Reicht Entgiftung, um vom Alkohol wegzukommen?

  • Hallo Marion 2,,
    ich kann dir nur sagen,mit der Entgiftung wirst dunicht trocken.Sie fühlt sich zwar gut,steht aber mit Sicherheit unter Beruhigungsmitteln.Diese werden gegeben um den Entzug zu erleichtern.Sie ist ja schon in der 1. Nacht kollabiert,ich nehme stark an,weil der Alkohol fehlte.
    Sie muss unbedingt die Therapie antreten.
    Ich wünsch dir alles Gute und eine einsichtige Mutter

    lG Peter Pan

  • Hallo Marion,

    Zitat von Marion2

    Die erste Nacht ist sie kollabiert und es ging ihr wirklich sehr, sehr schlecht. Der zweite Tag war aber besser. Und jetzt ist sie der Meinung, dass die 21 Tage Entgiftung ausreichend sind und will danach unbedingt wieder nach Hause. Sie ist der festen Überzeugung, trocken bleiben zu können.


    Dass sie sogar in der Klinik kollabierte, wo doch da eigentlich sehr vorausschauend gehandelt wird, zeigt mM nach, wie ernst die Situation doch schon ist!
    Ich bin auch schon 54 mit einer langen „Karriere" und habe oft, allerdings meistens zu Hause, entzogen, was ich aber auf keinen Fall empfehlen will!! Sondern sage das nur, weil ich es eben ungezählte Male erlebt habe, dass, kaum geht es einem wieder ein klein wenig besser, kommt man leicht auf den absurden Gedanken, jetzt hätte man es aber endlich gepackt. Das ist aber einfach völliger Unsinn.

    Und erst recht in fortgeschrittenem Alter sind die Trinkgewohnheiten derart stabil und eingefahren, dass ich persönlich auch unbedingt eine Therapie vorziehen würde. Es gibt so unendlich viel, was an neuen Verhaltensweisen und einer klaren, selbstverantwortlichen Einstellung ganz neu gelernt werden muss, das ist im alten Umfeld mit seinen eingespielten Strukturen und mit der alten Tagesroutine kaum möglich.

    Ich wünsche Euch, dass Eure Schwiegermutter diese Möglichkeit einer Therapie wahrnimmt und alles Gute!

    Lieben Gruß
    Arina

  • Hallo Marion,

    Herzlich Willkommen hier im Forum.

    Ich möchte mich der Meinung der anderen anschliessen, die Therapie nach der Entgiftung ist wichtig und notwendig. Sonst kommt sie nach 21 Tagen zurück und ist "nur" trocken, mehr aber auch nicht. Ich selber war auch 3 Wochen im KH und wollte unbedingt nach Hause, das ist wohl bei jedem so. Ich habe keine Therapie gemacht, würde das heut mit meinen Erfahrungen aber sicher anders machen.

    Wie sieht es denn mit ihrem familiären Umfeld aus ? Ihr Mann ist ja leider verstorben, aber da sind ja wohl noch Kinder, wie stehen die denn zur Schwiegermutter? Ich hatte sehr viel Unterstützung bei meiner Familie und Freunden.

    Wenn sie dann aus der Therapie zukückkommt, ist sie erstmal etwas sicherer, weil sie dann schon mal weiß, das man ohne Alk leben kann. Das wissen ja viele Alkoholiker nicht mehr, wie ein Leben ohne Alk überhaupt ist. Das muss man neu erlernen, geht nicht von heut auf morgen. Sie wird dann auch ihr soziales Umfeld ändern müssen, den Bekanntenkreis neu sortieren, sind denn in ihrem Bekanntenkreis auch nasse Alkoholiker? Zu denen sollte sie jeden Kontakt vermeiden, auch auf Feiern sollte sie anfangs nicht gehen, also Situationen meiden, die gefährlich sein könnten. Das ist sehr wichtig, um nicht gleich wieder rückfällig zu werden. Nach einem Jahr oder so, wenn sie stabil ist, dann kann sie immer noch auf Feiern gehen.
    Sie ist ja auch erst 54, das ist ja nun wirklich noch kein Alter, noch genug Zeit, ihr Leben völlig zu ändern. Auch noch kein Alter, für immer allein zu bleiben.

