• Hallo Sabs,
    willkommen hier im Forum.
    Ich lese viel im Forum für Coabhängige, ebenso im Forum der Nassen/Trockenen Alkoholiker. Es hilft mir ein Verständnis für die Krankheit zu entwickeln, eigene Verhaltensmuster zu hinterfragen.
    Es ist nicht einfach jahrelange Verhaltensweisen abzulegen, es ist ein tägliches Üben (@Miss Daisy), sich einmal selbst zu betrachten und sich mit sich selbst auseinanderzusetzen.
    Du schreibst im Thread Merkmale eines EKAs von Perfektionismus. Eben dieser ist auch ein großes Problem von mir. Ich habe zu Hause viele Arbeiten erledigt, meine Mutter hat es auch teilweise auch gewürdigt. Ich war ja die Große, für mich war es oft ein Gefühl nicht zu genügen. Warum trinkt sie denn, wenn ich doch soviel mache?
    Heute ist es auch oft noch so, dass ich meine nicht zu genügen. In der Arbeit, zu Hause. Ich habe hohe Ansprüche an mich selbst und fühle mich an manchen Tagen wie auf der Überholspur. Da ist diese Ich Muß Das Jetzt Noch Erledigen, Wer Weiß Was Dann Und Dann Und Dann ist.
    Ich denke, dass zeugt aus der Zeit heraus, als man nach der Schule nach Hause kam, und nie wußte, was einen erwartet.
    Wir sind für uns selbst verantwortlich, wir leben nicht mehr mit dem trinkenden Elternteil zusammen. Wir sollten gut zu uns selbst sein, in uns hineinhören. Oft genug überhöre ich die Signale, die mir mein Körper schickt. Mal " Alle Fünfe gerade sein lassen" und sich über den Moment freuen. Wir müssen nicht mehr ständig in Hab Acht Haltung leben. Das geht nicht von heute auf morgen, mal geht es leichter, am anderen Tag ist alles wieder Schnee von gestern. Dranbleiben und nicht aufgeben.
    Ich wünsche Dir einen guten Erfahrungsaustausch hier.
    Viele Grüße!

  • Hallo Sabs,

    von mir auch ein herzliches Willkommen im Forum!

    Wie oft habe ich gehört, ich solle mal „Fünfe gerade sein lassen“, u. a. auch von meiner Mutter. Wenn jemand sagt, es schade doch nichts, maaaal zuviel dies oder jenes zu tun (zu naschen, zu trinken, was Ungesundes zu tun,...), dann fällt es mir schwer zu beurteilen, wieviel noch ok ist und wann es zuviel ist, und dann lasse ich im Zweifel ganz die Finger davon und werde von einigen als Spaßbremse gesehen. Ich hatte ja nicht gerade ein gutes Vorbild, was das Maßhalten anging, und ich reagiere allergisch darauf, wenn jemand Vorwände sucht, um über die Stränge schlagen zu dürfen (à la „jetzt darf ich fressen, naschen,... ist doch schließlich Weihnachten“). Ich bin da sehr viel strenger mit mir als andere mit sich und habe hohe Ansprüche an mich selbst. Gut, damit kann ich leben. Das ist nicht mein größtes Problem. Hab mich nur in dem wiedererkannt, was Ihr geschrieben habt. Lustig, dass wir soviele Gemeinsamkeiten haben. Es gibt doch so viele Alkoholiker. Wie kommt es dann, dass ich persönlich keine anderen Erwachsenen kenne, die wie ich auch EKA sind. Halten es alle auch im Erwachsenenalter noch geheim (tu ich ja auch)? Ach, man müsste mehr reden...

  • Gerade , wenn die eigenen Ansprüche an sich selbst so hoch sind, fällt das "Fünfe gerade sein lassen" sehr schwer. Ich meine das in Bezug auf Erholung, Freude, Seele baumeln lassen. Es ist nicht selbstverständlich, wenn man es nicht gelernt hat bzw. nicht vorgelebt bekam. Auch wenn es bei meiner Mutter mal trinkfreie Zeiten gab, konnte ich nie sicher sein, wenn die nächste besch.... Situation eintritt.
    Meistens war es dann am darauffolgenden Tag soweit.
    Aber wie bereits angemerkt, es gelingt mir viel zu selten.

  • Hallo Sabs,

    versuche nicht zu verstehen weshalb Alkoholiker trinken, das "verstehen" sie selbst nicht.

    Ich fing in der Jugend an hin und wieder mal ein Bier zu trinken, daraus wurde mehr und mehr.

    Eines Tages stellte ich fest dass ich Probleme habe wenn ich nichts trinke.

    Ab da war es mir egal warum ich trinke, ich trank um das Zittern und sonstige "Nebenwirkungen" los zu werden.

    Versuche Alkoholismus nicht zu verstehen, das kannst du nicht so sehr du dir auch Mühe gibst.

    Sehe zu dass es dir gut geht, das ist die Hauptsache !

    LG Martin

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