WG Mitbewohnerin hat ein Alkoholproblem - Was soll ich tun??

Hallo zusammen,
ich hoffe, dass ich hier Hilfe finden kann.

Ich bin Mitte September in eine WG gezogen. Meine Mitbewohnerin machte einen sehr netten Eindruck, sagte, dass sie Psychologie studiere, das Studium zwar habe schleifen lassen (Beziehungsprobleme), es aber wieder anpacken würde.

Dann passierte es zum ersten Mal, dass Sie sich in ihrem Zimmer verkrochen hat. Ich habe mir nichts dabei gedacht, hat man ja schon mal.

Sie erzählte mir, dass sie für 6 Monate in der psychiatrischen Klinik war.

Es passierte erneut, dass Sie sich nur in ihrem Zimmer und im Bad aufhielt. Da habe ich gemerkt, dass sie betrunken ist. Eine Freundin von ihr kam vorbei und hat ihr "wieder auf die Füße geholfen".

Ihr tat das alles sehr leid und sie gelobte Besserung.

Aktuelle Situation:
Sie ist seit dem 8. Oktober betrunken, ich sehe sie nur ab und zu, alle paar Tage mal. Am Wochenende hatte sie Besuch, der sich auch mit ihr zusammen betrunken hat. Sie hat in unser Bad gebrochen, ich habe es weggewischt. Sie hat in der Küche Bierflaschen kaputtgeworfen, mein Bier getrunken etc.
Am Sonntag habe ich nicht in der Wohnung geschlafen. Als ich dann Montag in die Wohnung kam, klopfte sie und bat mich, sie nach meiner Arbeit in die Klinik zu fahren. Sie erzählte mir, dass sie weiß, wie scheiße alles ist, dass sie aber da momentan nicht runterkommt und in diesem Jahr schon 6x in der Entgiftung war.

Als ich dann abends nach Hause kam, wollte sie doch nicht in die Klinik. Es würde nicht gehen und sie würde am nächsten Tag gehen.

Da muss etwas passieren. Ich mache mir Sorgen, habe Angst vor der ganzen Situation. Ich kann mein Zimmer nicht abschließen und immer wieder gibt es etwas neues, wenn ich von der Arbeit komme. Mal ist die Toilettenspülung abgerissen, mal sieht die Toilette aus wie... Es stinkt ganz fürchterlich.. Ich habe wirklich Angst in der Wohnung zu sein, weil ich sie absolut nicht einschätzen kann..

Ich bin der Meinung, dass ich nicht die Person bin, die da in ihr Zimmer geht und sie da rausholt. Ich kenne sie nicht, ihre Geschichte nicht.. Ich habe ja auch gar nicht den psychologischen Background, um da etwas zu erreichen.

Was kann ich denn tun? Sie ist da nun schon seit fast 2 Wochen. Isst nichts, trinkt und trinkt und trinkt.. Das kann doch nicht mehr lange gutgehen.. Soll ich den Krankenwagen rufen? Telefonnummern von ihren Freunden habe ich nicht. Ich wohne ja erst seit knapp 2 Monaten dort..

Es wäre schön, wenn ihr mir etwas dazu sagen würdet..

Viele Grüße
Sabrina

Hallo Sabrina,

willkommen hier im Forum. Du kannst eigentlich nicht mehr tun als mit ihr reden.
Wie wäre es,wenn Ihr Euch mal mit der WG zusammensetzt und über diesen Zustand redet.
Sie hat jetzt schon 6 Entgiftungen hinter sich,sie ist nict bereit mit dem Trinken aufzuhören.

LG Peter Pan

Danke für Eure Antworten.
Ich hätte ja gerne mit ihr geredet. Aber nicht im alkoholisierten Zustand. Nachdem sie am Montag freiwillig in die Klinik wollte, dachte ich, dass ich mit ihr rede, sobald sie wieder da ist.
Aber das war ja leider nichts und sie ist seit Montag wieder betrunken.
Andere würden da vielleicht besser oder anders mit umgehen. Aber ich kann es nicht. Ich kenne sie nicht, ich weiß nicht, warum sie das tut und so weiter..
Ich habe gestern schon 2 neue WG-Zimmer angeschaut und werde schnellstmöglich dort ausziehen. Momentan wohne ich auch nicht in der Wohnung, da ich meine Zimmertüre nicht abschließen kann und regelrecht Panik habe, dort zu schlafen..
Sie ist jetzt ganz alleine in der Wohnung. Was ist denn, wenn ihr etwas passiert?

Und wie schaut es aus mit Krankenwagen rufen oder so?
Ich meine, wenn sie jetzt schon so lange durchtrinkt und nichts isst.. Nachher wird sie bewusstlos oder sonstwas..
Sollte ich da nicht irgendwas tun? Freunde oder so hat sie keine, die vorbeikommen. Jedenfalls war in den 2 Wochen niemand da. Außer der Kerl, der sich mitbetrunken hat..

Mein Problem an der ganzen Sache ist, dass ich sie halt absolut nicht kenne. Wäre es ein Freund oder eine Freundin, wäre es etwas ganz anderes, ich könnte auf sie zugehen. Aber ich habe absolut keinen Zugang zu ihr. Ich weiß nicht, wie sie reagieren würde, wenn ich mit ihr reden will. Ich kann sie nicht einschätzen. Ja, ich habe auch Angst. Ich weiß ja nicht, was in ihrem Kopf vorgeht..

Außerdem ärgere ich mich wirklich über sie, da sie mir von alledem nichts gesagt hat und ich in diese Wohnung gezogen bin, renoviert habe und so weiter.. Und nun das.. Da kann ich nicht nur Mitleid haben.. Ich bin richtig sauer darüber..

Also als sie mich bat, sie in die Klinik zu fahren sagte sie, dass sie schon 6x in der Entgiftung war, dass die Leute dort schon ihren Namen kennen, dass sie weiß, wie Schxxxx es sei aber momentan nicht vom Alk wegkommen würde..
Aber dann kam "ich werde mich dann jetzt noch mal gepflegt betrinken und dann kannst du mich heute abend fahren".
Am Abend wollte sie ja dann doch wieder nicht..
Ich habe zu ihr gesagt, dass ich sie natürlich fahre, und dass wir das schon hinbekommen, weil ich dachte, dann fühlt sie sich bestärkt und unterstützt..