    Werdet ihr denn zu ihr stehen, wenn sie dann nach Hause kommt, nach der Thera? Kann sie dann mit Euch offen über alles reden?
    Das ist auch sehr wichtig, offen mit seiner Krankheit umzugehen, nicht darüber zu schweigen. Das muss sie auch erst noch lernen. Je mehr Unterstützung sie von Euch hat, desto besser, was nun nicht heißen soll, ihr müßt ihr dauernd auf der Pelle hocken. Aber für sie da sein, wenn sie Euch braucht, wäre das möglich?

    Ansonsten kannst du, liebe Marion, hier im Forum genug Informationen sammeln, während sie die Thera macht. Informiert sein ist immer gut, besonders bei unserer Krankheit. Kannst sie ja auch mal mit ins Internet nehmen, wenn das möglich ist, und ihr zeigen, wo wir sind. Vielleicht mag sie sich auch uns anschliessen, denn wir sind hier auch eine SHG.

    Ich wünsche Euch allen alles Gute
    Lieben Gruß Lilly

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (17. Oktober 2006 um 13:27)

  • Moin Marion,

    eine Entgiftung ist ja nur der Grundstein für den weiteren Weg, ein Leben ohne Alkohol zu erlernen. Das Gift ist erst einmal raus, mehr nicht.

    Hier beginnt ja erst die Arbeit. Und gerade das gefährliche ist daran, da die Betroffenen sich so gut wie noch nie fühlen, euphorisch, und dann durch Übermut und automatisch in die alten Verhaltensmuster verfallen.
    Weil sie auch noch nichts dazu gelernt haben.

    Daher ist es immer ratsam, Maßnahmen wie Entgiftung und Langzeittherapie aufeinander folgend zu terminieren, was nicht immer gelingt. Da gibt es dann auch die Möglichkeit, zwischenzeitlich z.B. Tageskliniken o.ä. in Anspruch zu nehmen.

    In deiner geschilderten Situation kann ich nur raten, auf die Betroffene dahingehend, auch mittels Therapeuten, Ärzte etc., einzuwirken, dass sie ohne Unterbrechung weitergehende Maßnahmen sofort in Anspruch nimmt.

    Ansonsten war alles eine halbe Sache, aufgrund der geschilderten Lebens- und Arbeitsverhältnisse kommt alles wie es war.

    Natürlich ist auch nach einer Therapie das Leben nicht als alkoholfrei gesichert, es bedarf lebenslanger Arbeit.

    Gruß, Freund.

  • Hi Marion,
    ich bin genau wie Karsten ohne Therapie, ausschließlich in Selbsthilfe trocken geworden und bin auch der Meinung, dass Therapie nicht unbedingt sein muß.
    Ich persönlich würde auch nie einem Menschen der mal gar keine Lust darauf hat eine Therapie anzutreten, dazu überreden, doch eine zu machen.
    Wenn jemand nicht wirklich bereit ist, das trinken aufzuhören, wird er/sie in der Therapie all die negativen Dinge finden die er schon immer geahnt hat.
    Die "letzte Möglichkeit" Therapie wenn sonst nix gegangen ist, sollte nicht zu Zeiten verbraten werden, in denen Mensch noch gar nicht bereit ist, wirklich was für seine Trockenheit zu tun.
    Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass in meinem Umfeld die meisten Menschen die dauerhaft trocken geblieben sind eine Therapie absolviert haben.
    Grüße,
    Ralf

  • Hallo Marion 2,

    man kann niemenden zwingen eine Therapie zu machen.
    Sie muss es von selbst einsehen.

    Alles Gute

    Peter Pan

  • Zitat von Karsten

    ...Ich habe auch keine Therapie gemacht, keinen Psychologen oder andere möglichkeiten der Schulmedizin in Anspruch genommen...

    Karsten,
    was hast Du genau gemacht? Schreibst Du mir mal in meinem thread (Blues) in Wer ist wer..., oder ist die Frage unangemessen? Gruß

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