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  • Hallo,
    ich bin schon seit August angemeldet, habe mich aber gar nicht vorgestellt. Also, ich bin 56 Jahre alt, habe zwei erwachsene Kinder und bin seit vielen Jahren mit einem Alkoliker verheiratet, der mal sehr viel, mal weniger, mal gar nicht (4 Jahre) trinkt. Im Moment ist Hochprozentiges seit etwa 6 Wochen aktuell. Aktueller Verbrauch: 3 Kisten Bier + 2 Flaschen Obstler pro Woche. Die Hände zittern beim Frühstück, die Bewegungen sind fahrig, die Laune miserabel. Nach den ersten Schlucken Alkohol legt sich das erfahrungsgemäß. Jetzt wird aber über "Beschwerden" in den Beinen (Kribbeln, Krämpfe, starke Schmerzen) "geklagt". Frage: Ist das wohl auch der Alkohol?
    Liebe Grüße
    Kassandra

    Sage nie: Ich kann nicht, sage immer: Ich will.

  • hallo kassandra

    ich hatte diese erscheinungen wärend meiner saufzeit auch - diadnose "polyneurophathie". alkohol ist ein nervengift und diese erkrankung tritt meißt in verbindung mit diabetes auf - was wiederum auf eine erkrankte bauchspeicheldrüse aufgrund alkoholmissbrauchs schließen läßt.

    diese diagnose hat mich damals zwar geschockt - aufhören zu trinken konnte ich jedoch erst etwa 3 jahre später.

    nach etwa 5 jahren trockenheit haben sich diese symothome soweit zurückgebildet das ich beschwerdefrei war - ich kenne aber auch einige leute die ebensolange trocken sind wie ich und wo diese nervenschädigung in verschiedenen schwierigkeitsgraden noch heute ihr leben beeinflußt .

    es tut mir leid das ich dir nichts positiveres sagen konnte.
    ich wünsche dir und deinem mann alles gute - vielleicht bringt ihn ja ein besuch beim arzt dazu über seinen alkoholismus nachzudenken.

    lieben gruß
    marie

  • Hallo esgehtanders,
    Du mußt mich wahrhaftig nicht bewundern, ich war bis jetzt einfach zu feige, zu gehen. Mein Sohn (29) ist schon seit 6 Jahren aus dem Haus, meine Tochter (27) wohnt noch zu Hause und wird Ende nächsten Jahres mit dem Studium zu fertig sein und dann auch sicher bald das Haus verlassen. Mein Mann hat schon einige Male einen Entzug gemacht. Die längste "Trockenzeit" dauerte ca 4 Jahre. Es war eine sehr schöne Zeit und der Absturz danach war schlimm. Eigentlich habe ich immer Ausreden gesucht, um nicht zu gehen. Zuerst waren die Kinder zu klein, dann hatten wir gerade gebaut usw. 1994 hatte ich einen schlimmen Zusammenbruch, war für 6 Wochen in einer psychosomatischen Klinik und habe dann eine Gesprächstherapie begonnen, die etwa zwei Jahre gedauert hat. Eine wichtige Erkenntnis für mich war, dass ich nicht die Schuldige für seine Sucht war. Er hat immer wieder versucht, mir das zu suggerieren.
    Auch meine Tochter hat vor ca. 4 Jahren eine Therapie gemacht. Wir sind inzwischen eine "eingeschworene" Gemeinschaft und können gut miteinander über unsere Empfindungen reden. Natürlich fühlt sich mein Mann ausgegrenzt, aber damit kann ich leben. Es liegt ja in seiner Hand, etwas zu ändern. Aber die Einsicht ist einfach nicht da, es sind immer die Anderen, die die Schuld an seiner Sucht tragen. Einen Grund zu trinken, gibt es immer, wenn man danach intensiv sucht.

    Ich merke, dass ich mich immer mehr zurückziehe und immer öfter darüber nachdenke, wie es wäre, allein zu leben. Inzwischen kann ich es mir sogar vorstellen. Es wäre sicherlich ein besseres Leben.
    Ich würde mich freuen, noch einmal von Dir zu hören.

    Liebe Grüße
    Kassandra

    Sage nie: Ich kann nicht, sage immer: Ich will.

  • Hallo Marie,
    auch Dir danke ich für Deine Nachricht.
    Eine Bauchspeicheldrüsenantzündung hat mein Mann schon vor einigen Jahren überstanden. Der Arzt hatte ihm damals noch eine Lebenserwartung von etwa einem halben Jahr in Aussicht gestellt. Seine Einsicht dauerte 4 Jahre. Dann ging es weiter mit dem Alkohol. Jetzt ist halt wieder der Obstler dazu gekommen, weil wahrscheinlich das Bier nicht mehr reicht, um den Pegel zu halten. Es würde sicherlich nur ein erneuter Absturz zur Einsicht führen, und ich muß gestehen, ich wünsche es ihm!

    Liebe Grüße
    Kassandra

    Sage nie: Ich kann nicht, sage immer: Ich will.

  • hallo kassandra,
    ich befürchte, du musst bald wählen: du oder der Alkohol (=einer muss gehen); ich hoffe es können dir mehr Leute hier helfen, die etwas so schon erlebt haben, aber mein Gefühl sagt mir: stell ihn vor eine Entscheidung/Ultimatum oder du bist weg :cry:

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