Hallo,
mein Freund ist zur Entgiftung. Wie kann ich helfen? Was kann ich tun wenn er rauskommt? Er hat sein eigenes Haus und Geschäft, das versuche ich nun zu managen, aber habe nicht viel Ahnung. Könnt Ihr mir Tips geben?
Liebe Grüße lizard
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mein Freund ist zur Entgiftung. Wie kann ich helfen? Was kann ich tun wenn er rauskommt? Er hat sein eigenes Haus und Geschäft, das versuche ich nun zu managen, aber habe nicht viel Ahnung. Könnt Ihr mir Tips geben?
Liebe Grüße lizard
Hallo lizard und herzlich willkommen
Wegen des Geschäfts kann ich dir nur den Tipp geben, bei Schwierigkeiten versuchen, ihn zu erreichen. Kurzeitig wird er mit dir reden können.
Wenn er wieder aus dem KH ist, verhalte dich ganz normal wie immer. Wenn er über sein Problem reden will, dann tut es, aber es gibt auch andere Themen. Die Frage stellt sich, ob die Entgiftung ihm reicht um trocken zu bleiben. Der Körper ist zwar frei von Alkohol, aber es gehört auch dazu, sein Leben und seine Gewohnheiten umzustellen. Trocken sein und bleiben muss gelernt werden, das heißt auch, dass seine Einstellung zum Alkohol sich ändern muss.
Lieben Gruß
Henri
Meinem Partner geht es gut imKH und er hat eine gesunde Angst das wenn er wieder rauskommt er es nicht schafft, sagte auch die Sozialarbeiterin das das wichtig sei. Er will auch eine Langzeittherapie machen, was sich allerdings noch etwas hinziehen wird durch selbsständigkeit und das man sehen muß wie das finanziert wird.
Aber nun habe ich ein ganz anderes Problem. Ich bekomme nun von seiner Familie den Vorwurf gemacht, das ich mich hätte vorher an Sie wenden sollen, da das Problem schon lange Bekannt war. Und das man das hätte vorplanen können. Allerdings habe ich die Trinkerei erwähnt und wußte da immer noch nicht wie schlimm es wirklich ist und auch gesagt das ich so nicht mit ihm zusammenbleibe. Da wurde mir von der Seite der Familie nur gesagt, das er nie ein Kind von Traurigkeit war. Aber mit keinem Wort sagte man mir das sie wissen das er Alkoholiker ist. Wie die Sache abgelaufen ist das ich ihn ins KH gebracht habe könnt ihr nachlesen im Forumbereich Wer ist wer im Alkoholiker Forum.
Liebe Grüße Lizard
Hallo lizard
Ach, denen war das Problem bekannt, aber niemand hat etwas zu dir gesagt. Da ist es doch wohl eindeutig, wer jetzt wem einen Vorwurf machen könnte. Es ist alles richtig gewesen was du gemacht hast und lass dich von solchem Geschwätz nur nicht beeindrucken.
Zurzeit macht er eine reine Entgiftung, d. h. nach der Entlassung aus dem KH ist er zwar frei von Alkohol, aber das ist auch alles. Um aber trocken zu bleiben, gehört auch, dass er seine Einstellung zum Alkohol ändert, seinen Tagesablauf ändert und, und, und. So ohne weiteres wird er das nicht schaffen, da hat die Sozialarbeiterin Recht. In einer Therapie, ob stationär oder ambulant, lernt er das alles und auch Strategien, wie er trocken bleiben kann. Wenn er also die Möglichkeit bekommt, eine Therapie machen zu können, dann soll er das tun.
Selbst wenn ihr die Kosten selbst übernehmen müsst, lohnt es sich, denn wie lange kann er das Geschäft halten, wenn er weiterhin trinkt.
Lieben Gruß
Henri
Danke Henri,
ich habe mir auch diese Bestätigung von anderen geholt. Denn leiden tun ja nicht nur die Alkis ( das wißt Ihr ja auch), Bei mir ist heute so der erste Tag wo mein Adrinalinspiegel wieder etwas nach unten geht. Es ist halt sehr viel, was so alles auf einen einschlägt.
Mein Partner hat mit den Alkis im KH sehr viel Glück, die sind alle sehr gut drauf und willig. Lernen immer mehr aus sich rauszugehen und selbst das ganze Stationsteam findet diese Gruppe gut.
Und er wird auf jedenfall direkt Angebote wahrnehmen von suchtberatungsstelle und SHG.
LG lizard
Und jeden Tag wieder etwas neues.
Mein Partner hat sich nun dazu entschlossen seine Firma abzugeben. Er meint das er dem Stress nicht gewachsen ist und sonst alles umsonst war. Allerdings weiß er noch nicht was er machen möchte danach. Auch denke ich es ist schwer für ihn nach 20 Jahren Selbstständigkeit wieder in einen Job zu gehen, wo man sich unterordnen muß. Allerrdings habe ich gesagt das es seine Entscheidung ist und ich sie akzeptiere.
Seine Familie wird einen riesen Aufstand machen....nerv.
Habt ihr Erfahrungen wie es funktioniert mit der Lebensumstellung in der Phase nach der Entgiftung? Ach so, er nimmt auch bewußt die gefahr in Kauf das sein Haus auch wegmuss - weil er will leben.
