Das hilft mir wenn der Wunsch nach Alkohol wieder aufkommt

  • Hallo,
    ich habe mir eine sogenannte Abstinenzkarte angelegt,die in jedes Portemonnai passt. Auf eine Seite schreibt man alle Pro-Argumente,die für die Abstinenz sprechen wie: achte ich mich wieder selbst-fühle mich in der Arbeit wohl-nehme mein Umfeld wieder war, etc. und auf der Rückseite alle Contra Argumente wenn ich wieder trinke wie: sehe ich die Verachtung in den Augen meiner lieben Tochter, bin ich gleichgültig und abgestumpft, etc.

    Ich versuche mich zu entspannen und im Geist sehe ich mich meiner Tochter gegenüber (der wichtigste Mensch in meinem Leben) , die mir von meiner Selbstbefreiung von meiner Sucht gratuliert und sich mit mir freut.

    Ich möchte nicht mehr in dem Gefängnis der von mir selbst eingekerkerten Seele sein - eine Sklavin meiner Gewohnheit, die mich in Ketten legte und mein bisher trauriges Leben beherrschte.

    Sobald der Wunsch eine schlechte Gewohnheit aufzugeben, stärker wird als der, sie beizubehalten, fällt es einem nicht mehr schwer, sich völlig davon freizumachen.

    Natürlich ist dies auch bei mir ein langer Prozess-aber ich sehe jetzt und mit Hilfe dieser Dinge wieder ein Licht am Ende des Tunnels.

    Liebe Grüsse
    Claudi

  • Guten Claudi,

    Erstmal Respekt und Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Trockenheit.
    Das mit der Karte ist eine klasse Idee. Ich pflege schon seit ewigen Zeiten mir Dinge aufzuschreiben die mir wichtig sind. Manchmal schreibe ich sogar auf, dass ich noch etwas aufschreiben muss. Macht es mir doch so viel Freude Häkchen hinter die Aufgaben zu setzen, sobald sie erledigt sind 8)
    Schreiben hat auf mich eine befreiende Wirkung. Besonders bei Problemen und Lösungsansätzen die ich aufschreibe. Sobald ich sie zu Papier gebracht habe muss ich keine Angst haben sie zu vergessen und kann sie aus meinem Kopf verbannen. Das hat mir die ein oder andere schlaflose Nacht erspart.
    Was mir glaube ich im Moment in dieser sehr frühen Phase hilft, sind viele Zettel die überall in der Wohnung hängen. Dekorativ am PC gedruckt mit Sprüchen, Weisheiten und meinen Zielen. Hauptziel natürlich die nächsten, trockenen 24 Stunden. Ich schloss am 31.8. dieses Jahres einen Vertrag mit mir selbst der besagt, das ich trocken werde und bleibe. Dieser hängt jetzt überall. Mein erster Blick wenn ich wach werde fällt auf den Vertrag. Am Spiegel im Bad hängt der nächste. Ich lasse mich immer wieder daran erinnern, habe mein Ziel stets vor Augen. Ich möchte erreichen, dass mein Unterbewusstsein die Worte verinnerlicht und mir hilft, sie umzusetzen. Das Unterbewusstsein lässt sich ja hervorragend manipulieren (leider auch durch andere) und ich versuche es mal positiv.

    Da ich alle Menschen zu denen ich engen Kontakt habe informiert habe wundert sich auch niemand über die Zettel oder belächelt Sie. Vielmehr bestätigen sie mich da sie doch sehen, wie ernst das ganze für mich ist. Das mag nicht jedem helfen. Ich bin ein sehr visueller Typ, nehme viel über die Augen auf und beobachte. Im Moment fahre ich aber recht gut damit.
    Ich wünsche dir viel Mut, Kraft und Ausdauer auf dem Weg der vor dir liegt und sei stolz auf dich. Du hast jeden Grund dazu :D

    Liebe Grüße Michael (der heute die Zahl 5 auf seinen Zettel am Kühlschrank geschrieben hat :D )

  • Lieber katerlukas,

    vielen Dank für Deine Antwort. Das mit den Zetteln, gleich neben dem Bett, finde ich toll. Werde auch gleich welche aufhängen.
    Nun zum Unterbewusstsein. Es gibt ein Buch, das heißt: Die Macht Deines Unterbewusstsein von Dr. Joseph Murphy.Hat mir schon sehr geholfen, wenn auch schwer erlernbar- wie so vieles im Leben.

    Auch Dir weiterhin stets trockene Tage- es lohnt sich.
    LG
    Claudi

  • Liebe Esli, lieb von Dir , dass Du geantwortet hast und ich mal wieder etwas von Dir höre. Etwas haben wir nun gemeinsam: es geht uns besser ohne den Alkohol.
    Nicht nur die kleinen Hilfestellungen, sondern ganz besonders das Lesen in diesem Forum- jeden morgen vor der Arbeit, gibt mir die Kraft und den Mut so weiterzumachen. Wir sind auf dem richtigen Weg und alle anderen auch.

    LG Claudi

  • Hallo,

    Zettel habe ich mir keine geschrieben, aber so eine Art Tagebuch angelegt. Es hilft tatsächlich seine Gedanken hin und wieder zu sortieren.
    Alles Gute für euch
    Lhea

    Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.

  • Hallo Hexe,

    ja, ich erinnere mich an meine Anfänge, da habe ich auch Zettel geschrieben um mir Mut zu machen, das war vor 2 1/2 Monaten. 2 Zettel hängen immer noch, denn sie sind ein Leitspruch für mein Leben geworden.

    Und doch, wenn plötzlich die Euphorie mal verloren gehen soll, dann brauchst Du noch weitere "Eselsbrücken" um Dich wieder und wieder zu motivieren und an Dein Ziel zu erinnern.

    Ich hatte vorige Woche eine schwierige Entscheidung zu treffen, andere Wege für meine Abstinenz zu suchen, das war für mich schlimm, denn ich habe niemand, der auf mich "aufpasst", ich kann nur selbst auf mich aufpassen, weil ich alleine lebe. Dann habe ich mit mir gesprochen, laut gesprochen und geagt, verdammt, ich bin Alkoholiker und ich trinke heute keinen einzigen Tropfen Alkohol, einmal habe ich mich sogar selbst anschreien müssen, aber es hat geholfen, da war ich verblüfft.

    Ich denke, hier sollten noch viele gute "Trockenheitshilfen" von anderen mit hinein, das ist wichtig für uns alle.
    Ich wünsche Dir einen schönen trockenen Sonntag und natürlich noch viele weitere!!!!
    LG Leguan

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