Meine ganze Geschichte als Co!

  • Hallo Ihr Lieben!

    Ich habe ja hier im Co-Bereich schon einen Thread der aber mehr meine momentane nicht hoffnungslose Situation beschreibt! Beim lesen der ganzen Schicksale hier im Forum wird mir aber meine eigene Vergangenheit immer bewußter.

    Ich bin 38 Jahre alt, habe aus meiner ersten Ehe zwei Töchter von 15 und 12 und bin jetzt zum zweiten Mal nicht nur verheiratet sondern zum zweiten Mal mit einem Alkoholiker verheiratet. Meine Mutter hat sich von meinem Vater getrennt als ich noch kein Jahr war (Grund: Alkohol), ich habe also von der Alkoholabhängigkeit meines Vaters nicht viel mitbekommen. Mein Stiefvater war über viele Jahre spielsüchtig und so war meine Kindheit trotzdem von Sucht, Co-Abhängiger Mutter (würde sie allerdings bis heute niemals zugeben!!) und vielen finanziellen Sorgen geprägt. Ich habe bis heute ein sehr gespaltenes Verhältnis zu meinem Stiefvater, aber das ist eine vollkommen andere Geschichte.

    Mit 18 bin ich zuhause ausgezogen und anstatt dann endlich mein eigenes Leben zu leben habe ich mit Anfang zwanzig geheiratet. Ob aus Liebe wage ich aus heutiger Sicht mehr als zu bezweifeln, aber ich träumte den Traum von heiler Familie! Wir haben zusammen mit einer sehr dominanten Schwiegermutter und einem,meiner Meinung nach, alkoholabhängigen Schwiegervater in einem Haus gewohnt. Das mein Ex-Mann zuviel und zu regelmäßig trank habe ich schon gesehen, aber, wie es so ist, war da immer der Gedanke das er sich schon ändert bzw. ändern läßt! Mein Gott, war ich doch naiv! Bei der Geburt unserer ersten Tochter saß er angetrunken neben mir im Kreißsaal! Als er uns aus der Klinik abholte hat er uns nach oben gebracht und mußte dann erst mal in sein Zuhause (die Kneipe im Nebenhaus)! Und trotzdem habe ich mit diesem Mann noch ein zweites Kind bekommen, denn schließlich waren wir ja eine heile Familie!! Unterstützung von meiner Schwiegermutter gab es auch, ganz klasse: er arbeitet ja schließlich auch hart, und irgendwo muß es ja dran liegen das er soviel trinkt, nicht wahr? Du verstehst ihn eben nicht! Etc. pp. Diese Frau ist bis heute ein Meister im Augenverschließen was ihren Sohn und Mann angeht! Nach etlichen Jahren habe ich es dann Sylvester 1999 abends geschafft meinen Ex-Mann Knall auf Fall zu verlassen und es bis heute nicht bereut! Das neue Jahrtausend wollte ich anders beginnen! Er hat seine Erkrankung übrigens bis heute nicht eingesehen und ob seine zweite Frau auch ständig in einem eingenässten Bett wach wird weiß ich nicht!

    Ich habe dann meinen jetzigen Mann kennen- und liebengelernt. Sein Alkoholproblem war kein Geheimnis zwischen uns, nur im Gegensatz zu meinem Ex ist er sich der Lage eigentlich bewußt. Er hat vor zwei Jahren eine Langzeittherapie gemacht, war dann für viele Monate trocken und warum es dann immer wieder zu Rückfällen kam weiß er wahrscheinlich selber nicht so genau. Er ist, wie soviele andere auch beschreiben, nüchtern ein ganz anderer Mensch. Nachdem er in diesem Jahr wieder mehrere Monate trocken war gab es ab September nochmals einige Rückfalle von ein paar Tagen, die mich sehr belastet haben und auch den Gedanken an Trennung aufkommen ließen. Für alle, die den anderen Thread nicht kennen, mein Mann ist mittlerweile vor ein paar Wochen ins Ausland zum arbeiten gegangen und diese "Wochenendehe" tut uns beiden mehr als gut. Wir telefonieren oft, er ist zu jeder Tages- und Nachtzeit am Telefon absolut klar (alles andere würde ich ziemlich sofort raushören, er spricht nach dem ersten "Schluck" schon immer ganz anders!) und mittlerweile gebe ich unserer Ehe wieder eine ernsthafte Chance. Vorallem komme ich endlich, seit vielen Jahren wieder, mal ein bißchen zur Ruhe, komme nachhause ohne Ängste, kann mit meinen Kindern wieder lachen und stabilisiere meine Psyche von Woche zu Woche mehr!

    Mir wurde also das Thema Trennung etwas aus der Hand genommen, aber egal aus welchem Grund, ich habe zur Zeit wieder Luft zum atmen und freue mich sogar auf die gemeinsamen Wochenenden. Nachdem er anderthalb Jahre arbeitslos war, war unsere finanzielle Situation zuletzt auch recht kritisch. Er hat jetzt das Gefühl wieder zu etwas Nutze zu sein und das tut ihm gut. Alles andere, was die Zukunft noch bringen wird weiß ich zum Glück jetzt noch nicht, aber "die Hoffnung stirbt zuletzt...!"

    So, nun habe ich einen ganzen Roman geschrieben und noch lange nicht alles erzählt...

    Danke Euch allen für's zuhören

    LG, Callistra

  • Hallo esgehtanders!

    Sorry für die späte Antwort!

    Er hat einen unbefristeten Arbeitsvertrag, wielange er bleibt, darüber haben wir uns so wirklich noch keine Gedanken gemacht, ein paar Monate, ein paar Jahre...? Wir werden einfach abwarten wie sich alles entwickelt und dann entscheiden! Zur Zeit sieht alles ganz gut aus, Job und Unterkunft okay, Stimmung gut etc. wir werden sehen!

    Und vorallem, mir geht es in meinem Dreimädelhaus die Woche über noch viiiieeelll besser :wink: ! Was nicht heißt das ich ihn nicht irgendwo und irgendwie vermisse!

    LG*Callistra

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