Umgang mit Alkoholikern

  • Servus Dany

    Herzlich willkommen im Forum.

    Da dein Onkel eine Therapie macht, nehme ich an, dass er mit trinken aufhören will und nicht durch andere Umstände dazu gezwungen wurde.

    Wenn ihr über sein Trinken, seine Therapie redet, könnt ihr ihn nur in seiner Entscheidung bestätigen. Ich sehe keinen Grund, warum er sich was antun sollte. Er kann doch nur die Hoffnung haben, dass sich durch die Therapie sein Leben verbessern wird.

    Warum kommst du auf die Idee, dass er sich was antun könnte?

    Gruß Henri

  • Hallo Dany

    Wie du das so schilderst, weiß dein Onkel mit sich selbst so recht nichts anzufangen. Wenn er sich selbst zur Therapie angemeldet hat, dann ist auch noch ein Rest von Energie vorhanden und er hat sich selbst auch noch nicht aufgegeben, ist schon mal viel wert.

    Ich denke, dass Ablenkung auf keinen Fall etwas schaden kann. Jedenfalls sollte er nicht in eine Lethargie verfallen. Die Idee, ihn für ein paar Tage zu euch zu holen, wird ihm sicher ganz gut tun. Versuche auch mal raus zu finden, welche Interessen, Hobbys er hat. Vielleicht kann er sich bis zum Therapiebeginn auch damit beschäftigen.

    LG Henri

  • Hallo Dany, hallo Tanja

    Bei mir war es damals in der Therapie so, dass in den ersten drei Wochen kein Besuch kommen durfte. Danach war es jedem freigestellt, wann er Besuch bekam, natürlich nicht in der Zeit in der die Therapie stattfand. Manchmal wurde auch eine Bezugsperson (meistens Ehepartner) zu einem Gespräch mit dem Therapeuten eingeladen.

    Bei uns war es so, dass der Patient erstmalig nach neun Wochen für ein Wochenende nach Hause durfte. Danach meine ich, alle zwei oder drei Wochen, bin mir aber nicht ganz sicher. Das kann natürlich in einer anderen Klinik etwas anders aussehen.

    Ob es besser ist, ihn zu besuchen oder nicht, könnt ihr mit dem/der Therapeut/in absprechen. Ich denke, dass es da zwischen den Patienten Unterschiede gibt, sodass ich das nicht pauschal sagen kann.

    Jetzt noch zu seinem Trinken bis zur Therapie. Wenn er jetzt noch laufend trinkt, dann werdet ihr ihm das auch nicht abgewöhnen können, solange er selbst es nicht will. Die Frage stellt sich außerdem, ob es gut wäre, so plötzlich aufzuhören. Ihr könnt natürlich dabei probieren von Rum auf nicht so hochprozentige Getränke wie Bier umzustellen. Nach Möglichkeit soll er auch probieren die Menge zu reduzieren, was aber sehr schwer bis unmöglich ist.

    Ich verstehe allerdings nicht, dass noch nicht von einer Entgiftung gesprochen wurde. Bei Therapiebeginn sollte der Patient bereits seit mindestens einer Woche nichts mehr getrunken haben, hieß es damals als ich in Therapie ging. Sollte das in Österreich etwa anders sein?

    Wünsche euch noch eine gute Nacht

    Henri

  • Hallo Dany

    Wenn er noch eine Entgiftung macht, dann würde ich im Moment nicht allzu viel drängen, dass er sein trinken vermindert oder gar damit aufhört. Wenn er es dennoch schafft, es einzuschränken ist das sicher sehr gut, aber nicht unbedingt notwendig.

    Viel wichtiger wird es sein, dass er nach der Entgiftung und Therapie zu euch Vertrauen haben kann. Im Moment muss er für sich seinen Weg finden, da wird es ihm wenig nützen, wenn ihr ihm zu oft gute Ratschläge erteilt. Jeder Ratschlag den er, warum auch immer nicht einhalten kann, wird trotzdem eine kleine Niederlage für ihn bedeuten können. Und viele kleine Niederlagen können auch dazu führen, dass er das Vorhaben als sinnlos oder aussichtslos ansieht.

    Das heißt im Klartext, mit ihm reden ja, aber ihm nicht unbedingt ein Gespräch aufdrängen wollen.

    VG Henri

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