LG lizard
Hallo lizard
Wie es aussieht nimmt er alles sehr ernst, beste Voraussetzung also, um trocken zu werden und auch zu bleiben. Das Geschäft aufgeben ist zwar richtig, wenn er denkt, dass er, bedingt durch den Stress, wieder mit trinken anfangen würde. Seine Gesundheit muss ihm wichtiger sein als das Geschäft. Der Entschluss kommt mir nur fast ein bisschen verfrüht vor. Wenn er schon 20 Jahre selbständig ist, wird er nicht mehr ganz jung sein und ab einem bestimmten Alter findet man auch die Arbeitsstellen nicht mehr so häufig. Die Umstellung von der Selbständigkeit in ein Arbeitsverhältnis sehe ich dabei nicht so sehr als problematisch an. Arbeiten muss er nach wie vor und als Selbständiger hat er sogar eine wesentlich größere Verantwortung als Angestellter. Aber, findet er keine Arbeit, gerät er auch in eine Stresssituation, die wieder leicht zum Rückfall führen kann. Den Entschluss soll er noch mal überdenken und zumindest nicht voreilig alles aufgeben.
Einen Vorteil hat das alles, ihr lernt jetzt eure wahren Freunde kennen und da zähle ich jetzt auch die Familie mit hinzu. Diejenigen, die nur dumm über euch reden und euch damit nerven, waren nie eure Freunde und werden es auch nie werden. Auf diese Bekanntschaften könnt ihr liebend gerne verzichten und da würde ich mir an eurer Stelle auch weiter keine Gedanken machen.
Da du die Umstellung ansprichst, das ist z. B. schon eine, die Leute kennen lernen, die zu euch halten, neue Freunde finden. Dazu gehört auch eine Umstellung im Tagesablauf. Er wird andere Interessen haben als früher, neue Hobbys finden, lass dich einfach überraschen. Es wird auch nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen sein, auch darauf kannst du dich einstellen. Aber mit seiner derzeitigen Einstellung wird er das schaffen.
Lieben Gruß
Henri
Morgen früh hole ich meinen Partner wieder nach Hause.
Zum einen freue ich mich sehr das er wieder kommt und wir den Streitpunkt Trinken nicht mehr haben, aber mir macht das auch alles Angst.
Was kommt da auf mich zu.
Er hat einen großen Willen nicht mehr zu trinken, aber mal noch ist er ja gut behütet. Ab morgen kommt das normale Leben wieder auf ihn zu. Wie stark ist er dann?
Alles wird anders werden. Das sagt mir mein Bauch. Es kommt mir so vor als ob ich ins Unbekannte fahre. So richtig kann ich das gar nicht beschreiben.
Vielleicht kann ja jemand was dazu sagen, aus eigener Erfahrung.
LG lizard
Hallo nochmal,
Samstag habe ich dann Vormittags meinen Partner aus dem KH geholt. Wir sind zu ihm nach Hause gefahren und er hat dort Dinge erledigt die liegengeblieben waren. Danach sind wir zu mir, wo er viel hier im Forum gelesen hat und wir haben schön gegessen. Alles in allem ein schöner Tag.
Sonntag ging es ihm nicht mehr so gut. Mir schien es so als ob der nahende Alltag auf ihn einstürzt. Dann mußten wir nochmal zu ihm und für Montag vorbereiten und danach war es ganz extrem. Er war sehr in sich gekehrt, sagte dann noch "Schlimm - Kontrollverlust". Ich habe nur gesagt das ist halt so, es ist eine Krankheit Du brauchst Dir keine Vorwürfe machen. Nur kam das anscheinend gar nicht richtig an. Dann sagte er, das er die Mit-Alkis aus dem KH vermisst, was ich auch nachvollziehen kann und habe ihm geraten doch jemand von denen anzurufen, was er aber nicht getan hat. Abends hat er dann noch viel im Forum gelesen und seine Stimmung war dann später auch wieder besser.
Ich kam mir aber so verloren und alleine vor, weil ich ihm nicht helfen konnte, was kann ich in solchen Situationen tun? Ich denke die werden ja des öfteren kommen.
Heute morgen war seine Stimmung auch in Ordnung, ich hoffe er übersteht den Tag mit guter Laune.
So jetzt hab ich mir erst mal meine Sorgen von der Seele geschrieben und kann meinen Tag normal weitergehen lasse.
Trotzdem würde ich mich über Kommentare freuen.
LG lizard
Hallo lizard
Es ist normal, dass er sich neu orientieren muss. Der Aufenthalt im KH ist für ihn das wichtigste Erlebnis in der letzten Zeit. Er hat deshalb das Gefühl, dass jeder sich nur dafür interessiert und damit weiß er im Moment noch nicht umzugehen. Wie nimmt der andere es auf, stempelt der ihn als Alkoholiker ab oder wird er seine Leistung anerkennen, trocken zu werden? Dabei ist er sich selbst nicht einmal sicher, wie er sich einschätzen soll. Es ist ein Gefühl der Unsicherheit, das sich erst nach und nach verliert. Im KH war das etwas anderes, da war er unter seinesgleichen, alle hatten das gleiche Problem, die selben Gefühle, aber jetzt bist du die Einzige, mit der er vorbehaltlos über seine Krankheit reden kann und da wird noch einige Zeit vergehen, bis das alles zur Selbstverständlichkeit wird.
Lieben Gruß und macht weiter so, ihr schafft es
Henri
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