dafür hast!

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