Hat lange gedauert

  • heute war wieder einmal so ein tag, wo ich am liebsten weggelaufen wäre - und deshalb bin ich zum x.mal auf eure hompage gegangen - auf der ich schon viel gelesen habe.
    das schreiben fällt mir nicht leicht - ich weiss auch gar nicht womit ich anfangen und womit ich enden soll..........
    um mich kurz vorzustellen:
    ich bin 58 jahre alt und seit 15 jahren mit einem mann zusammen, der - schon als ich ihn kennenlernte - alkoholprobleme hatte.
    damals ging er noch arbeiten und ist jetzt seit 7 jahren pensionär.
    leider hatte er nie ein hobby, so dass für ihn die einzige kommunikation eine gaststätte - sein stammlokal - ist..
    am anfang steckte ich das noch relativ gut weg. d.h. ich bin zu ihm in die wohnung gezogen und überließ meine meinem sohn - der war damals 18 jahre alt - und ich wollte dann eigentlich auch nicht mehr zurück dorthin. das alkoholproblem bei meinem mann habe ich mehr oder weniger als krankheit betrachtet und habe ihn nach drei jahren - in denen wir zusammen wohnten - auch geheiratet.
    damals konnte ich ihn auch noch überzeugen, eine entziehungskur zu machen, was er tat. leider war ich damals noch unwissend, so dass ich ihn nicht zur nachsorge drängte. er kam wieder -ging arbeiten- und es ging eine weile gut. dann kam der alte trott.
    inzwischen hat sich das trinkverhalten verstärkt - eben auch viel wegen der langenweile....
    es ist auch schon so viel passiert.............
    jeden tag gehe ich 10 h außer haus und halte das alles irgendwie aus....
    einige gemeinsamkeiten gibt es auch - aber sie werden immer weniger.... ich wollte schon ein paar mal ausziehen - finanziell wären wir getrennt in der lage - d.h. zur zeit auch wieder nicht - wir haben uns gerade ein neues auto gekauft - ich dachte, das würde ihn freuen - er trinkt nie beim autofahren - und auch nicht einen tag vorher - wenn wir was geplant haben - das kann er noch steuern.....- ich drehe mich einfach immer im kreise...............ich habe so viel mitleid für ihn als mensch - obwohl ich mich auch nur irgendwie ausgenutzt fühle - denn so gut wie alles - lastet auf meinen schultern - haushalt - hier geht er nur einkaufen und kocht ab und zu - hat er früher viel mehr.............im garten reicht es auch gerade mal zum rasen mähen..........das schlimme ist jetzt aber, dass er zucker hat - sich nicht an die ernährung hält, der alkohl sowieso - und auch die tabletten unregelmäßig nimmt - ich lebe daneben und kann zusehen wie er sich mehr oder weniger zugrunde richtet........................
    so - jetzt habe ich mir erstmal was von der seele geschrieben.....
    vielleicht ein bisschen viel - aber die emotionen sind halt da................
    oftmals denke ich auch - er hat depressionen - war eigentlich immer ein sehr unterhaltsamer mensch im beisein anderer - seine tochter ist vor einigen jahren nach münchen gezogen - ich bin immer außer haus, weil ich ja nun auch einiges alleine mache - aber er würde es nie zugeben......
    nun möchte ich euch noch mitteilen, dass ich davon ausgehe, von euch verständnis zu bekommen - aber mehr erwarte ich auch gar nicht - denn ich weiss - mir ist es immer bewusst - helfen kann ich mir nur selbst - und das ist es - wie schon oben erwähnt - ich drehe mich im kreis.....
    für heute allen einen schönen abend!

  • Hallo Canasta,

    herzlich Willkommen hier bei uns im Forum.

    Schön das Du Dir ein Herz gefasst hast und geschrieben hast. Ich hoffe Du wirst hier die Gelegenheit finden Dich auszutauschen, da gibt es bestimmt eine Menge zu schreiben.

    Im richtigen Bereich bist Du ja schon gelandet und gestöbert hast Du ja auch schon.
    Du wirst bestimmt ein paar Tips und Ratschläge bekommen, bzw. auch geben können.
    Ich kann mir schon vorstellen, das es schlimm für Dich ist, wenn Du tatenlos zuschauen musst wie Dein langjähriger Partner immer mehr an Kraft verliert und seine Gesundheit so offensichtlich wegwirft.

    Sei erstmal gegrüsst


    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

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