Hallo Teaser
ich denke Coabhängigkeit ist keine Charaktereigenschaft, sondern eine Verhaltensweise oder ein Denkmuster, dass man durchaus ablegen kann, das funktioniert m.M. n. aber nur, wenn man generell sein Denkverhalten und seine Einstellung zu sich selbst verändert. D.h. sich auch selbst annimmt und akzeptiert, und erkennt dass die eigenen Bedürfnisse genauso wichtig sind, wie die des Partners, womit die meisten Cos ja so ihre Probleme haben.
Ein Beispiel: Coabhängige ordnen ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse unter, weil sie denken, die des anderen seien wichtiger. Darin liegt m.E. aber gleichzeitig auch eine Abwertung des eigenen Selbsts, denn natürlich sind die eigenen Bedürfnisse eben so wichtig, wie die des Partners, aber wieso sprechen wir sie dann nicht an? Bei mir war es der Fehlglaube, dass wenn mein Partner mich liebt, er schon weiss, was meine Wünsche sind und sie automatisch erfüllt, war es nicht so, war ich enttäuscht und verletzt, ohne meinen Partner vllt. übehaupt davon in Kenntnis zu setzen. Das war aber nur eine Strategie mich von dem wesentlichen abzulenken, denn zumindest bei mir steckte in Wirklichkeit die Angst dahinter, ich könnte angelehnt werden, wenn ich meine eigenen Wünsche artikuliere. Aber ich und ANgst? Das passte für mich überhaupt nicht zusammen.
Dabei ist Coabhängiges Verhalten ganz oft mit Angst vor Ablehnung verbunden, die tief in einem verwurzelt ist. Man akzeptiert Dinge, passt sich ein, nimmt sich mehr den Problemen anderer an, als den eigenen, weil man glaubt, man könne nur geliebt werden, wenn man sich Selbst für den anderen aufgibt und in eine bestimmte Form presst. Man traut sich nicht Nein zu sagen, oder Stop, weil man Angst hat, der andere können einen dann ablehnen, also fügt man sich.
Und gerade dieses Verhalten führt zur Abhängigkeit, denn man entzieht sich damit jedem Halt, den man braucht um auch ohne den anderen klar zu kommen. Was denkst du, was passiert, wenn man sich selbst und die eigenen Hobbies, die eigenen Interessen und Wünsche für den anderen aufgibt, dann werden wir zwangsläufig vom anderen abhängig und brauchen ihn damit er die Leere in uns (die wir uns selbst vorher geschaffen haben) füllt, verlangen, dass er seine ganze Zeit mit uns verbringt, unsere Wünsche erfüllt und für unsere Zufriedenheit sorgt, denn alleine schaffen wir das nicht mehr.
Vielleicht ist das der Grund, warum du dich von einer Beziehung in die nächste flüchtest, weil du deine eigenen Wünsche und deine eigene Identität schon vor langer Zeit aus Angst vor Ablehnung aufgegeben hast und nun von Frau und Frau umherirrst, auf der Suche nach der Frau, die dir das, was dir du verloren hast zurückgeben kann und deine innerliche Leere ausfüllt. Nur musst du dir im klaren darüber sein, dass selbst wenn du sie finden solltest, du noch keine eigene Identität hast, sondern lediglich ihre überstreifst. Deshalb ist es wichtig, dich ersteinmal selbst zu finden (mit oder ohne Partnerin), dich zu akzeptieren und zu lieben, wie du bist, und dich genau so in die Beziehung einzubringen, wie du bist, mitsamt deiner Wünsche und Bedürfnisse und natürlich diese deiner Partnerin mitzuteilen und deine Partnerin selbst entscheiden zu lassen, ob sie sie erfüllen will oder nicht und nicht vorher schon ihre Antwort vorwegzunehmen, weil du unbewusst denkst, dass sie ja eh nicht auf deine Bedürnisse eingeht, und deshalb lieber zu schweigen. Probier es doch einfach aus, lieber einmal zu viel , als einmal zu wenig und du wirst sehen, dass deine Partnerin wahrscheinlich vielmehr bereit ist, auf dich einzugehen, als du denkst. Sie muss deine Wünsche nur kennen, sonst gibst du ihr keine Chance auf sie einzugehen, und wirst grundsätzlich immer wieder enttäuscht werden.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen, ist etwas durcheinander und passt vllt. nicht ganz zum Thema... obwohl eigentlich doch
Grüße Josu